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42 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
busenwald, in welchem die Farne verschwinden und ein Myrsineen-
Strauch (Ardisia) vorherrschend auftritt. Zwischen den in jeder Richtung
überhängenden Garben der geselligen Bambusen erheben sich
Bäume ganz verschiedener Art, am häufigsten :
Leguminosen (z. B. Butea, Acacia, Dalbergia, Pterocarpus) ^
Combretaceen (Terminalia, Conocarpus) , Lythrarieen (Lagerstroemia),
Rubiaceen (Nauclea), Sapoteen (Bassia) und in einigen
Gegenden Teak- und Santelholz.
riier ist der Wald bereits von grasbewachsenen Lichtungen unterbrochen
und auch der beschattete Boden trägt Gräser, in der Regenzeit
sprossen überall die einjährigen Kräuter hervor. Werden sodann die
Holzgcwächsc durch Feuer zerstört, um die Kaffeekultur vorzubereiten,
und wird dadurch der Niederschlag aufs neue vermindert, so entblösst
sich, da der Regen nun raschen Abfluss hat und den Humus abspült,
der steinige Untergrund, den bald nur noch ein hartes Gras bekleidet
und dessen Dürre wenige verkümmerte Sträucher Trotz bieten.
Die Cinchonenkultur (vgl. oben S. 355) hat sich bereits weiter
über Ostindien verbreitet, von den Nielgherries nicht bloss nach
Ceylon, sondern auch nach dem Himalaja von Sikkim, worüber Hozmrd
berichtete (Journ. Linnean soc. Botany, 10, p. 15), Die Arten scheinen
nach ihi 'en klimatischen Bedingungen nicht gleichzustehen, Cinchona
officinalis (Syn. C. Condaminea auct.) soll für die eben genannten
feuchten Landschaften besonders geeignet sein. Auch auf den
Khasia-Bergen werden Cinchonen gezogen. Von Darjeeling in Sikkim
kamen 19 Kisten rothe Rinde nach London, welche dieselben Preise
erzielten wie südamerikanische Rinde gleichen Alters. Ceylon, wohin
die ersten Samen erst im Jahre 1861 von Kew gesandt worden waren,
lieferte 1870 bereits eine Tonne zubereiteter Rinde auf den europäischen
Markt (nach Hooker, Kew report for 1870, p. 5).
Der früher unbeachtet gebliebene Archipel der Andaman-Inseln
wurde von Kurz, dem Vorsteher des Herbariums im botanischen Garten
zu Calcutta, untersucht (Report on the vegetation of the Andaman
islands. Calcutta 1870. 74 pp. infoL). Süd-Andaman, wo sich die
Strafl<olonie von Port Blaire befindet, und Rutland sind von steilen
Plügelrücken durchzogen und von einem Korallenriff umgürtet; diese
Inseln erheben sich etwa zu 2000' und sind durchaus mit Tropenwald
bedeckt. Geologisch mit der gegenüber liegenden Küste von Arracan
übereinstimmend, scheint der Archipel sich erst spät von dem Festlande
abgesondert zu haben. Denn nicht bloss ist die Flora dieselbe
wie m Pegu , sondern der Reisende konnte auch aus abgestorbenen
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN. 427
Resten von Bäumen des Urwaldes, die innerhalb des Mangrove-Saumes
gefunden werden , und aus anderen Erscheinungen auf eine fortschreitende
säkulare Senkung des Bodens schliessen. Wiewohl er'unter den
520 Gefässpflanzen, die er aufzählt, einige dreissig neue Arten unterschieden
hat, ist er doch der Meinung, dass auch diese, wie die übrigen,
in Pegu einheimisch sein werden. Bestätigt sich diess, so ist dieser
doch ansehnliche Archipel (von 120 geographischen Quadratmeilen)
ein ausgezeichnetes Beispiel von nicht-endemischen Inselfloren, wo die
Vegetation dem Austausch mit dem Festlande durch natürliche Kräfte
ihre Entstehung verdankt. Denn durch den Verkehr sind die ursprünglichen
Verhältnisse noch wenig und erst seit kurzem gestört, die Bodenkultur
ist auf einen engen Bezirk eingeschränkt, so dass man die Gewächse,
die ihr gefolgt sind, leicht von denen unterscheiden kann,
welche, bereits vor der Kolonisation vorhanden, die Oberfläche der Inseln
fast ausschliesslich einnehmen. Der Verfasser legt daher mit Recht
ein besonderes Gewicht auf die botanische Erforschung dieser Inseln,
weil sie wegen der niedrigen Kulturstufe ihrer Bewohner, die abgeschieden
von dem Fcstlande lebten , ihre ursprüngliche Vegetation bis
auf die neueste Zeit rein bewahrt haben (S, 27). — Das Khma ist durch
den Monsun bestimmt, die Regenzeit beginnt im Mai und dauert bis
zum Dezember. Der April ist der heisseste Monat, dann steigt die
Temperatur auf 24" R. und höher, während der Regenperiode fällt sie
im Juni auf 18^. In den dichten Hoclwäldern, welche die Ostküste von
Süd-Andaman gleichmässig bedecken, wo aber die Durchschnittshöhe
der mit Lianen umwobenen Bäume doch nur 80—\oo' beträgt, kommen
weite Strecken vor , in denen dieselben während der trockenen Jahreszeit
ihr Laub abwerfen. Innerhalb des Mangrovegürtels und der Küstenvegetation
unterscheidet Kurz drei Hauptformationen : die immergrünen
Wälder, diejenigen, die sich entlauben, und die Bambusen-Jungles.
Die Absonderung dieser Formationen scheint auf der geognostischen
Unterlage zu beruhen, je nachdem der Boden die Feuchtigkeit zurückhält
oder leichter entlässt.
I. Der immergrüne Wald besteht entweder fast ausschliesslich aus
einer Sapotee (Mimusops indica) und ist in diesem Falle fast frei von
Schlinggewächsen, oder die Bestandtheile sind gemischt, ein Dickicht
von Tropenformen, in welche es schwer fällt emzudringen. Im Ganzen
fand Kttrz nicht weniger als 200 verschiedene Baumarten. Als besonders
häufig bezeichnet Kiirz folgende:
Höhere Bäume : Dipterocarpeen (Dipterocarpus), Guttiferen
(Maesua, Calophyllum), Lythrarieen (Lagerstroemia), Leguminosen
Tterocarpus, Albizzia, Adenanthera), Sapindaceen
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