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202 ÜBKK DIE VKUETATIONSLINIEN
Utriciilaria ncg-lecta Lchm.
Litorclla lacustris L.
Salix stipularis Sm.
Myrica Gale L.
U. intermedia Hayn.
S. Doniana Sm.
Alisma ranuncLiloides L.
Scheuchzeria palustris L.
Potamog-eton oblonga Viv. — P. plantaginca Ducr. — P. decipiens
Nt. — P. praelonga Wulf. — P. obtusifolia M. K. — P. trichodes
Cham.
Orchis elodes m. — Malaxis paludosa Sw.
Endymion nutans Dum.
Narthecium ossifragum Huss.
Carcx arenaria L. — C. chordorrhiza Ehrh. — C. Heleonastes
Ehrh. — C. microstachya Ehrh. — Scirpus multicaulis Sm.
Calamagrostis arenaria Rth. - C. striata Spr. — Koeleria glauca
DC. — Deschampsia montana. — Avena brevis Rth.
Osmunda regalis L.
Vom Südrande der Geest bis zur Küste bleibt die Vegetation des
Tieflandes höchst gleichförmig und lässt keine weitere botanische Gliederung
desselben zu. Die obere Terrasse hingegen zerfällt theils durch
die höhere Erhebung und geognostische Eigenthümlichkeit des Harz
e s , theils durch jene nordwestliche VegetationsHnie, welche eine so
grosse Anzahl von Pflanzen auf das Flussgebiet der Elbe einschränkt,
in drei besondere Bezirke.
Um den Harz in seiner pflanzengeographischen Selbstständigkeit
aufzufassen, ist es nöthig, die Vorberge und Hügelreihen am Rande
des Gebirgs abzusondern, deren Vegetation, wie geognostisch, so auch
botanisch theils mit der Elb- theils mit der Weserterrasse zusammenstimmt.
So finden sich die Kalkpflanzen des nördlichen Harzrandes auf
entsprechenden Gebirgsarten in der Gegend von Halberstadt und in
Thüringen wieder. Aber auch das eigenthümlichste Felsgebilde dieser
Gattung, der pflanzenreiche Gyps der Zechsteinformation, der den südlichen
Rand des Gebirgs umgürtet, tritt noch einmal am KyfThäuser
und auf der Bottendorfer Höhe an der Unstruth auf, wo er gleiche Gewächsformen
wie dort erzeugt hat.
So eingeschränkt und von den begleitenden Flötzbildungen abgesondert,
bildet der Harz eine bis auf tiefere Thaleinschnitte zusammenhängende,
hügelige Hochfläche, die geognostisch durch Thonschiefer
und Grauwacke, so wie durch vereinzelte plutonische Massen bezeich-
)ES NORDWESTLICHEN DEUTSCHLANDS.
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„et ist Die Einförmigkeit der Gebirgsstructur, die Seltenheit des Kalks
in der Erdkrume, die Geringfügigkeit der vertikalen Unterschiede zwischen
Berg und Fläche, alle diese Umstände bedingen eine verhaltnissmässio
e Armuth an eigenthümlichen, phanerogamischen Pflanzenformen
Aber hinlänglich erkennt man in ihnen den subalpinen m
einlegen den alpinen Typus und zwar auf einer Meereshöhe , welche
diesen Charakter noch nicht erwarten lässt und ihn auf den sachsischschlesischen
und auch auf den rheinischen Gebirgen keineswegs bereits
so entschieden ausprägt. Dass hierin wirklich eine Eigenthümlichkeit
des Harzes begründet sei, zeigt am deutlichsten die tiefe Lage der klimatischen
Baumgrenze, über welche der Brocken höchst wahrscheinlich
einige hundert Fuss emporragt. Ähnliche Erscheinungen lassen
sich an den westlichen Fjelden Norwegens nachweisen , wo ihr Idimatischer
Zusammenhang leichter als am Harze aufzufassen ist. _
Die Fichte (Pinus Abies L.) wächst in der nördlichen Schweiz
(48° N. Br.) bis zur Höhe von 5500' ^: in günstiger Lage steigt sie örtlich
soo-ar noch über 7000' hinauf. Ihre Grenze im südlichen Norwegen
liegt am Gausta (60° n. Br.) nach B l ß f s Beobachtung im Niveau von
. 0 0 0 ' 2 Pückte die Fichtengrenze von der Schweiz bis Norwegen
o-leichmässig mit der zunehmenden Polhöhe herab, so müsste sie in der
L-eite des Harzes (52° n. Br.) ein Niveau von 4500' erreichen und bis •
4400' reicht in der That die Fichtenregion des Riesengebi rgs. Demnach
erleidet dieselbe am H a r z e eine örtliche D e p r e s s i o n von
mehr als 1200'. ÄhnHch verhält sich auch die Buche, die am Harze
schon bei 2000' nicht mehr freudig gedeihen will, die auch in der nordlichen
Schweiz durchschnittlich bis 4250' wächst, also dort wie hier
etwa 1200' unter der Fichtengrenze zurückbleibt.
Mit dem Gausta liegt der Folgefonden in Bergen's Stift unter
gleicher Breite, aber in der Nähe des Meers und von Fjorden umschlossen
Hier rücken die Baumgrenzen gegen den Gausta, der im
Innern des Gebirgslandes gelegen ist, eben so tief herab, wie am Harz:
schon bei 1800' hört alle Holzvegetation auf also 1100' tiefer als am
Gausta. Beide Berge verhalten sich in dieser Beziehung demnach genau
so, wie Harz und Sudeten, aber da sie näher zusammen liegen und
1 Nach 0. Heer: über Forslkultur in den Schweizer Alpen (Sclrweiz. Zeitschrift für
Land-und Gartenbau, 1843).
2 Vergl. meine Abhandlung über den Vegetationscharakter von Hardanger (oben,
Göpperl in Ratzebtcrg's forstnaturwissenschaftlichen Reisen (Berlin 1842),
S. 379-
i Hardanger, S. 37.
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