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460 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
einander abzusondern, eine untere von Birken und eine obere vom
asiatischen VVachholderbaum. Beim Ansteigen von 4800—9550' (S. 198)
folgte, nachdem man die Region des Kulturlandes und der Steppen
verlassen hatte, zuerst ein Gürtel von Sträuchern, weiterhin der Birkenwald
und noch höher die von Bergwiesen unterbrochene Wachholderwaldung.
Die alpine Vegetation gab auch hier eine reiche Ausbeute,
namentlich im Niveau von 12,000' die Mitte des Juli war die günstigste
Zeit, sie einzusammeln.
Die nähere Verbindung, in welche die britische Regierung mit dem
gegenwärtigen Herrscher von Yarkand eirjgetreten ist, führt zu einer
fortschreitenden Kenntniss des ehemals chinesischen Turkestan (vergl.
vor. Bericht, oben, S. 423.) ForsytJis Gesandtschaftsreise im Jahre 1870
verdanken wir das werthvolle Werk Henderson's, der ihn als Arzt und
Naturforscher begleitete und dessen botanische Sammlung im Museum
zu Kew bearbeitet wurde, wobei die wenigen neuen Arten von Hooker
und Be^itham beschrieben und durch Abbildungen eriäutert sind (Lahore
to Jarkand, by G. Henderson and A. 0. Hmte. London 1873, 8",
370 pp.). Die Reise von Kaschmir bis Yarkand dauerte 2 Monate
(20. Juni bis 23. August), sie ging über den Zojila-Pass nach Ladak
und auf bekannter östlicher Linie am Changchenmo-Flusse über die
Karakorum-Kette in das wüste Hochland zwischen diesem und dem
Künlün , der zuletzt auf dem Sanju-Passe überstiegen wurde. So eifrig
Thiere und Pflanzen gesammelt wurden, so war doch die botanische
Ausbeute sehr geringfügig, von den 412 aufgezählten Arten von Gefasspflanzen
ist beinahe die Hälfte aus Ladak und Kaschmir und unter
den übrigen 215 gehören über 50 zu den Productionen des Kulturbodens
von Yarkand, so dass von jenseit des Indus-Gebietes einheimischen
Arten nur 162 übrig bleiben. In einer filihern Jahreszeit würde
der Ertrag der Sammlungen in der Ebene von Yarkand grösser ausgefallen
sein, aber für das centralasiatische Hochland, wo nach Maassgabe
des Niveaus der Sommer die günstigste Zeit war, ist das geringe Ergebniss
ein Maassstab fLir die Armuth und Dürftigkeit der Vegetation.
Die meisten Pflanzen sind gewöhnliche Erzeugnisse der Steppenflora,
denen im Hochlande einzelne, jedoch verhältnissmässig wenige alpine
Arten beigemischt sind; durch keine Gattung ist ein endemischer Typus
besonderer Art angedeutet. Jens,eit Ladaks wird kein einziger einheimischer
Baum erwähnt, also auch die Nprdabhänge des Künlün sind
da, wo sie betreten wurden, waldlos. In Yarkand fand man nur Kulturbäume,
die einzige Ausnahme ist die europäische Elaeagnee Hippophae,
ein Strauch, der in der tiefern Region zuweilen einen Stamm bildet
und 20' hoch wird. Auch die Anzahl der Sträucher ist sehr unbedeutend
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IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN.
und sie bestanden bis auf eine neue Tamariscinee (Hololachne) nur aus
bekannten Arten,- die im Steppengebiet eine weite Verbreitung haben
und fast sämmtlich auch im kaspischen Tieflande vorkommen. Einige
Gewächse hat die Ebene von Yarkand mit dem doch so viel höher gelegenen
Tibet gemein, in dieser Beziehung ist namentlich ein Leguminosenstrauch
(Caragana versicolor) bemerkenswerth , der, in Ladak
als Brennholz unter dem Namen Dama bekannt, daselbst nach Schlagintweit
bis über 16,800', am indischen Himalaya noch höher ansteigt
und durch sein Vorkommen in Turkestan die Unabhängigkeit mancher
Steppenerzeugnisse von dem Niveau ihres Standortes aufs Neue darthut.
Als der Künlün überstiegen war, erschien die Hochebene von
Yarkand wie eine unbegrenzte Sandwüste (p. 106), aber durch die Irrigationen
ist an den Flusshnien ein so fruchtbarer Boden geschaffen,
dass Henderson gleich durch die erste Landschaft bei Sanj u mit ihren
Baumpflanzungen und grünen Ackerfeldern an Kaschmir erinnert wurde.
Die Wege waren von Elaeagnusbäumen eingefasst, in den Dörfern
standen mächtige Gruppen von WaUnussbäumen, Pappeln, Weiden
und Maulbeerbäume sah man überall, einige Weisspappeln (Populus
alba) hatten einen gewaltigen Wuchs und maassen lo' im Umfange.
Hier wurde auf den Feldern Weizen, Mais, Gerste, Reis, Hirse und
Hanf gebaut. Der Weizen ist in Yarkand Winterweizen, Luzerne ist
das Hauptfuttergewächs für die Pferde, Mais dient demselben Zweck;
Tabaksbau ist ziemlich allgemein.
Von den Kulturpflanzen Yarkands sind in Kew verglichen:
Brassica oleracea, Raphanus; Gossypium herbaceum; Linum
usitatissimum; Vitis vinifera; Trigonella Foenum graecum,
Medicago sativa, Cicer arietinum, Vicia Faba, Pisum sativum^
Phaseolus Munj o, Sojahispida: Anethum graveolens, Coriandrum
sativum, DaucusCarota; Lactuca sativa; Solanum Melongena,
Capsicum frutescens, Nicotiana Tabacum; Cannabis
indica; Oryza sativa; Zea Mays, Panicum miliaceum, Triticum
vulgare, Hordeum.
Von den angepflanzten Bäumen: Ailanthus glandulosa;
Persica vulgaris, Prunus armeniaca, P. Malus; Ficus; Morus;
Juglans regia; Elaeagnus latifoha (die Art nicht sicher bestimmt);
Populus balsamifera, P. alba.
Von einheimischen Gewächsen bilden an den bewässerten
Standorten die Tamariscineen die Hauptmasse des Gesträuchs
(Tamarix gallica; Myricaria germanica und elegans); mit ihnen
herrschen Glycyrrhiza glandulifera, Sophora alopecuroides und
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