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144 UBER DIE VEGETATIONSLINIEN
Braunschweig =
52« i6' (200')
Hamburg =
53^33' (60')
Mittl. Temp.
9 ^ 9
9 .
Warschau —
52" 13' (370O
Wiba ==
(360')
Mittl. Temp,
7 ^ 3 C.
7 ^ 5 .
7 ^ 1 „
B e i s p i e l e nördlicher Vegetationslinien.
Nördlichste Fundorte
im nordwestlichen
Deutschland.
im europäischen
Russland.
Clematis Vitalba L.
Cl. recta L.
Erysimum odoratum Ehrh.
Astrantia major L.
Bupleurum falcatum L.
Inula germanica L.
Phyteuma orbiculare L.
Verbascum phoeniceum L.
V. Blattaria L.
Salvia sylvestris L.
Teucrium Chamaedrys T.
Androsace elongata L.
Polycnemum arvense L.
Scilla bifolia L.
Allium sphaerocephalum L.
Sclerochloa dura Kop.
53" Nenndorf.
52« Barby.
52*^ Rosstrappe.
53° Neuhaidensleben.
52® Halberstadt.
53® Hunnenberg.
53*^ Ammerland.
53^ Neuhaidensieben.
52" Barby.
52" Münster.
52« Barby.
53® Neuhaidensleben.
52° Bleicherode.
52" Aschersleben.
52^ Barby.
53° Warschau. 3
52° Woronesch. 4
50^—52^ Volhynien.5
52^ Kursku. Woronesch.^
50°—52® Volhynien.*'
53*^ Wald Bialowescha
im Gouv. Grodno. 5
50^ — 52^ Volhynien.6
54" Grodno am Niemen.''
53*^ Samara an der Wolga.^
54*^ Grodno.
53" Warschau. 3
52^ Pinsk.5
52^ — 53^ Südliches Lithauen.
5
50^ — 52" Volhynien.6
5
;; ))
53^ Bialostock.5
50°'—^52^ Volhynien.6
6
1 Die lieiden Angaben über die mittlere Temperatur rühren von IV. Lachmann i die
ältere und höhere ist bekannt und ündet sich in dessen Flora brunsvicensis; die neuere
(— 7 ^ 15 R-); Beobachtungsjahre gestützt, ist in L's Abhandlung über die klimatischen
Verhältnisse der Brockenkuppe publicirt (Bericht des naturw. Vereins des Harzes
für 1846 u. 1847).
- Zum deutlicheren Ausdruck der Vegetationslinien dienen folgende Zeichen :
Nordgrenze südlicher Pflanzen ;
- Südgrenze nördlicher Pflanzen ;
Südostgrenze westlicher Pflanzen ;
Nordwestgrenze östlicher Pflanzen u. s. w.
3 Erndtel, Viridar, warsawiens.
ö Besser, Enum pl. Volhyn.
^ Ledebour, Fl. ross.
Gilibert, Fl. lithuan,
5 Eichwald^ Skizze.
• •
DES NORDWESTLICHEN DEUTSCHLANDS, 145
Aus klimatologischen Betrachtungen der obigen Art könnte der
Satz abgeleitet oder wahrscheinlich gemacht werden, dass die Polargrenze
dieser und anderer Pflanzenformen Mitteleuropas durch eine
isotherme bestimmt würde, d. h. durch die allgemeine Wärmesumme,
nicht durch die Normen , nach welchen sie über das Jahr vertheilt ist.
Dies würde indessen einen Widerspruch enthalten gegen die frühere
Darstellung 1 von der verhältnissmässigen Gleichgültigkeit des Pflanzenlebens
gegen mittlere Jahreswärmen der gemässigten Zone. Berücksichtigen
wir nämlich einmal, dass die Receptivität der Pflanzen während
der Vegetationszeit so ganz verschieden ist von der ihres Winterschlafs
und dass beide Jahreszeiten im Westen und Osten desContinents
unter gleicher Breite sich entgegengesetzt verhalten; legen wir ferner
ein Gewicht darauf, dass die wahren Isothermen wahrscheinlich auch
hier nicht so genau den Parallelkreisen des Äquators entsprechen,
wie jene Pflanzengrenzen in Deutschland und Russland: so müssen in
der That die erheblichsten Zweifel gegen jene Annahme zurückbleiben.
Off'enbar weist dieser Parallelismus der Vegetationslinie mit dem
Äquator auf das solare Khma hin, von dem die Pflanzenwelt, durch
directe Sonnenstrahlen erwärmt, abhängiger ist, als von den Grössen,
welche die Meteorologie aus Beobachtungen im Schatten ableitet. Ich
betrachte daher die M i n d e r u n g s o 1 a r e r W ä r m e als Ursache des Verschwindens
südUcher Pflanzen im Norden: sofern beide Erscheinungen
lediglich von der Polhöhe abhängig sind. Ausserdem giebt es noch
einen andern Werth, der mit der Breite in geradem Verhältniss sich
ändert. Dies ist die Länge der Tage, die für das Wachsthum der Pflanzen
physiologisch so wichtig erscheint, dass man sich wohl vorstellen
kann, die hiervon abhängige Vertheilung der directen Sonnenwärme
und des Lichts über die Vegetationszeit sei ein Maassstab für die Verbreitung
gewisser Pflanzenformen: ein Gesichtspunkt, zu welchem wir
uns indessen sogleich bei den nordischen Pflanzen noch entschiedener,
als hier, werden gedrängt finden.
Wie die nördl ichen Pflanzen überhaupt allen übrigen bei
Weitem an Menge nachstehen, so ist auch die Zahl derer, die in unserem
Gebiete ihre Südgrenze erreichen, nur sehr unbedeutend. Indessen
lässt sich von einigen derselben doch gleichfalls nachweisen,
. dass sie in Russland ungefähr eben so weit nach Süden gehen, wie hier.
^ Über den Einfluss des Klimas u. s. w. S. 7.
A. G r i s e b a c h , Gesammelte Schriften. 10
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