
'm^i •
I
•1 • .. i'
i i'
I "
I M :
1 -
BKRICHTE ÜBI<:K DIE FORTSCHRITTE
W a s a l s alpine Vegetation bezeichnet 'über 4000 Engl. Fuss),
ist übrigens eine Krummholzregion (von Chamaeeyparis Nutkana).
F l o r e n g e b i e t e Brasiliens. — Die Vegetationszonen ^ in
welche Aj^trssi^^ Brasilien nach den Hauptproducten des Pflanzenreiches
eintheiltj fallen mit den natürlichen Florengebieten nahe zusammen (A
Journey in Brazil, by Professor and Mrs. Louis Agassiz^ 1868, p. 504).
Das äquatoriale Gebiet des Amazonas, von den Grenzen Guianas bis
Bahia, charakterisirt er durch die P>zeugnisse des Waldes, unter denen
neben den Hölzern gegenwärtig Kautschuk, Kakao, Vanille, Sarsaparilla,
sowie eine Menge von anderen Droguen und Pflanzenfasern voranstehen.
Die zw^eite Zone, von Bahia bis Santa Catarina, ist die der Kaffeekultur
und die dritte, w^o Kornbau und Viehzucht vorherrschen, verbindet die
südlichsten Landschaften von Rio Grande mit den hochgelegenen
Plateaus des Inneren. Am Amazonas und Rio Negro widmete Agassiz
den Palmen eine besondere Aufmerksamkeit (S. 335) und macht darauf
aufmerksam, wie sehr die Physiognomie der einzelnen Arten von der
Anordnung der Blätter bedingt sei. Die Baccaba-Palme von Parä
(Oenocarpus disticha) ist durch ihre zweizeilige Blattstellung von allen
übrigen verschieden. Zur weiteren Erläuterung dieses Verhältnisses
werden folgende Beispiele angeführt: Nach drei Richtungen ('^j sind
die Blätter wahrscheinlich bei der Palmliane Jacitara (Desmoncus sp.)
geordnet, nach fünf (2/5) bei der Inaja-Palme (Maximiiiana regia), nach
acht (^/p) bei dem Assai (Euterpe eduhs), nach dreizehn ;V,3 bei der
Cocos-Palme, nach einundzwanzig (^21) bei der Pupunha oder Pfirsich-
Palme iGuilielma), sowie bei der Jawari und Tucuma (Astrocaryum),
endlich nach vierunddreissig ('734) bei der Mucaja (Acrocomia). Agassiz
vergleicht die Palmen in dieser Beziehung mit den Musaceen, bei denen
der Baum des Reisenden, der Wasserbaum Madagaskars (Ravenala),
sich wie die Baccaba durch die zweizeilige Blattstellung [^¡i] von dem
Pisang unterscheidet.
In V. Tschiidis neuester Reisebeschreibung sind die Verhältnisse
der Bodenkultur ausführlich behandelt, über die natürliche Vegetation
finden sich einzelne Bemerkunge n (Reisen durch Süd—Amerika, 5 Bde. 5
die beiden letzten erschienen 1868 und 1869). Der brasilianische Urwald
(2. Bd., S. 210) erscheine dem Reisenden einförmig, die einzelnen
Vegetationsgruppen seien ihm bald bekannt: „Sie wiederholen sich
tagelang, wochenlang und das Auge findet keinen Ruhepunkt; die
Einzelnheiten sind wunderbar, die Gesammtheit lässt unbefriedigt; nur
die Tropennatur vermag auf kleinem Räume zusammengedrängt eine
solche Fülle sich gegenseitig" stützender „Organismen zu schaffen,
aber es fehlt dem Ganzen an Harmonie" , es fehlt an Luft und an Be-
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN. 39 7
leuchtung, durch keinen Horizont wird das Bild abgegrenzt; „die
drückend heisse, mit Modergeruch erfüllte Atmosphäre ei'freut und
erleichtert nicht das Herz, sie beengt es". — Li Minas Geraes (2. Bd.,
S. 70) wird die Bemerkung Heusser's („Geogr. Mittheil." 185g, Heft
XI) bestätigt, dass die Vegetation auf dem kieselreichen Itakolumit
eine sehr dürftige sei, auf granitischen und Hornblende-Gesteinen werde
sie dagegen üppiger. Als Kennzeichen eines sehr fruchtbaren Bodens
gilt das Vorkommen des Knoblauchbaumes (3. Bd., S. 69), des Pao
d'Alho (der Phytolaccee Seguiera floribunda). — Von Hölzern führt
Brasilien gegenwärtig am meisten Jacaranda aus (3. Bd., S. 84: Miscolobium
violaceum, Palisander und Rose-Wood ist das nämliche), in
den Jahren 1857—60 jährlich für 350,000 Milreis. Das vorzüglichste
Brasilienholz stammt von Caesalpinia echinata, die in den Wäldern des
nördlichen und mittleren Brasilien sporadisch vorkommt.
F l o r a der Pampas. — Über die Einwanderung der Artischocken
Distel (Cynara cardunculus) in die Pampas von Buenos Aires
bemerkt v. Tschttdi (das. Bd. 3., S. 259), dass sie gegenwärtig schon
Hunderte von Quadratmeilen fruchtbaren Landes bedecke, in der Mitte
des vorigen Jahrhunderts sei diese Pflanze daselbst noch ganz unbekannt
gewesen, man behaupte, dass die Samen um 1769 in den Haaren eines
aus Spanien importirten Esels zuerst nach den Plata-Staaten gekommen
seien. — Auf der Reise von Rosario nach Catamarca zeigten sich (3. Bd.,
S. 263) zwischen den Stationen Saladillo und Barrancas die ersten vereinzelten
Holzgewächse, Chanares (Gourliea chilensis, eine Sophoree)
und Algarobas (Prosopis sihquastrum), die in westlicher Richtung allmählich
häufiger werden. Nach Kahl (Reisen durch Chile und die
westlichen Provinzen Argentiniens, 1866) treten in dem ganzen östlichen
Vorlande der chilenischen Anden von Salta bis Mendoza (24^ bis 33®
S. Br.) ausgedehnte Algaroba-Wälder auf und die Hülsen dieses Mimosen
Baumes sind ein wichtiges Nahrungsmittel der Bevölkerung. —
Für dasVerständniss der Aufzeichnungenz/. Tscimdis über die Vegetation
der Provinzen Catamarca und Salta ist die übersichtliche Darstellung
ihrer physischen Verhältnisse, welche Bitrmeister mittheilt, beachtenswerth
(„Geogr. Mittheil." 1868, S. 50). Nach ihm werden Pampas
nur solche Grasebenen genannt, wo alle Holzgewächse fehlen. Mit den
äussersten Bodenschwellungen, die vom Tieflande des Rio de la Plata
allmähhch zu den Anden und zu der ihnen vorHegenden Sierra de
Aconquija ansteigen, beginnen graslose Steppen, die mit niedrigen
dornigen Sträuchern oder Cacteen bewachsen sind und in den tiefer
eingesenkten Flächen durch Zurückhaltung von grösstentheils schwefelsauren
Salzen in die Bildung der Sahnas übergehen, wo auf dem Lehm'
tiUii i n
I
lllilt!
Í | !
li^ Ii
'TlíSn > I Hilfufí íiil
l ' i l l
Iii
H-!)
ifi^il
ifti