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und schönsten Pinares (oder Wälder von Pinns canariensis) fand der
Reisende auf Palma, wo auf den Höhen auch der Cedro- oder canarische
Wachholderbaum (Juniperus cedrus) gedeiht, der auf Teneriffa
sehr selten geworden ist. Indessen ist im Westen des Pik de Teyda,
auf einem nach diesem Baume benannten Berge, noch ein Stamm übrig,
der 5 7-2 Meter im Umfang mass und wohl ^o Meter hoch war. Gomera
besitzt einen schönen Lorbeerwald, der den mittleren Theil der Insel
einnimmt und dem dieselbe ihren grösseren Wasserreichthum verdankt.
Mit den canarischen Laurineen wachsen hier die Faya (Myrica Faya)
und die Mocane (Visnea mocanera) zusammen, gemischt mit Haidebäumen
(Erica arborea und scoparia), die auch wohl selbstständige
kleinere Dickichte bilden. Die Lorbeerbäume erreichen hier eine Höhe
von über 30 Meter; dieser Wald mit seinen schlanken Stämmen und
immergrünem Laubdach übertreffe an Schönheit und Frische den
schönsten Buchenwald. Auch Canaria, wiewohl nur 6000' hoch, hat
nicht bloss Lorbeerwald, sondern auch Pinares; in der Nähe der Küsten
treten hier zuerst die Tamariskengebüsche (Tamarix canariensis) auf,
die für die östlichen waldlosen Inseln charakteristisch sind.
2. Madagaskar . — Grandidicr besuchte die südlichen Theile
der Insel (Bullet, de la Soc. de géographie^ 1867, p. 384). Hier fehlen
die tropischen Wälder, das Land ist schwach bewässert^ es dehnen sich
von 21Y2" S. Br, bis zur Südküste weitläufige sandige Ebenen aus,
deren Niveau nicht über 450' ansteigt, und deren Korallenboden nur
eine dürftige Vegetation von dornigen Gewächsen trägt, deren nähere
Vergleichung mit der Flora des südlichen Afrika zu wünschen wäre.
3. Sand wi e h i n s e i n . — H, entwarf eine schätzbare Übersicht
der Flora des Sandwicharchipels (Memoirs, Boston Society, I,
i86g, p. 529—541). Nach Rémy's Noxg-^.ng unterscheidet er fünf Regionenj
die man auf folgende Weise zusammenfassen kann :
0 — 1000'. Küsten- und Tieflandsregion j deren Flora grösstentheils
eingewandert ist, als charakteristisch werden fünf Holzgewächse
bezeichnet, die sämmtlich aus dem tropischen Asien abstammen (Aleurites
moluccana, Paritium tiliaceum, Jambosa malaccensis, Cordia subcordata,
Pandanus odoratissimus).
1000—6000'. Waldregion, der obere Abschnitt (3500'—6000') als
Wolkenregion unterschieden. Sie umfasst den grössten Theil der endemischen
Flora, nur etwa 20 Arten kommen auch anderswo vor. In
diesen Wäldern, wo die Koa-Akazie (Acacia Koa, früher A. heterophylla)
und die Santelbäume (Santalum Freycinetianum und pyrularium';
durch Blattbildung und Verwandtschaft die Flora mit anderen
pacifischen Gebieten verknüpfen, besteht das immergrüne Gesträuch
i
IN DER GEOGRAPHIE DER PELANZEN.
aus den verschiedensten Gattungen. Am reichsten an solchen Holzgewächsen
sind die Lobeliaceen und Rubiaceen^ dann folgen die Rutaceen
und Araliaceen; bemerkenswerth ist die Holzbildung in einzelnen
Gattungen von Violaceen (Isodendrion), Caryophylleen (Alsinidendron),
Geraniaceen (Geranium arboreum) und Synanthereen (Raillardia).
Uber 6000'. Die obere, nicht bewaldete Bergregion heferte ausser
einigen Gräsern nur etwa ein Dutzend Stauden, unter denen von alpinen
Formen nur zwei Arten von Viola zu bemerken sind, die übrigen meist
besondere Arten den Gattungen der Waldregion hinzufügen. Indessen
findet sich unter dem Gesträuch von Synanthereen (Raillardia montana)
auch ein Vaccinium (V. reticulatum),.
Von der einheimischen Flora der Sandwich-Inseln sind (ausser den
noch nicht hinlänglich bearbeiteten Gräsern) 620 Arten von Gefässpflanzen
bekannt geworden. Die grössten Familien sind die Farne
(135), Synanthereen (47), Cyperaceen (39), Lobeliaceen (35), Rubiazeen
(33), Labiaten (27), Leguminosen (20). Von den einheimischen
Phanerogamen (485, ausserdem werden 69 eingeführte aufgezählt) sind
nicht weniger als 377 Arten endemisch, also fast 79 Procent, vielleicht
die grösste Verhältnisszahl in irgend einer Flora oceanischer Inseln,
welche die von Neuseeland noch übersteigt. Unter den endemischen
Gattungen sollen 16 monotypische enthalten sein. Sodann zeichnet
sich die Flora durch eine Reihe von Gattungen aus, die im Verhältniss
zu dem geringen Umfange des Archipels ungemein viele verschiedene
endemische Arten enthalten; Gattungen mit 10 und mehr Arten kommen
vor bei den Caryophylleen (Schiedea mit 11 Arten) , Rutaceen
(Melicope mit Einschluss von Pelea 13), Rubiaceen (Kadua 11), Synanthereen
(Lipochaete 10, Raillardia 11), Lobehaceen (Dehssea 19),
Cyrtandraceen (Cyrtandra 14) , Labiaten (Phyllostegia 14, Stenogyne
13), Piperaceen (Peperomia 10). — Endemische Gattungen sind folgende
(die monotypischen sind mit bezeichnet): Isodendrion; Schiedea,
Alsinidendron"^; Platydesma"^ (Rutacee); Broussaisia"^ (Saxifragee); Hillebrandtia"^
(Begoniacee) Gouldia'^ (Rubiacee) ; Argyroxiphium, Wilkesia"^,
Dubautia, Raillardia (Synanthereen); Rollandia, Dehssea^ Cyaneaj
Clermontia^ Brighamia"^ (Lobeliaceen); Phyllostegia, Stenogyne, Labordea
(Loganiacee) ; Pritchardia (zwei Palmen). — Die systematische
Bearbeitung der Flora von Hawaii hat H. Mann an einem anderen Orte
veröffentlicht (Proceedings American Academy, Vol. VlI^ 1868).
4. Lord Howe's Insel (31 ° 36' S. Br.). — Diese Insel, welche
300 Seemeilen von Sydney und mehr als 500 von Norfolk entfernt hegt,
wurde von Ch. More besucht und von ihm erhalten wir die ersten Nachrichten
über ihre Vegetation (Gardener's Chronicle, abgedruckt in See-
A. G r i s e b a c h , Gesammelte Schriften.