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430 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
haltig zu gedeihen. Collvigtvood^ von dem diese Nachrichten herrühren
(Journ- Linnean Soc. Botany, 10, p. 45)^ leitet die Misserfolge theils
von der geringen Güte des Bodens ab, der einer starken Düngung bedürfcj
theils macht er aber auch auf klimatische Einflüsse aufmerksam.
Singapore hat ein äquatoriales Klima, in welchem alle Unterschiede der
Jahreszeit wegfallen; die Temperatur schwankt zwar zwischen 17" und
26" R., aber die Niederschläge sind nicht an bestimmte Zeiten gebunden
und haben in Folge der Waldlichtung beträchtlich abgenommen.
äussert die ohne Zweifel begründete Meinung, dass die meisten
tropischen Kulturpflanzen nur da vollkommen gesichert sind, wo der
Regen regelmässig in bestimmten Zeitabschnitten fällt und demnach
die äusseren Lebensbedingungen, wie in den gemässigten Zonen, der
Periodicität der Entwicklung sich anpassen.
F l o r a von Sudan. — Durch SchzveinfurtJis Reise nach dem
Niam-Niam-Lande wird ein neues Gebiet des äquatorialen Afrika erschlossen.
Übersichten der botanischen Ergebnisse wurden von dem
Reisenden schon vor seiner Rückkehr mitgetheilt (Zeitschrift der Berliner
Gesellschaft für Erdkunde flir 1870, Bd. 5, S. 29, 97 ; Botanische
Zeitung für 1870. Nr. 6; für 1871, Nr. 19 u. f.; P^/my^W^ Mittheilungen
für 1871 j S. Ii). Am längsten verweilte Sclmeinfurth, ehe er
in das Niam-Niam-Land vordrang, in der Seriba Ghattas (7° 15' n. Br.)
unter den Djur-Stämmen, welche eine Landschaft im Westen des weissen
Nil bewohnen. Er hatte denselben in der Nähe des neunten Breitengrades
verlassen, da, wo ein Labyrinth von Zuflüssen sich mit ihm
vereinigt, die als Gazellenfluss in den Hauptstrom münden. Bevor er
Ghattas erreicht hatte, überschritt er einen entschiedenen Wendepunkt
(7" 30')? wo die Vegetation der Nillandschaften aufhörte und ein äquatoriales
Gebiet von neuen Formationen begann. Bis hierher herrschen,
nur von wenigen anderen Bäumen begleitet, die Akazien in den Wäldern
der Savanen und an den Flussufern, es gedeihen die hohen
fleischigen Euphorbien (E. candelabrum), in den Strömen fluthen die
abgestorbenen Gebüsche des Korkholzes (Herminiera) und die schwächeren
Wasserlinien sind in der trockenen Jahreszeit mit Papyrus-Schilf
überwachsen. Nicht dass nun die Savanen aufhörten oder die Akazien
ganz verschwunden wären, aber die Wälder bestehen jenseit jener Vegetationslinie
aus anderen und viel mannigfaltigeren Holzgewächsen, aus
Arten, von denen die meisten sich im Gebiete der feuchtern äquatorialen
Westküste wiederfinden. "Diese Bestandtheile der Wälder deuten
auch hier eine längere Regenzeit an, als sie dem Savanenklima höherer
tropischer Breiten zukommt. Der Reisende bemerkt (Botanische Zeitung
1870, S. 85), dass die so scharf bezeichnete Vegetationsgrenze
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IN DER GEOGRAPIIRE DER PFLANZEN. 431
mit den ersten Spuren einer Bodenerhebung und anstehenden Gesteins
zusammentrifft. Unter denselben Bodeneinwirkungen, auf einem eisenhaltigen
Thonsandstein habe auch Hcuglin nordwestwärts den häufigsten
Baum dieser Waldungen angetroffen, die Sapotee Butyrospermum
(Syn. Bassia Parkii), die unter ähnlichen Bedingungen auch zu Gondokoro
am Nil vorkomme. Aber andererseits ist ihm auch die Verwandtschaft
der Flora mit der von Guinea und anderen Ländern West-Afrikas
nicht entgangen. Die längere Dauer der Regenzeit von Gondokoro ist
bekannt und ebenso hat Schzvcinfttrth im Djur-Gebiet nur 3Y2 bis 4
regenlose Monate im Jahre erlebt (Zeitschrift, S. 121), wenn auch die
Niederschläge daselbst nicht übermässig stark zu sein scheinen. Hier
wird eine i 5—20'hohe Spielart der Hirse (Sorghum vulgare) gebaut,
welche von der Saat bis zur Ernte neun volle Monate erfordert; man
säet sie Ende April und die Ernte beginnt erst Anfang Dezember, „wenn
die Regenzeit ihr Ende erreicht hat". Die Bedeutung längerer Regenzeiten,
die in Sudan eben eine Folge der plastischen Gestaltung des
Bodens und oft von nur örtlichen Bedingungen sind, erkennt man auch
aus den herrschenden Baumformen und der mannigfaltigeren Mischung
der Waldbestandtheile. Von charakteristischen Bäumen werden 16
Gattungen erwähnt (Zeitschrift, S. 120), welche die Wälder von Ghattas
zusammensetzen :
Nächst dem Butterbaum (Butyrospermum) sei am häufigsten
eineRubiacee (Crossopteryx), sodann andere Rubiaceen (Gardenia)
und Sapoteen (Chrysophyllum), Combretaceen (Combretum,
Terminalia, Anogeissus), Verbenaceen (Vitex), Urticeen
(Ficus) , Leguminosen (Cordyla, Tamarindus, Parkia),
einzelne Bignoniaceen (Kigelia), Terebinthaceen (Odina), Sterculiaceen
(Sterculia), Meliaceen (Khaya, Soymida).
Dennoch bestätigte sich die Armuth der Flora von Sudan aufs
Neue, indem Schzveinfiirth bei diesem langen Aufenthalte doch nur
500—600 Arten zu sammeln vermochte und die Ausbeute während der
Entdeckungsreise nach Niam-Niam und Monbuttu (vergl. Petcrmamis
Mittheilungen 1871, Karte 7) in fünf Monaten (zwischen 7" und 3"n. Br.)
sich nur auf ungefähr 1000 Arten belief, von denen etwa die Hälfte
schon aus weiter nordwärts gelegenen Gegenden bekannt war. — Im
folgenden Jahre nämlich (Ende Januar bis Anfang Juh 1870) bis zu dem
westwärts strömenden Uelle südwärts reisend fand Schzvcinftirth Anfangs
( 7 ° — n . Br.) die Savanen durch einzelne niedrige Bäume und
Buschwälder parkähnlich gebildet und nur im Überschwemmungsgebiete
der Wasserlinien von Holzgewächsen entblösst. Weiterhin
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