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476 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
der Baum, der das indische Kautschuk liefert, am Fuss des östlichen
Himalaya von Sikkim bis Assam und in der untern Region der Khasiaund
Cacharberge.
Unter den Nadelhölzern des Himalaya sind die Deodaraceder und
Pinus Khasiana die wichtigsten, die letztere verbreitet sich auch in den
birmanischen Gebirgen bis zum Sitangflusse in Pegu. Die Ceder ist
auf den nordwestlichen Himalaya eingeschränkt und hat ihre Ostgrenze
in Kumaon. Ihre Region liegt zwischen 4000 und 10,000'; zuweilen
steigt sie bis 12,000' an. Sie erträgt weder Dürre noch übermässige
Feuchtigkeit; am Besten gedeiht sie bei einer mittleren Temperatur
von bis ig*^ im Sommer und 8" bis 1° R. im Winter.
F l o r a der Sahara. —Auf einer militärischen Expedition kam
V. Wivipffcn in die Oasen von Ued-Gir im südöstlichen Marokko (32'^
N. B., nordöstlich von Tafilet; sein Bericht findet sich im Bulletin de la soc.
de geogr. 1872, pag. 34, übersetzt in den Geogr. Mitth., 1872, S. 332).
Diese Oasen, in denen Getreidebau stattfindet, sind übrigens dicht mit
Tamarisken bewachsen, deren Undurchdringlichkeit durch die eingemischten
Getaf-Büsche (Atriplex Halimus) erhöht wird.
F^lora von Sudan. — v. Maltzmi fand auf seiner Reise nach
Hadramaut die Annahme bestätigt, dass das tropische Arabien nach
Klima und Naturcharakter mit Sudan übereinstimme (Geogr. Mitth.,
1872, S. 168 und 330). Jenseit der dürren Küste fallen im Innern
reichliche Sommerregen, das Hochland von Hadramaut zeige die grösste
Ähnlichkeit mit dem von Abessinien. Als Ostgrenze der Kaffeekultur
im südlichen Arabien bezeichnet v. Maltzan die Landschaft Yafia, die
sich vom Meridian von Aden einen Längengrad weiter nach Osten erstreckt.
— Auf der afrikanischen Seite des arabischen Meerbusens gedeiht
der Kaffee nach einer Mittheilung W. Schimper's erst im südlichen
Abessinien (Zeitschr. der Gesellschaft f. Erdkunde 1872. S.485). Die
nördlichsten Pflanzungen hegen am Zanasee (12^ 21' N. Br.), der
Kaffee von Narea stehe dem besten arabischen gleich, unter gleicher
Bezeichnung komme auch aus den angrenzenden Gallaländern Kaffee
in den Handel.
Munzinger bereiste im Jahre 1871 das nord-abessinische Grenzland
Habab (16"—18^ N. Br.; Geogr. Mittheilungen, 1872, S. 201). Hier
senken sich die Hochlande zu der Meridiankette Rora Asgede und am
letzten Gebirgsabfall Abessiniens nach Norden (17® 20') hören die tropischen
Sommerregen auf. Diese Gebirge fand der Reisende von
Wäldern bedeckt, in denen Wachholderbäume und Oliven vorherrschen
(also wohl Juniperus procera und Olea laurifolia).
Weitere und ausführlichere Berichte liegen von ScJavcinfurtli über
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN.
seine letzte afrikanische Reise vor, über die Gegenden im Westen des
Djur (7«—8«N. Br.; Geogr. Mittheilungen, 1872, S. 281) und über das
Niam-Niam-Land (bis 31/2' N. Br.; Zeitschr. der Gesellschaft für Erdkunde,
1872, S. 385). Zu der früheren Darstellung (s. vor. Bericht
S. 430ff.) ergeben sich daraus einige Zusätze und genauere Angaben.
Südwärts vom fünften Breitegrade, wo der dichter werdende Buschwald
mit Combretaceen den Graswuchs der Savanen verdrängt, verlieren
sich auch die Dornen tragenden Gewächse der Nilländer, und so
wird der allmähliche Übergang zu dem äquatorialen Urwald gebildet,
der jedoch im Niam-Niam-Gebiete gewöhnhch nur an die Wasserlinien
gebunden ist. In diesen Beständen ( 5 °—N. Br.), in denen viele Gewächse
des afrikanischen Westens, die den Nilländern übrigens fremd
sind, zuerst auftreten, ist Phoenix spinosa häufig, nun aber mit Palmlianen
(Calamus) verbunden und reicher mit anderen Schlinggewächsen
durchwirkt, von Passifloreen (Modecca), Leguminosen (Mucuna), Cissus,
Smilax und einer Piperacee (Piper Clusii), sowie durch die Scitamineenform
(Amomum) geschmückt.
Die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen des Nil und dem westwärts
fliessenden Uelle, der wahrscheinlich in den Gebirgen am Albert
Nyanza entspringt und hier schon ein mächtiger Strom war, wurde 3000'
hoch .geschätzt und in der Nähe des vierten Breitegrades überschritten;
das Stromthal des Uelle lag etwa 700' niedriger. Die Grenze der beiden
Flussgebiete war zugleich eine bestimmte Vegetationsgrenze. Denn
nun erst treten die Öl- und Weinpalme auf (Elaeis und Raphia vinifera),
mit ihnen die Pandanusform und mit Artocarpus die Form der amerikanischen
Cecropien (diess war vermuthlich, wie in Westafrika, die
denselben verwandte Gattung Dicranostachys). An einem anderen
Orte (Geogr. Mittheilungen, 1873, S. 31) Schwcinfiirth die im
Gebiet des Uelle gesammelten Pflanzen, welche, dem Nilgebiete fremd,
westafrikanisch sind, auf 200 Arten (darunter die Kolanuss: Sterculia
acuminata, Entada scandens, zahlreiche Rubiaceen und die mit Potalia
verwandte Anthocleista Vogelii, sowie eine Orchidee Benguelas: Eulophia
aloides). Ausser den früher genannten Bäumen der Waldgallerieen
sind für diese Landschaft auch die Anonaceen charakteristisch. Unter
den Nahrungspflanzen der Bewohner beginnt hier die äquatoriale Pisangcultur,
wie in Uganda am See Victoria Nyanza. — Zu den in Sudan so
seltenen Beziehungen zur Capflora gehört es, dass Schivcinfiirth unter
dem sechsten Breitegrade eine Protea fand und eine Cycadee (Encephalartos)
entdeckte, die sporadisch an zwei entlegenen Orten in den
Wäldern vorkam (5^40' und f ^o'). — Neben den gemischten Beständen
in den Savanen des Djurgebietes erwähnt er zwei gesellio-e
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