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458 BERICHI^E ÜBER DIE FORTSCHRITTE
wasserseen hatte sich sogar ein Gehölz von Populus diversifoHa und
Elaeagnus orientalis erhalten. An einem andern Punkte des Oxusbettes
wurde eine dieser Pappeln gemessen, deren Stammdurchmesser ein bis
anderthalb Fuss betrug. — Auf dem in südwestlicher Richtung angetretenen
Rückwege wurde jenseit der ebenen Lehmsteppe (zwischen
Igdy und Dinar) auch die pflanzenreichere, aus Hügeln wellig gebaute
Sandsteppe berührt. Diese Hügel waren von lichten, 8 — 10' hohen
Gebüschen bekleidet. Dies ist das Gebiet des Saxaul und hochwüchsiger
Stauden (ausser Haloxylon Ammodendron werden von Sträuchern erwähnt:
Anabasis aphylla, Halimodendron, Ephedra; von Stauden
Rheum und Férula.) — Südwestlich von Dinar erhebt sich unweit der
turkmenischen Festung Kisil-Arwat (unter 39° n. Br.) der dem Ust-Urt
vergleichbare Höhenzug des Kjurdagh, ein kahles Bergland der Kreideformation
, dessen westliche Ketten ein mittleres Niveau von 2000 bis
3000' erreichen. Auf dem Passe über diese Bergreihe wurde eine wichtige
Beobachtung gemacht, das Vorkommen des asiatischen Wachholderbaumes
(Juniperus foetidissima, Syn. J. excelsa), wodurch die
weite Kluft seines Wohngebietes zwischen dem Kaukasus und dem
Himalaya durch das neue Glied eines verbindenden Standortes verringert
wird (vergl. Vegetation der Erde, i, S. 317, 387, 470.) Es ist
der einzige Baum dieses Bergzuges, der jedoch von üppigen Gebüschen
begleitet wird (von Elaeagnus, Rhamnus, Lycium, Berberís, Rosa, umrankt
von Clematis).
Fedtschenko untersuchte im Jahre 1871 , zum ersten Male in dieser
Richtung nach Hochasien vordringend, den im Süden von Kokand sich
erhebenden Theil des Bolor, den Shaiv als eine nordwestliche Fortsetzung
des Himalaya betrachtet (Geogr. Mittheilungen, 1873, S. i),
wie ich dasselbe bereits zwanzig Jahre früher, auf Lehmani^s Berichte
fussend, ausgesprochen hatte (Jahresber. f. 1852, S. 32, 33). Ausftihdiche
Nachrichten über Fedtschenkds denkwürdige Reise liegen nicht
vor, doch sind bereits seine vorläufigen Mittheilungen auch für die
Pflanzengeographie von Werth (Berliner Zeitschr. für Erdkunde, Bd. 7,
1872, S. 170—201, a. d. Russischen). Schon in den Jahren 1869 und
1870 hatte er das hochalpine Gebirgssystem des Bolor von Samarkand
aus erreicht. Hier war Lehmaiin sein Vorgänger gewesen, aus dessen
Berichten dasselbe unter dem Namen Fontau bekannt ist, hatte jedoch
über die Lage der Regionen nichts'weiter mitgetheilt, als dass eine
reiche alpine Vegetation über dem Waldgürtel des asiatischen Wachholderbaumes
folge. Fedtschenko, der im Fontau ein Niveau erreichte,
welches er auf 12,300 engl. Fuss schätzt, ergänzt diese Lücke insoweit,'
dass er neben der Waghholderregion auch eine Waldung erwähnt, die
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN.
vorwiegend aus Birken bestand (6300 —7000' ) , und dass er auf dem
Wege vom See Iskander-Köl (7000') zum Passe Mura in einer Thalschlucht
bis 12,300' anstieg, die vorwiegend waldig war, woraus sich
auf eine ungewöhnliche Elevation der Baumgrenze schliessen lässt. —
Den Bolor an der Südgrenze von Kokand beschreibt er als eine doppelte,
von Westen nach Osten, jedoch ostwärts mit einer merklichen
Abweichung nach Norden streichende Kette von Schneebergen, zwischen
deren beiden Gliederungen im Niveau von reichlich 8000' die
Hochebene Alai eingeschlossen ist, welche sich ostwärts zu einer unabsehbaren
Hochsteppe erweitert und mit der von ihm nicht erreichten,
wegen ihrer Höhe unbewohnbaren Pamirebene verglichen wird, die
weiter südwärts im Bolor liegt. Die Schneelinie der südlichen Kette,
Fedtschenko die transalaische nennt, schätzt er nicht unter 14,000';
„unvergleichhch höher" als die erste nördliche Kette ansteigend, werde
das mittlere Niveau ihres Kammes kaum unter 18,000—19,000' betragen
und die Anhäufung des ewigen Schnees sei so ausgedehnt, dass
er einige ihrer Gipfel dem indischen Himalaya gleichgestellt (25,000
engl. Fuss, also gegen 23,500 Pariser Fuss.) Aber auch die Kette diesseit
des Alai, die in einem gegen 14,000' hohen Passe , überstiegen
wurde, schien einige Spitzen von ig.ooo'—20,000' zu besitzen; von
den Schneemassen stiegen hier nordwärts ungeheure Gletscher zu
einem grossartigen Cirkus bis 10,000' herab. Die pflanzengeographisch
wichtigste Beobachtung besteht darin, dass die Wälder an diesen nördlichen
Abhängen bis zu einem ungewöhnhch hohen Niveau hinaufreichen,
welches der Reisende auf 11,000' schätzt (S. 184), also noch
etwas höher als am Alatau und Thianschan, die ebenso frei dem Tieflande
der Steppe gegenüberhegen wie der Bolor (vergl. Bericht II,
oben S. 382.) Diese - Elevation der Baumgrenze ist ohne Zweifel
wie in den Rocky Mountains, wo die Waldregionen in der nördlichen
gemässigten Zone am höchsten ansteigen, eine Wirkung der benachbarten
so ausgedehnten Hochflächen; auch nach Norden senkt
sich der Boden .zur Kulturzone von Kokand terrassenförmig, das
Niveau dieser letztern wurde noch zu 15,000 engl. Fuss und mehr geschätzt.
Die dem Alai zugewendeten Abhänge beider Ketten und die
Hochfläche selbst sind im Gegensatz zu der nördlichen Abdachung
waldlos, auch „der asiatische Wachholder ist hier selten und dann auch
fast immer von niedrigem Wuchs". Auf dem Alai treiben die Kirgisen
mit Hülfe von Irrigationen einigen Ackerbau von Gerste, Weizen und
Luzerne, Bäume werden nicht gezogen und auch sehr wenige wildwachsende
wurden angetroffen. An der Aussenseite des Bolor scheinen
in Kokand wie am Fontau von Samarkand zwei Waldregionen sich von
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