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ÜBER DEN VEGETATIONSCHARAKTER
E r i o p h o r u m a u g u s ti f o Ii u m Rth.
C a r ex lagopina Wahl,
leucoglochiii Ehrh.
dioica L,
stellulata Good.
Carex caespitosa L.
irrigua Sm.
S c i r p u s caespitosus L.
Ju n g er m an n i a ul iginosa Sw
Ward bisher die Vegetation der den Söefjord in Hardanger umgebenden
Kjelde unter einem gemeinschaftlichen Gesichtspunkte dargestellt,
so müssen wir jetzt auf den oben erwähnten Gegensatz in den
Niveaugrenzen derselben zurückkommeuj welcher zwischen den Langfjelden
und deren westlichen Seitenarmen stattfindet. Ich sah in Bergen
eine Karte von Norwegen ^ auf welcher die Verbreitung des ewigen
Schnees angegeben ist. Ein Blick auf diese Zeichnung überzeugt, wie
gross der schneebedeckte Raum auf der westlichen Küstenterrasse des
Landes ist, wie hingegen die Langfjelde grösstentheils weder Firn noch
Gletscher enthalten. Hier bleibt der Schnee nirgends unter einem
Niveau von 5000' liegen. Da nun nur die dem Plateau aufgesetzten
Felsmassen eine bedeutendere Höhe besitzen, da diese meistentheils
weit auseinander liegen, zum Theil auch zu steil sind, um Firn zu tragen,
so ist in der That schon zu Anfang August bei Weitem der grösste Theil
des Plateaus schneefrei. Ganz entgegengesetzt verhalten sich die Fjelde
an den Fjorden. Die Jisbraeer zwischen dem Sagnefjord und Romsdalen
tragen auf einer Fläche von über 20 g. Quadratmeilen ewigen
Schnee, die Firndecke auf dem Folgefonden ist 6 g. Meilen lang und
zwischen 3/4 und 2 g. Meilen breit. Nun wissen wir aber, dass der
Rücken des letztgenannten Schneeplateaus ungefähr in demselben Niveau
liegt, wie die Langfjelde. Die Fjeldvegetation reicht auf dem gegenüberliegenden
Hardangerfjeld mehr als 1000' höher. Die untern Vegetationsgrenzen
zeigen, wie von der Birke angegeben, einen ähnlichen
Unterschied,
Diese Erscheinung, vielfach erwähnt und gewöhnlich als eine lokale
Depression der Schneelinie an der Bergen'schen Küste aufgefasst, hat
L. V. Buch in einer besondern Abhandlung beleuchtet e Er zeigt, dass
die geringere Wärme des Küstensommers hiebei wenig in Betracht
komme, weil Frühling und Herbst desto wärmer seien, und findet die
erkältende Kraft in der Masse des einmal vorhandenen Schnees. Allein
damit ist die Depression der untern Vegetationsgrenzen nicht erklärt,
welche auch in den von den Schneefeldern entfernten Fjorden tiefer
liegen.
Es scheint die erste Frage, worauf es ankommt, ehe an die Lösung
1 Gilbert's Annalen Bd. 41, 16.
VON HARDANGER IN BERGENS STIFT. 43
des Problems zu denken ist, hiebei ganz übersehen worden zu sein,
nämlich ob wirklich die Vegetationsgrenzen der Küstenfjelde durch
klimatische und lokale Einflüsse sinken, oder ob sie nicht gerade auf
dem Plateau der Langfjelde üUer ihr natürliches Maass erhoben sind.
Ist das Letztere der Fall, so würde die Firnbekleidung der Provinz
Bergen nichts Auffallendes haben, sondern eben das normale Verhältniss
darstellen. Bedient man sich der von Kämtz^ angegebenen Formel,
um die Schneelinie im südlichen Norwegen zu berechnen, so ergeben
die Messungen eine bedeutende Elevation derselben im Bereiche des
grossen Plateaus.
Horteigen 60° n.
i^io'
Gemessene Schneelinie. Berechn. Diff.
Br. 2. . . . ^200' {v. Blick) 4690' 510'.
. . . . 5250' [v. Buck) 4380'
. . . . 5000' [Keilkmi] 4390'
. . . . 5050' [Hisii'iger] 4220'
Demnach liegt die Schneelinie der Langfjelde im Mittel 700' höher,
als nach dem klimatischen Gesetze ihrer Senkung gegen den Pol, so
weit dasselbe aus den bisherigen Messungen hervorgeht, der Fall sein
müsste. So bedeutend ist die Wirkung der Plateauerwärmung im Gegensatz
zu schmalen Gebirgsketten : denn, dass hievon allein jene Elevation
bedingt sei, lässt sich mit grösster Wahrscheinlichkeit darthun. Es sind
die Verhältnisse Tibets im Kleinen: Schneegebirge grenzen an ein
kahles Hochland.
Auf der Bergen'schen Seitenterrasse ist die Schneelinie, so viel mir
bekannt, nur an zwei Punkten gemessen, auf dem Gebirge von Justedal
und auf dem Folgefonden. Gemessen. Berechnet.
5080'^ [Bohr] 1
5000' Buch))
Filefjeld
Jötunfjeld 61^25'
Dovrefjeld 62° 15'
870'.
610'.
830'.
Lodalskaabe \ . o Justedalsbrae, } 61^50
Folgefonden 60"
Ostseite .
Westseite
4690'.
. 4100' {Nau7n.)
4340' [Smith)
4800' [v. Buch)
• • 3950' [Nattm,)
3850' [Smitli]
Die Lodalskaabe gehört nebst der damit verbundenen Justedalsbrae
zu dem Plateau der Jisbraeer. Dieses verhält sich ebenso wie die Lang-
1 Lehrb. der Meteorol. 2, p. 173.
2 Ich sah diesen Berg, der 5400' hoch ist, schneefrei. Die Angabe der dortigen
Schneegrenze von Smith (4800^) verdient daher keine Berücksichtigung,
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Idilli.
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Siili