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BEKICIITE ÜlíER DIE FORTSCIIRJTTI';
diesen Breiten nirgends erreicht und es fehlt daher auch die Gletscherbildung.
Der reichHchen Bewässerung aus den ungeheueren Schneemassen,
die im Sommer schmelzen, entspricht ein Vegetationscharakter,
welcher dem in den europäischen Alpen ähnlich ist. Aber im grössten
Gegensatze steht die Armuth der Flora an Arten, nur 142 Gefässpflanzen
werden aufgezählt, von denen 56 der alpinen Region der
Rocky Mountains eigenthümlich und nur 58 arktisch sind. Da die
physischen Bedingungen für nordische Gewächse ebenso günstig sind
wie in den Alpen, so scheint mir hierin ein Beweis zu hegen, dass die
Verbindung der arktischen Flora mit den alpinen Regionen der gemässigten
Zone aus einem Austausch durch atmosphärische Wanderung
hervorgegangen ist. Denn in dieser Beziehung unterscheiden sich
die von Westen nach Osten gestredvten Hochgebirge, indem sie den
herrschenden Luftströmungen einen weiten Raum darbieten, allgemein
von denen, die, wie die Rocky Mountains und der Ural, einer
Meridianrichtung folgen, an denen die Polar- und Äquatorialwinde
leichter vorüberwehen und daher den Übergang der Keime schwieriger
bewerkstelligen können. Die Bildung des Krummholzes (von Pinus
aristata) an der scharfbezeichneten Baumgrenze stellt Farrj/, wie KeTucv.
mit der Belastung der Zweige durch Winterschnee in Beziehung. Innerhalb
der alpinen Region vereinfacht sich nach aufwärts die Vegetation
in solchem Grade, dass an den höchsten Gipfeln zuletzt nur noch
15 Arten von Gefässpflanzen und zwar grösstentheils arktische Arten
übrig bleiben, nämlich :
Oxytropis arctica, Androsace Chamaejasme, Eritrichium aretioides,
Gentiana frígida, Salix reticulata, Lloydia serótina,
Luzula spicata, Carex incurva, Poa arctica.
An der Westküste des nordameríkanischen Waldgebietes kommen
an gewissen Orten waldlose Formationen vor, welche von den Ansiedlern
mit Unrecht zu den Prairien gezählt und von R. Brown (II.) richtiger
aufgefasst werden (Journ. geogr. Soc. 39, p. 127). Zum' Theil
sind es den europäischen Wiesen und Marschen analoge Bildungen,
aber weniger klar ist die Enstehung trockenen Graslandes, z. B. in der
Nachbarschaft der Fucastrasse und im Washington Territory, wo die
Landschaft durch zerstreute Gruppen von Eichen (Quercus Garryana)
einen parkähnlichen Charakter zeigt. Diese offenen Gegenden sind in
ihrer Vegetation eigenthümlich und scharf von den sie einschliessenden
Hochwäldern abgegrenzt. Sie sollen nach Cooper (Natural history of
the Washington Territory) früher einen grössern Umfang gehabt haben
und es ist zweifelhaft, ob sie in allen Fällen ehemaligen Waldbränden
ihren Ursprung verdanken.
IN DER GKOGKAVUIK DER PFLANZKN.
Pr a i r i e n - F1 o r a. — /Wj / besprach die Vegetationsbedingungen
in der nordamerikanischen Salzwüste und entwarf ein Verzeichniss der
charakteristischen Pflanzen dieses Gebietes (The North American desert
Flora between 32° and 42", in Seemannes ]omn. of Botany, 1870.
p. 343). Die Ursachen der Verödung erblickt er in dem geringen Betrage
und der Unregelmässigkeit der atmosphärischen Niederschläge^
sowie in den plötzlichen Sprüngen sowohl der jährhchen als der täglichen
Temperaturkurve. Sein Pflanzenverzeichniss enthält 188 Phanerogamen,
die sich in 154 Gattungen und 52 Familien vertheilen; von
Synanthereen enthält es 44 Arten, dann folgen die Leguminosen (25)
und Cacteen (17); von Gräsern werden nur acht Arten erwähnt, aber
bezeichnend sind die Rhamneen (7), Eriogoneen (6), Nyctagineen (6),
Chenopodeen (5), die holzigen Liliaceen (4 Arten von Yucca, 2 von
Dasylirion) und die Agaven ^(4). — Die ausdauernden Gewächse,
grösstentheils Stauden oder Sträucher, sollen ihre Früchte oft nicht zur
Reife bringen, aber ihre Erhaltung und Fortpflanzung sei durch Ausläufer
und sonstige Sprossbildungen gesichert. Die einjährigen Arten,
deren Anzahl übrigens nicht beträchtlich ist, sind sämmtlich von geringer
Grösse und werden dadurch befähigt, in einem Klima, wo die
Verdunstung so sehr gefördert und die dauernde Benetzung der Wurzeln
so ungewiss ist, in kürzerer Zeit ihre Samen zu reifen.
F l o r a des cisäquatorialen Südamerikas, — Appun^ ein
naturhistorischer Sammler, der beinahe 20 Jahre in Venezuela, Guiana
und am Amazonenstrome lebte, hat ein Reisewerk herauszugeben angefangen,
worin vorzugsweise die Vegetation dieser Länder berücksichtigt
wird (Unter den Tropen, Bd. 1.2. 1871). Von den einzelnen
Standorten werden die Pflanzen namhaft gemacht, die der Reisende
beobachtete, auf die Bedingungen ihres Vorkommens geht er indessen
selten näher ein. Da die Gegenden, welche er schildert, grösstentheils
dieselben sind, welche von Humboldt und Schomburgk besucht wurden,
so hält es schwer, aus der Masse der hier gebotenen Einzelheiten dasjenige
auszuscheiden, was als neu und bedeutend gelten kann. Aus
dem ersten Bande, worin Venezuela behandelt wird, wüsste ich nur
eine Bemerkung über die Farnbäume anzuführen (i, S. 158). Die
Region, wo dieselben (z. B. Hemitelia acuminata) in der Montaña von
Venezuela am üppigsten gedeihen, Hegt zwischen 3000 und 5000'; auf
dem Küstengebirge bilden sie förmhche kleine Wälder, welche Helechales
genannt werden. Weiter abwärts erscheinen sie spärlicher und
steigen nie unter 1500' herab, aufwärts kommen sie bis zum Niveau
von 8000' und noch darüber vor. In Guiana hingegen giebt es Farnbäume
in der Küstenregion selbst, im Mündungsgebiet des Essequebo,