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392 B e r i c i i t k über niE P^ortschrittk
einer Weide angetroffen, aber die Krone „als eine einzige Masse glänzend
orangefarbener Blüthen" ; ein Stamm hatte einen Durchmesser
von anderthalb Fuss.
Die südlichen Gallaländer in der Nähe des Äquator wurden von
/e. Brn^mr besucht („Geogr. Mittheil." 1868, S. 365). Die Formationen
der Vegetation vertheilen sich ähnlich wie in Nubien, wie in
dem grössten Theile Sudans überhaupt. Die von Gallastämmen bewohnte
Küstenlandschaft (o"-3<> S. Br.) ist eine etwa 40 geogr. Meilen
breite, von Mangroven umsäumte Tiefebene, deren rothen Lehmboden
die Gras-Savane bedeckt, die nur an den Flussufern von einem Streifen
hohen Tropenwaldes unterbrochen wird. An der Grenze dieser beiden
Formationen breiten sich von Mimosen gebildete Gestrüppwälder aus,
die in der trockenen Jahreszeit unbelaubt sind. Die Savane selbst besteht
aus mannshohen Gräsern, aus denen hier und da einzelne Adansonien,
Dompalmen und Tamarindenbäume oder auch Gesträuche sich
erheben. Aber auch in den Uferwäldeni, wo im Gegensatz zu den
Savanen ein schwarzer Humusboden sich erzeugt hat, gehören dieselben
Bäume und namentlich die Adansonien zu den auffallendsten
Erscheinungen ; an Nutzhölzern fehlt es durchaus.
Südwärts schliesst sich unmittelbar an diese Landschaften der
Schauplatz von e-. d . Dcckais Thätigkeit, aus dessen Nachlass sein
früherer Begleiter Kersten ein umfassendes Werk herauszugeben begonnen
hat [C. V. d . Berkens Reisen in Ostafrika in den J. 1859—1865,
Bd. I, 1869,'die erste Reise zum Kilimandscharo sowie den noch
früheren vergeblichen Versuch, zum Nyassasee vorzudringen, enthaltend).
Nachdem an der Küste von Mombas (4° S. Br.) zwei niedrio-e
1 errainwellen (von 600 und 1000') überschritten sind, erhebt sich das
Tiefland allmählich zu einer weit ausgedehnten Hochebene (300—2400')
aus welcher etwa 40 geogr. Meilen landeinwärts unvermittelt der schneebedeckte
18,700' hohe vulkanische Kegelberg emporsteigt. Die Ebene
ist eine wegen ihrer Dürre unbewohnte Gras-Savane, wo der Rasen nur
hier und da von Dorngesträuch überwuchert wird, Waldgruppen und
höhere Gebüsche dagegen erst in der Nähe des Meeres auftreten
(S. 241). Man erkennt auch hier, wie im Bereiche des Passatwindes die
Bewaldung, als eine Folge stärkerer Befeuchtung des Erdreichs, von
der Neigung des Bodens abhängt, denn erst an den bewaldeten Abhangen
des Kilimandscharo verdichten die das ganze Jahr hindurch
herrschenden Ostwinde (S. 268) fast täglich ihren Wasserdampf. Den
Iniss des isolirten Kegelberges umgiebt die Landschaft Dschagga (von
3500—5000' bewohnt), deren Bevölkerung Ackerbau und Viehzucht
treibt, hauptsächlich vom Pisang sich ernährend. Der Anbau, durch
IN DER Geographi e der Pelanzen. 393
künstliche Wasserleitungen gefördert, beginnt erst im Niveau von 3500'
und die Pisangpflanzungen reichen bis 6000'; ausserdem ist die Kultur
von Phaseoleen und von einem Knollengewächs aus der P"amilie der
Aroideen erwähnt worden.
F l o r a des Caplandes. — G. Fritsch giebt in dem Bericht
über seine Reise in der Capkoloniej dem Ketschun.nenln,nde und Na.t3.1
einige Nachrichten über die Bedingungen der hier so seltenen Waldvegetation,
deren physiognomischer Charakter durch photographische
Aufnahmen erläutert wird (Drei Jahre in Südafrika^ 1868^ S. 63, 194).
Die Gesträuchformationen, welche den grössten Theil des Caplandes
bedecken, werden Bosjes genannt, sie sind gewöhnHch 2 — 5' hoch,
Die Vegetation erscheint spärlicher, als sie ist, weil die Blattflächen der
meisten Gewächse so klein sind; dem Grün fehlt es an Glanz^ oft ist es
durch Behaarung verdeckt; in der Landschaft herrschen die kalten bläulichen
und fahlen Färbungen. Die Humusschicht ist sehr gering und
fehlt oft gänzlich, auf dem zerfallenden Sandstein ist der Boden zwischen
den kümmerlichen Büschen wie mit feinem Kies bestreut. Indem die
Flächen daher die Feuchtigkeit nicht hinreichend bewahren, verbirgt
sich der Baumwuchs vor der Sonne in enge Bergschluchten oder an
das Ufer der Flüsse. In dem Knysmawalde bei Langekloof an der Südküste
erheben sich über dem dichten Unterholz und aus üppigen Farnkräutern
(Todea) hohe, den stärksten Eichen gleichende Stämme von
Gelbholz (Podocarpus Thunbergii) ; die übrigen Bäume sind Leguminosen
(derKeurboom, Virgilia capensis, und Iron-Wood, Milletiacaffra),
ferner eine Sapindacee (Sneeze-Wood, Ptaeroxylon utile) und eine Laurinee
(Stink-Wood, Oreodaphne bullata). Wegen der schmalen Ausbildung
der Blätter ist der Wald wenig beschattet, weshalb die Lianen
(Cynanchum obtusifolium und Vitis capensis) reicher belaubt sind und
die Vegetation am Boden ein mannshohes Dickicht bildet, wo die Elephanten
ehemals eine Zuflucht fanden. Von baumartigen Gewächsen
auf dürrem Erdreich werden succulente Euphorbien bei Grahamstown
(S. 82) und in Natal (S. 201) abgebildet, sodann die einfachen, zu
Waldungen vereinigten Stämme eines im Betschuanenlande einheimischen
Lihaceenbaumes (einer Aloe aus der Gruppe von A. dichotoma)
; der letztere ist den Dracänen ähnlich, er trägt auf dem Gipfel
des Stammes eine mächtige Rosette von jährlich erneuerten schilfartigen,
zugespitzten Blättern, zwischen denen die verzweigten Ähren von
orangerothen Blüthen sich entwickeln. Jenseits der Algoa-Bai verschwindet
das Gestrüpp von Sträuchern, hier beginnen die mit üppigem
Gras bedeckten Savanen des britischen Kaffrarien, die mit niedrigen
Bäumen von schirmförmigen Akazien bewachsen sind. Als der Reisende
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