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454 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
ia den Alpen Graubündens von Pfejfer finden sich Angaben über die
obere Grenze des Getreidebaues (Bryogeographische Studien aus den
Rhätischen Alpen, 142 Seiten, in den Neuen Denkschriften der
Schweizer Gesellschaft für Naturwissenschaften, Bd. 24, 1871). Die
bekannte Elevation der Höhengrenzen^ welche durch die Massenerhebung
im Bereich des obern Innthals bewirkt wird, ist im Ober-Engadin
am grössten und nimmt nordwärts allmählich ab.
Die Grenze des Getreidebaues in den rhätischen Hochthälern liegt
mit der im unteren Rheinthal vergHchen höher
im Ober-Engadin um 290 Meter;
in Ober-Halbstein „ 200 „
in Rheinwald „ 180- „
im Davos 110 ..
M e d i t e r r a n f l o r a . — Der im vorigen Bericht besprochene Besuch
des marokkanischen Atlas, den es Hooker gelungen war im Frühling
1871 zu erreichen, wurde im Juni 1872 von Rein und v, Fritsch
wiederholt (s. des Letzteren Bericht in den Geographischen Mittheilungen
f. 1872, S. 365, und Rciiis Vortrag über einige Gewächse in
der Umgebung von Mogador, in: Bericht über die Senkenberg
Naturforsch. Gesellschaft, 1872—1873, S. 119). Die deutschen Reisenden
mussten denselben Weg von Mogador über Marokko einschlagen
wie ihre englischen Vorgänger und nur einmal waren sie im Stande,
am Pass Tacherat eine Höhe von etwa 3400 Meter am Atlas zu ersteigen.
Von der Abwesenheit alpiner Vegetation, die nach Hooker's Beobachtungen
den Atlas so sehr auszeichnet, giebt es doch einzelne Ausnahmen.
In einer etwas mehr vorgerückten Jahreszeit bemerkte Rein
die alpine Oxyria reniformis; unter den mir von ihm mitgetheilten
marokkanischen Pflanzen finde ich auch Astragalus aristatus mit der
auf den südlichen Alpen einheimischen Form völlig übereinstimmend.
Den Vegetationscharakter der Küste von Mogador fand Rein von
dem der canarischen Inseln, die er eben besucht hatte, sehr abweichend
und der Flora von Andalusien ähnlich. Indessen kommen doch zwei
Succulenten vor, von denen die Synantheree Kleinia pteroneura, als
Stellvertreter der canarischen Kl. neriifolia, nur hier gefunden ist und
mit Spartiumgebüsch (Retama monosperma) zusammen wächst. Die
andere Succulente-Marokkos ist die merkwürdige, den Stapelien verwandte
Asclepiadee (Apteranthes), deren geographische Verbreitung
nach Reiiis Beobachtungen anders aufzufassen ist, als dies früher geschehen
konnte (Vegetation der Erde, i, S. 366). Ohne nämlich
ein Halophyt und^an den Seestrand gebunden zu sein, scheint sie von
IN DER GEOGRAPHIE DER PELANZEN. 455
Marokko an ihre früher bekannt gewordenen sporadischen Standorte
bis Lampedusa und Almeria gelangt zu sein, denn dort bewohnt sie,
wiewohl überall nur spärlich an den Felsplatten von Kalkformationen
auftretend, das Innere des Landes von Mogador bis zur Hauptstadt und
steigt an den Vorbergen des Atlas bis zum Niveau von 1200 Meter. Eine
ausführliche Schilderung entwirft Rein von dem Vorkommen des Arganbaumes
(der Marokko eigenthümlichen Sapotee Argania), woraus
im atlantischen Küstengebiet (28^—32" n. Br.), so weit die Passatwinde
reichen, jedoch erst in einiger Entfernung von der See, lichte Waldungen
gebildet werden. In den Maquis zum Gesträuch verkümmernd
erreicht der Baum, wo er in reinen Beständen auftritt, einen Wuchs
von 18—24, zuweilen von 36' Höhe. Das aus den Samen ausgepresste
Ol findet im Lande Verwendung, hat aber keine grössere Bedeutung
für den Flandel. Anderthalb Tagereisen von Mogador landeinwärts
betraten die Reisenden eine Gegend, wo Zizyphus Lotus herrschte,
der daselbst den Argan begleitet und mit noch stärkeren Dornen als
dieser Baum bewaffnet ist. Eine marokkanische Akazie, welche mir
Reift mittheilte, erwies sich als A. gummifera, die auch von Balansa
bei Mogador gesammelt war.
Von den grossartigen Anpflanzungen des australischen Eucalyptus
globulus in Algerien und an anderen Küsten des Mittelmeeres, wodurch
vermöge der beispiellosen Saugkraft der Wurzeln sumpfige
Strecken ausgetrocknet und die Malariafieber beseitigt werden können,
ist in Zeitungsberichten mehrfach die Rede gewesen (vergL Balansa in
Bulletin de la Soc. de geogr. 1873, p. 115). Die so ungemein gesteigerte
Wassercirkulation dieses Baumes scheint mit dessen raschem
Wachsthum im Zusammenhang zu stehen. Rein erwähnt (a. a. O.
S. 130), dass ein zu Malaga im Jahre 1867 gepflanztes Samenkorn nach
fünf Jahren sich zu einem Baum von 18 Meter Höhe entwickelt hatte,
dessen Stamm in halber Mannshöhe einen Umfang von 79 Centimeter
erreicht hatte.
S t e p p e n - F l o r a . — Gruner hat nach im Jahre 1865 angestellten
Beobachtungen die Vegetationsverhältnisse der Steppen und Niederungen
an derKonka, einem Nebenflusse des Dnjepr (47^40' n. Br.,
im Meridian der östlichen Krim), dargestellt (Bulletin des naturalistes
de Moscou, 1872, i, p. 79—144). Südhch von den Stromengen des
Dnjepr hegt die Steppe, steil aus der breiten Flussniederung ansteigend,
300—400' über derselben und bildet eine wellenförmig gebaute
Fläche, noch innerhalb des Bereiches des Tschernosem, jener schwarzen
Humuserde, aus welcher hier die obere, i — 2' mächtige Bodenschicht
besteht. Da der tiefe Stromeinschnitt in dieser Landschaft er-
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