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4 3 2 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
(6^—5^'n. Br.) werden die Waldbestände dichter^ die Bäume ^ deren
Kronen sich doch gegenseitig nicht berühren ^ erreichten meist eine
Höhe von 50'^ aber der Boden bleibt wegen Mangels an grösserem
Unterholz überall grasreich. Den Bestand bildeten hier nur wenige
Bäume, namentlich Leguminosen (Humboldtia, Prosopis) und Combretaceen'(
Terminalia) ; mit einem gelichteten Eichenforste vergleicht
der Reisende diese Landschaft. Dann folgte eine Gegend, wo die Holzgewächse
wiederum mannigfaltiger gemischt sind und wo das Unterholz
die Gräser verdrängt; es wurden einmal mehr als 30 Arten von Bäumen
und Sträuchern zusammen wachsend-angetroffen (unter 45' n. Br.).
— Gegen die Wasserscheide des Uelle endlich und in dessen Gebiet
(4" 30'—3" 20', dem äussersten Punkte, den SclwueinfuTtli erreicht hat)
ist die Vegetation durch zahlreiche Fluss- und Bachlinien in zwei völlig
von einander abgesonderte Formationen geschieden, in fast baumlose,
gebüscharme Savanen uud in dichte Uferwaldstreifen, die der Reisende
nach Piaggicis bezeichnendem Ausdruck ,,GalIerien'^ nennt. In der
Savane, wiewohl diese im Niam-Niam-Lande zur Zeit seiner Reise abgebrannt
war, sammelte er auf diesem Wege 210, in den Gallerien 290
Gefässpflanzen und äusserst wenige Arten waren beiden Formationen
gemeinsam. Die Gallerien sind gedrängte und in dem ,,endlos gegliederten'^
Wassernetze überall in schmalen Streifen wiederkehrende Baumreihen
von einer Höhe des Wuchses (70—100'], wie sie im Nilgebiete
nirgends vorkommt. Da aber die Wasserlinien in den flachen Boden
des auf etwa 2500' hoch geschätzten Tafellandes eingesenkt sind, so ist
der physiognomische Ausdruck einer so üppigen Vegetation von geringer
Bedeutung, wenn man von der Savane aus den Gallerien sich
nähert; tritt man aber in sie selbst ein, so gleichen sie dem äquatorialen
Urwalde - anderer Erdtheile. Als charakteristische Bestandtheile der
Waldgallerien werden genannt:
Dicke Baumstämme mit grossen Holztafeln am Grunde;
Vertreter der Sapoteen, Sterculiaceen (Cola), Rubiaceen, Terebinthaceen
(Boswellia, Odina), Olacineen (Apodytes), Urticeen,
Meliaceen (Khaya).
KleinereBäume: Urticeen (Ficus), Leguminosen, Rubiaceen.
Unterholz von zum Theil dornigen Sträuchern : Acacia, Bixineen
(Oncoba), Euphorbiaceen (Phyllanthus), Celastrus.
'.Lianen; Passifloreen (Modecca), Ampehdeen (Cissus), Cucurbitaceen
(Coccinia), Piperaceen; — Smilaceen, Dioscoreen,
Palmlianen (Calamus).
Scitamineen von 15—20' Höhe.
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN.
Farne sehr mannigfaltig, zum Theil in grossen Laubrosetten,
sowohl am Boden als epiphytisch.
Andere Epiphyten: Orchideen (Angraecum), lang herabhängende
Lichenen (Usnea).
Monokotyledonische Bäume erst weiter südwärts : Pandaneen
und Palmen (Raphia vinifera).
In den Savanen wachsen ebenfalls zwei Palmen (Borassus und Phoenix
spinosa). — Die Ölpalme Westafrikas (Elaeis) reichte bis zur Wasserscheide
des Uelle, ohne in das Nilgebiet einzutreten.
Nach der dem zweiten Bande von Kersteiis Werk über z/, d. Deckeiis
Reise beigegebenen Karte (vergl. Bericht II, oben S. 392) liegt die
Waldgrenze am Kilimandscharo im Niveau von 9400 Pariser Fuss.
Ascherson hat die Bearbeitung der gesammelten Phanerogamen übernommen
und vorläufig die wichtige Thatsache angegeben, dass Plantago
palmata des Camerún und eine neue, dem Gibarra Abessiniens
verwandte Lobeliacee (Rhynchopetalum Deckenii) am KiHmandscharo
vorkommen (Zeitschrift der Berliner Gesellschaft für Erdkunde, Bd. 5,
S- 373).
A u s t r a l i s c h e Flora. — Woolls in Paramatta entwarf ein Verzeichniss
der meist europäischen Ruderalpfianzen, die sich in der Nähe
von Sydney angesiedelt haben und deren Anzahl bereits über 100 Arten
gestiegen ist (Journ. Linnean Soc. Botany, 10, p. 35). Einige von
ihnen sind als Unkräuter den Äckern und dem Weideland schädlich
geworden. Die Bedingungen ihrer Einwanderung hat er in manchen
Fällen erkannt; als solche betrachtet er die zufällige Einmischung unter
eingeführten Sämereien, ihre Verwendung zur Unterlage in Verpackungskisten.
das Anhaften von gewissen Früchten an den Mähnen
und im Schweif der Pferde, ihre Erhaltung im Dünger, endlich auch die
Vermittlung durch Zugvögel oder durch Wind und Wasser.
F l o r a des nordamerikanischen Waldgebietes. — Die
alpine Vegetation der Rocky Mountains in der Gegend der Parkpässe
(zwischen 37° und 41® N. Br.) wurde von Parry genauer erforscht. Zu
seiner früheren, in den Schriften der Akademie von St.-Louis enthaltenen
Darstellung (oben, S. 361; vergl. Vegetation, II, S. 292) hat
er später einige allgemeinere Bemerkungen hinzugefügt (Proceedings
of the American Association , meeting, Cambridge 1870, p. 248).
Die Vegetationsperiode umfasst die Monate Juni bis September und
ist von der Entfernung des Winterschnees bedingt. An den 14,000
engl. Fuss hohen Gipfeln erhält sich zwar der Schnee in den Schluchten
und beschatteten Lagen, aber die Linie des ewigen Schnees wird in
A. G r i s e b a ch, Gesammelte Schriften. 28
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