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484 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
aus den nordamerikanischen Südstaaten die Palmettopalme (Sabal PalmettOjj
die einzige Palme, die auf den Bermudas einheimisch geworden
ist. Kulturfähig ist kaum die Hälfte der Oberfläche; unter den Baumkulturen
stehen die Agrumen voran, aber bei der Milde des Winters
gedeihen auch fast alle tropischen Früchte Westindiens, obgleich der
heisse Sonuiier des tropischen Regens entbehrt.
2. St. Paul im atlantischen Meere. — Auf dem Expeditionsschiff
Challenger wurde diese nahe am Äquator liegende Insel von Wz/d besucht.
(London Illustrated News 1873^ Nov., p. 4.14.) Sie besteht nur
aus einem Preisen von serpentinartigem Gestein und dieser erzeugt auch
nicht einmal eine Spur von Vegetation, sogar die Steinlichenen fehlen.
Ohne eigene Production konnte diese, Brasilien näher als Afrika, im
Bereiche der südatlantischen Meeresströmung und im Kalmengürtel
gelegene Insel, von auswärts nicht befruchtet werden und blieb daher
ungeachtet ihrer äquatorialen Lage ebenso-pflanzenlos, wie der antarktische
Continent.
3. Madagaskar. — Nach den neueren Mittheilungen Grandidicr's
an die Pariser Geographische Gesellschaft (Bulletin 1871 , p. 81,
1872, p. 369), ist das dürre Klima über einen w^eit grösseren Theil der
Insel Madagaskar ausgebreitet, als nach früheren Angaben angenommen
wurde. (Vergl. Bericht II, S. 400.) Der Südostpassat verhert seine
P'euchtigkeit an der der Ostküste entlang streichenden Hebungs-
Hnie, die üppigen und pflanzem^eichen Wälder dieser östlichen Abdachung
haben im Süden nur eine Breite von 6 — 8 geogr. Meilen,
die nach Norden bis auf das Doppelte anwächst. Jenseit dieser Linie
ist die Dürre bis zur Westküste vorherrschend, die steinigen Savanen
tragen nur einen ärmlichen Graswuchs und nur die benachbarten Tliä-
1er sind angebaut.
4. Rodriguez. — In einer Arbeit über die auf Rodriguez aufgefundenen
Überreste von ausgestorbenen Vögeln führt Milne-Edzvards
an, dass Leguat im Jahre 1691 diese Insel mit Wäldern bedeckt
fand, in denen diese Thiere lebten. (Comptes rendus, 1873, Oct.,
p. 814.) In Folge von Waldbränden sind alle Bäume längst verschwunden,
und nachdem ein Gestrüpp von Sträuchern an ihre Stelle getreten
ist, welches den grössten Theil der Insel gegenwärtig bekleidet, sind
mit den Vögeln auch die eigenthümlichen Bestandtheile der früheren
Vegetation für immer zu Grunde gegangen.
5. Comoren und Seychel len. — Jouan einer monographischen
Arbeit über diese beiden Archipele ein Verzeichniss der Pflanzen
beigefügt, die er während eines kurzen Aufenthalts auf den Comoren
und auf der Seychellen-Insel Mahé bemerkte, von denen jedoch
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN. 485
viele fremden Ursprungs sind. (Notes sur les Archipels des Comores
et des Sechelles, in: Mémoires de la soc. de Cherbourg, 1872, 15,
p. 45 — 123.) Die vulkanischen Comoren, die nur 15 geogr. Meilen
von der Nordwestküste Madagaskars entfernt liegen, sind gebirgig (An~
jouan hat den höchsten Berg von 1770 Meter), aber nur in geringem
Grade bewaldet, die mit südlichen Winden eintretende trockene Jahreszeit
dauert vom April bis zum November ; von dem Ende dieses Monats
bis zur Mitte des ersteren fallen tropische Regen bei Nordostwind.
Mayotte ist wegen ausgedehnter Lavafelder dürrer als die übrigen Inseln.
Dass die Comoren an der Flora von Madagaskar Theil nehmen,
geht ausser der Lage auch daraus hervor, dass die daselbst vorkommenden
Bäume auch in Madagaskar einheimisch sind (p. 71 —77).
Dasselbe behauptet indessen Joiian auch von den Seychellen, wovon
doch wenigstens die Palmen amd namentlich die See-Cocospalmen auszunehmen
sein würden. Mehrere Gewächse, die er, um seinen Satz
zu begründen, anführt (p. 92) und auf Mahé als madagassisch erkannt
hat, sind botanisch unbestimmt geblieben. In seinem Verzeichniss
kommen unter den Waldbäumen eine Leguminose (Intsia) und eine
Guttifere (Chrysopia fasciculata) aus Madagaskar vor, sowie zwei Sapoteen
der Maskarenen [Imbricaria], ohne dass jedoch angegeben wird,
ob Joitan diese vier Gewächse auf den Comoren oder den Seychellen
antraf.
Von den Seychellen hat E. P. Wright den endemischen Vegetationscharakter
bestimmter nachgewiesen und drei sehr eigenthümliche
Gewächse beschrieben und abgebildet. (Transactions of the Linnean
soc. 24, p. 571—578.) Dieser Reisende war es, der daselbst die Nepenthesform
entdeckt hat. Über den Mangroven reicht die tropische
Baumkultur bis zur Höhe von 800 oder 900'. Darüber folgte bis zu
den etwa 3000'hohen Berggipfeln die Waldregion, welche aus einer
neuen, endemischen Dilleniacee (Wormia ferruginea) gebildet wird,
begleitet von den beiden so ausgezeichneten, endemischen Palmen
Stevensonia und Verschaffeltia, sowie von dem indischen Zwergfarnbaum
(Angiopteris). Allein die endemische Vegetation der Inseln wird
durch die Verwüstung des Waldes zurückgedrängt.
6. Neu-Calédonien. — Balansds botanische Forschungen
auf dieser Insel haben ihm nach seiner Rückkehr zu einer bedeutenden
Abhandlung den Stoff geliefert (la Nouvelle-Calédonie, in: Bulletin de
la soc. de géographie, 1873, p. 113 und 521). Obgleich der Regenfall
durchschnitthch gegen 37" betragen soll, sind die Niederschläge ebenso
unregelmässig und durch nachtheilige Dürre unterbrochen wie in
Australien. Dem australischen Graslande entsprechen inNeu-Caledonien
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