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394 Bekichtk über die Fortsciikitte
von den Freistaaten im Norden des Oranjeflusses aus über die Witteund
Drakenberge nach Natal hinabstieg, traf er seit dem Knysma an
der den Seewinden geöffneten Abdachung zuerst wieder auf hohen
l^aumwuchs, ein schmaler Waldgür tel war hier, in diesem hohen Niveau,
aus derselben Conifere wie dort gebildet (aus Podocarpus Thunbergii).
Auf den tiefer gelegenen Terrassen von Natal wird die Physiognomie
der Landschaft der des tropischen Afrika durch das Vorherrschen der
Akazien ähnlich. Es treten zwar nur kleine Gehölze auf, aber überall
erheben sich einzelne Bäume aus dem üppigen Graswuchs, wie in einem
natürlichen Park ; für das Litoral ist eine 20 hohe Palme (Phoenix reclinata)
nebst der Pisangkultur charakteristisch.
F l o r a des Nordame r ikani s che n Waldgebietes. —Nach
//. Crcdncr^s Beobachtungen beruht ein säkularer Wechsel der Formationen
in Nordamerika auf dem Haushalte des Bibers, der in einem
grossen Maassstabe die F^ntstehung von Wiesen einleitet („Geograph.
Mittheil." i86g, S. 139). Dieses ungemein häufig verbreitete Nagethier
staut, Dämme quer durch dieThäler bauend, die von sumpfigem Wald
und Gestrüpp umwachsenen Flüsse zu Teichen auf, die z. B. in den
Landschaften am Lake Superior sehr zahlreich sind und deren Grösse
zuw^eilen mehr als 100 Acres messen soll. Nach Simpson ist in der
Umgebung der Hudsonsbai die Hälfte alles Waldbodens von dem Biber
unter Wasser gesetzt. Werden die Dämme dann von den Frühlingsfluthen
eingerissen, so trocknen die Biberteiche aus, üppiges Gras
schiesst empor und es bilden sich grünende Wiesenpläne von reichstem
Heuertrage im Dunkel des Urwaldes, „wohin der Hirsch zu seiner
Weide zieht". Und diess sind fast die einzigen mit Gras bewachsenen
Lichtungen im weiten Bereiche der Stromverbindungen, von denen die
grossen Süsswasserseen Canadas gespeist werden. Thiere werden hier
zu Pionieren der Bodenkultur und leisten mehr als die Urbewohner des
Landes, als die Jäger , die denselben nur den We g weisen. Aber mit
ihnen müssen auch die Thiere sich zurückziehen und untergehen, wenn
neue Racen sich des Erbes dieser Wälder bemächtigen und sie einer
höheren Bestimmung entgegenführen.
In der aus den Quellen zusammengestellten Aufzählung der bisher
in Alaska beobachteten Pflanzen von RotJirock (Sketch of the Flora
of Alaska, in Annual report of the Smithsonian Institution for 1867, p.
433—463) wird die BeobachtungBa7miste7^''s mitgetheilt, dass im Grunde
des Norton-Sundes (65° N. Br.) der Tannenwald sich fast bis zur Küste
erstreckt und Bäume bis zu 45.' S tammhöhe daselbst vorkommen. Dali
hat nun auch das bis dahin ganz unbekannt gebliebene Innere von
Alaska bereist („Geogr. Mittheil." 1869, S. 361) und den Thalweg des
IN DER GEOGRAPHIIC DER PFLANZEN.
ukon überall bewaldet gefunden. Diess ist sogar noch jenseit des
Polarkreises zu Fort Jukon (67*^ N. Br.) der Fall^ wo der W^ald aus
Weisstannen nebst Birken und Pappeln besteht und die ersteren (Pinns
alba) in einer Stärke von 3' im Durchmesser, einer Höhe von über 90'
gesehen wurden. In diesem Meridian (143^^ W. L. von Greenwich)
scheint daher die Baumgrenze des nordamerikanischen Continents die
höchste Breite zu erreichen und wie in Sibirien in einem gewissen Abstände
der Küstenlinie des Polarmeeres zu folgen. Am oberen Stromlauf
des Jukon aber fand Dali (S. 364) die nördlichsten Tannen schon
bei F'ort Selkirk (63" N. Br.)^ wo sie w^ahrscheinlich nur deswegen nach
Süden zurückgedrängt sind, weil das Land sich hier zu den Vorbergen
der Rocky Mountains erhebt, denn jenseit derselben liegt die Baumgrenze
am Mackenzie wiederum in der Nähe des Polarkreises.
Das Innere der waldbedeckten Vancouver-Insel wurde von R,
Brozvn erforscht („Geogr. Mittheil." 1869, S. i, 85). Die Schierlings-
Tanne (Pinus Mertensiana, hier als Abies Bridgesii bezeichnet) ist der
daselbst vorherrschende Baum, die nach Douglas benannte Art, (P.
Douglasii) ist ein besseres Nutzholz und wird an den Küsten häufiger;
nur im südlichen Theile der Insel findet sich eine Eiche (Quercus
Garryana). Von den kolossalen Dimensionen der Nadelhölzer, einem
für die ganze Oregon-Flor a charakteristischen Verhältniss, geben Brozvn's
Messungen eine Vorstellung. Von der Douglas-Tanne, die gewöhnhch
eine Höhe von 150 — 200' erreicht und erst 60—80' über dem Boden
sich verzweigt, wurden einmal Individuen von 280 Engl. Fuss angetroffen.
Einzelne Stämme der Menzies-Tanne (Pinus Menziesiil und der
Oregon-Ceder (Thuja gigantea) massen 48' im Umfange. Das dichte
Unterholz dieser Nadelwälder wird gewöhnhch von einer Ericee (Gaultheria
Shallon) gebildet. Aber auch sonst sind die Ericeensträucher
häufig und mannigfaltig ; so lieferte ein mit verkrüppel ten Kiefern (Pinus
contorta) bestandener Sumpf zugleicli drei diese F^amilie am Oregon
vertretende Gewächse (Arbutus procera, Arctostaphylos tomentosa und
A. glauca). Über die merkwürdige Arahacee dieses Gebietes, den
Prickly ash (Panax horridum, von Bentliam und Hooker zu Fatsia gezogen)
wird bemerkt, dass davon eigenthümliche Dickichte an den
feuchten Ufern der Bäche gebildet werden, aber nicht so häufig wie auf
Sitka. — Von Gebirgen ist die ganze Insel erfüllt, deren höchste Gipfel
auf wenigstens 8000' geschätzt wurden. Die Schneegrenze scheint in
diesem feuchten Klima noch tiefer deprimirt zu sein als an der Kaskadenkette,
dem Küstengebirge des Continents ; zu Anfang des August
wurde ein 6000' hoher Berg erstiegen, auf welchem die weiten Schneelager
schon bei 4000' begannen und sich bis zum Gipfel erstreckten,
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