
r s ; T.
I
•rt : «U
• ::: •.;•
Í ,,
« ' fi
V * .
*
• . i f VK •,
R -
u :
iJ:
Í i^f":
i
?• •.
1-.
-
••• e
T ' T •
¡v
-
!
•
i ••
[
' ;
Ti
*
i r
.E'fti.
•1
II
IH; 3 ],
I.
rI ,l
mv I I i
BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
also auf Kosten von abgelagerten Reservestoffen ^ findet entweder an
besonderen Zweigen des vorhergehenden Jahres statt, die nun ihr unterbrochenes
VVachsthum fortsetzen, oder sie geht von überwinternden
Blattknospen aus. Die Sommer- und Herbstblüthe erfolgt an Axen des
laufenden Jahrganges und tritt im ersteren Falle so frühzeitig ein, dass
die Fruchtreife vor dem Winter gesichert ist, während die letztere mit
der Milde des Winters in nothwendiger Beziehung steht und daher in
südlichen Klimaten häufiger vorkommt iz. B. Laurus, Hederá^.
Areschotig suchte den Ursprung der skandinavischen Flora aus
dem nördlichen Asien herzuleiten und mit Wanderungen seit der Glacialzeit
in Verbindung zu setzen (Om den Europeiska Vegetationens
Ursprung, S. 13). Das hierbei angeführte Verhältniss, dass gewisse
Alpenpflanzen, die in Nordasien wiederkehren, dem skandinavischen
Norden fehlen, ist indessen aus denjenigen klimatischen Bedingungen
zu erklären, welche den Südwesten mit dem Nordosten verbinden und
in der Meridianrichtung einem Wechsel unterhegen. Wo ein Austausch
zwischen zwei Gebieten durch Wanderungen stattfand, lässt sich häufig
nachweisen, dass derselbe je nach den einzelnen Arten in beiden entgegengesetzten
Richtungen erfolgt ist.
Goppert untersuchte die Forstbestände des Böhmer Waldes, die. in
beträchtlicher Ausdehnung noch niemals abgeholzt, die ursprünglichen
Vegetationsverhältnisse bewahrt haben („Skizzen zur Kenntniss der
Urwälder Schlesiens und Böhmens", in Nova acta natur. curios. Vol.
34, 1868; der Druck ist hier und da durch typographische Fehler in
den Zahlenangaben entstellt). In solchen Wäldern, die an den höchsten
Erhebungen des Gebirges von der oberen Moldau bis zum Rachelberge
sich erstrecken und namentlich in der Schwarzenberg'schen Herrschaft
Krummau noch in grossem Umfange vorhanden sind, erneuert sich der
Bestand dadurch, dass die jungen Stämme, oft auf vermoderten Baumresten
sich entwickelnd und durch den Schatten in ihrer Vegetation
gehemmt, später da, wo durch das Niederstürzen absterbender Bäume
Lücken entstehen, dieselben mit beschleunigtem Wachsthum bald
wieder ausfüllen. Die untere Waldregion (bis 3500') besteht aus Edeltannen,
Fichten und Buchen, ^die obere (3500 — 4500'] nur noch aus
Fichten. Die obere Moldau windet sich von ihrem Quellgebiete abwärts
7 Meilen weit durch ein mit 20' tiefem Torfmoor erfülltes Längsthal,
dessen Oberfläche mit ebenfalls unberührtem Krummholz bewachsen
ist, welches hier nicht, wie auf den Sudeten, auf die subalpine
Region sich beschränkt. In den Wäldern erreicht die Edeltanne (Pinus
picea L.) ungewöhnhche Dimensionen , zuweilen eine Höhe von 200';
ein Baum dieser Grösse hatte 30' Umfang. Nach Mittheilungen der
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN. 38 1
österreichischen Forstverwaltung wird angeführt, dass in ähnhchen Beständen
Kroatiens und Slavoniens nicht selten Edeltannen von 180 —
223' vorkommen (dieses wiener Maass auf pariser Fuss reducirt ergiebt
175 — 217'j. An Grösse übertrifft daher die Edeltanne alje übrigen
Bäume Europas. — Die Vegetationsgrenzen Hegen im südlichen Theile
des Böhmer Waldes noch etwas höher als im Schwarzwalde; die reinen
Fichtenbestände (P. abies L.) beginnen erst da, wo sie in den Sudeten
aufhören. Das höhere Niveau der Waldgrenze entspricht der geographischen
Lage zwischen den Sudeten und den Alpen. Von der
Buche und Edeltanne, denen Sendtner im Böhmer Walde dieselbe
Höhengrenze zuschrieb (3750') , bemerkt Goppert^ dass die letztere
etwas höher (3800') ansteige, dass aber die Fichte über deren Region
bereits von 3500' an ausschliesslich herrsche; als einen mittleren Werth
der Buchengrenze dürfte man daher wohl nur 3600' annehmen. Da
sich die höchsten Gipfel des Böhmer Waldes, der Arber (4540') und
der Rachel (4520'), nur wenig über die Baumgrenze erheben und ge-,
eignete Standorte fehlen, wo das Krummholz den Boden überwuchert^
so ist die alpine Flora im Gegensatz zu den Sudeten nur durch wenige
Arten vertreten. Die Grenze des Roggenbaues fand Goppert am Arber
im Niveau von etwa 3 8 0 0 n o c h etwas höher^ als Sendtner sie angab
(3600').
M e d i t e r r a n f l o r a . — Balansa machte einen vergebhchen Versuch,
den marokkanischen Atlas zu untersuchen (Bullet, de la Soc. de
geogr., 1868, V, I5j p. 312). Aus dem Bericht über seine Reise von
Mogador nach Marokko geht hervor, dass die Mediterranflora bis an
den Atlas reicht. — Die endemische Sapotee von Mogador (Argania
sideroxylon), der einzige Vertreter dieser Familie diesseits der Sahara,
aus dessen Früchten ein Öl gewonnen wird, ist daselbst allgemein verbreitet,
verliert sich jedoch im Inneren an den Vorbergen des Atlas bei
Haha (2300' hoch an dem bei Mogador mündenden Oued Ksseb gelegen),
wo der an der Küste herrschende feuchte Nordwestwind aufhört.
bemerklich zu sein.
F l o r a Armeniens. — Radde besuchte, seine kaukasischen
Forschungen fortsetzend {s. oben S. 352) , das südliche Armenien
vom Quellgebiete des Kur bis Kars („ Geographische Mittheilungen "
1868, S. 55, 129). Breite Thalsohlen die im Niveau von 5000—^000
liegen und von den nur selten bis 10,000' sich erhebenden Gliederungen
des Taurus umschlossen sind, bilden ein kahles, aber humoses und
quellenreiches Hochland, dessen Weidelandschaften eine alpine Physiognomie
besitzen, wo aber die alpinen Gewächse doch zugleich mit
Steppenpflanzen gemischt sind. Denn während durch die Feuchtigkeit
M i . '
"m
Í u
m
il (
1 Hii ti ^ ,,