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258 DIE GEOGRAPHISCHE VERBREITUNG
aber auch das Areal des Heimatlandes bei der Abwesenheit grosser
Flüsse auf das östliche Littoral des Meerbusens und auf Yucatan eingeschränkt
und daher ein weniger ergiebiges Schöpfungsgebiet^ als der
reich gegliederte südliche Continent Wiederum aber tritt bei der Ansiedelung
mexicanischer Pflanzen der Einfluss der Meeresströmungen
auf das deuthchste hervor, indem die Mehrzahl derselben auf Cuba beschränkt
ist, welche Insel allein durch den die mexicanische Küste bespülenden
Golfstrom in der Umgegend von Havanna berührt wird: nur
einige wenige folgen, das tropische Gebiet überschreitend, der Küste
über Texas und Louisiana. Was die Ausgangspunkte der Wanderung
betrifft, so sind die meisten Arten auf dem Continent nur an der Ostküste
Mexicos beobachtet; mehrere lassen sich bis Y ' ucatan verfoleOr en/.
und andere reichen südwärts bis zum Isthmus, wo die Producte beider
Hemisphären zusammentreffen. Auch hier wird es genügen, die Verbreitung
derjenigen Gattungen anzuführen, die keine anderweitige westindische
Arten enthalten, und. wie im vorigen Fall, einige charakteristische
Beispiele von grösserem Areal hinzuzufügen.
Von diesen letzteren Arten, welche demnach, vom Isthmus längs
der mexicanischen Ostküste verbreitet, durch den Golfstrom nach Westindien
geführt zu sein scheinen, hat sich indessen eine andere Reihe
nicht absondern lassen, die bisher in Mexico noch nicht nachgewiesen,
dem Isthmus und den Antillen gemeinsam ist. Es ist nämlich denkbar,
dass dieselben zum Theil künftig auch in Mexico entdeckt werden,
während aus der Arealform anderer sich mit Sicherheit schliessen lässt,
dass die Wanderung auf unmittelbaren Verbindungswegen beruht. Dies
geht nämlich daraus hervor, dass es Pflanzen giebt, welche, ohne in
nördlicher Richtung bis Cuba oder überhaupt nur zu den grossen Antillen
verbreitet zu sein, auf die karaibischen Inseln und den Isthmus
sich beschränken. Vielleicht wird sich ihre Zahl auch dadurch noch in der
Folge verringern, dass neue Standorte an der Küste von Venezuela bekannt
werden, so dass sie dann einer der früheren Kategorien (5.) anheimfallen
würden. Immerhin ist jedoch zu erwarten, dass auch unmittelbare
Verbindungen durch den von Westindien gegen die Küste
von Panama wehenden Passatwind oder durch Vogelflug stattfinden:
denn ein Seeweg durch Meeresströmungen scheint in einigen Fällen
nicht angenommen werden zu können, indem zwar von den Karaiben
und Jamaika die atlantische Strömung zu dem Isthmus hinüberfluthet,
die übrigen grossen Antillen hingegen in keiner solchen unmittelbaren
Verbindung mit dem südwestlich gelegenen Theile des Continents
stehen. Hier ist also die Untersuchung bis jetzt nicht abgeschlossen:
es bleibt übrig, die Areale sicherer in ihrem vollen Umfange festzu-
DER PFLANZEN WESTINDIENS. 259
stellen, und dann wird es vielleicht möglich sein, aus der systematischen
Stellung jeder einzelnen Art neue Gründe zur Entscheidung der Frage
herbeizuziehen, ob dieselbe ihre ursprüngliche Heimat in Westindien
oder auf dem Continent hatte, ob sie von dort durch atmosphärische
Mittel herbeigeRihrt, oder von hier aus zu den Inseln verbreitet ward.
So weit das Areal gegenwärtig bekannt ist, habe ich in den angeführten
Beispielen das hypothetische Schöpfungscentrum durch die gewählte
Reihenfolge der Fundorte anzudeuten versucht.
a. Mexicanische Gattungen, welche nach Westindien
v e r b r e i t e t sind.
Berberís fraxinifolia Hook. Mexico — Cuba.
Stegnosperma halimifolium Benth. Guatemala
forniens).
Cuba. (Tropische Südspitze Caliñ
Cryptocarpus globosus Kth. Mexico — Cuba.
Boldoa ovatifolia Cav. Mexico — Cuba.
Malvaviscus arboreus Cav. Mexico — Bahamas und Jamaika.
— pleurogonus DC. Mexico — Cuba.
Belotia grewiifolia Rich. Mexico — Cuba.
Galphimia glauca Cav. Mexico — Cuba.
Portesia ovata Cav. Veraguas — Haiti.
—• glabra Gr. Mexico — Cuba.
Swietenia Mahagoni L. Honduras — Bahamas und Jamaika,
Cedrela odorata L. Yucatan — Antigua.
Castilloa elliptica Cav. Mexico — Cuba.
Antigonum leptopus H. A. Mexico — Cuba.
Dalea mutabilis W. Mexico — Cuba.
Mentzelia áspera L. Panama — Haiti (Galapagos).
Declieuxia mexicana DC. Mexico — Cuba.
Margaris nudiflora DC. Mexico — Cuba.
Crusea rubra Cham. Schl. Mexico — Cuba.
Lagascea mollis Cav. Mexico •— Cuba.
Conyza obtusa DC. Mexico — Cuba.
Ximenesia encelioides Cav. Mexico •—• Cuba.
Lebetinia cancellata Cav. Mexico — Cuba.
Samolus ebracteatus Kth, Mexico — Cuba.
Russelia sarmentosa Jacq. Panama — Cuba.
Achimenes coccínea Pers. Panama — Jamaika.
Martynia diandra Glox. Mexico — Antigua.
Attalea Cohune Mart. Honduras — Jamaika.
Agave americana L. Mexico — Dominica.
— spicata Cav. Mexico — Cuba.
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