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482 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
stammen (p. 611): Jacaranda roxo, die im Handel als Palisander bezeichnete
Artj sei M. firmum.
Familien, die vorzugsweise harte Hölzer Hefern (p. 616):
Leguminosen, Meliaceen, Laurineen, Myrtaceen, Bignoniacoen,
Apocyneen, Sapoteen (darunter der schon bei den alten
Reisenden erwähnte Bacupary do matto, Lucuma glycyphloea,
woraus p. 615 die neue Gattung Pradosia gebildet wird); ferner
Sapindaceen, Erythroxyleen, Rutaceen.
Leichte Hölzer: Urticeen (namentlich Ficus) , Euphorbiaceen,
Bombaceen, Malvaceen, Flacourtianeen.
F l o r a des Pampasgebietes . — Über meine Bearbeitung der
von Lorcntz in den nordwestlichen Provinzen der argentinischen Republik
gesammelten Pflanzen habe ich einen vorläufigen Bericht gegeben
(Nachrichten der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften,
1874, S. 53). Der bereits vollendete systematische Theil wird gegenwärtig
gedruckt, die Sammlung enthält über 900 Arten, von denen
etwa der dritte Theil unbeschrieben war und eine Reihe neuer endemischer
Monotypen enthält. Die Einförmigkeit der argentinischen
Flora tritt hier um so bestimmter hervor, als die zweijährige Reise die
verschiedensten Klimata und Regionen umfasst und auf die früher noch
niemals erforschten Hochgebirge von Tucuman und Catamarca sich erstreckte.
Die meisten neuen Arten entdeckte auf der Sierra
de Aconquija und auf der östlichen Cordillere, in dem gegen 12,000'
hohen , ausgedehnten Seebecken der Laguna bianca. Die verhältnissmässig
so geringfügige Anzahl von endemischen Arten, welche die
Vegetation der Pampas zusammensetzen, suche ich dadurch zu erklären,
dass diese Ebenen später als die angrenzenden, so viel pflanzenreicheren
Gebiete von Brasilien und Chile vom Meere entblösst worden
sind. Nimmt man an, dass lange, geologische Zeiträume zur Entstehung
neuer Organismen erforderlich sind, so musste derjenige Theil
von Südamerika, der später als die übrigen aus dem atlantischen Meere
hervorgetreten ist, an eigenthümlichen Gewächsen der ärmste bleiben.
Die Einwanderungen von Pflanzen, die sich ihnen zugesellt haben, sind
vorzugsweise von Brasihen und vom östlichen Peru aus erfolgt. Durch
die umfassenden Sammlungen von Lorentz wird aufs Neue die Thatsache
bestätigt, dass durch die mechanische Schranke der Anden die'
Vermischung der Floren von Chile und den angrenzenden argentinischen
Landschaften fast vollständig verhindert worden ist.
A n t a r k t i s c h e Flora. — Eine Schrift über seine Forschungen
an der Magellanstrasse wurde von R. 0. Cumiingham herausgegeben.
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN. 483
(Notes on the natural history of the Strait of Magellan. Edinburgh, 1871.)
Die Annahme, dass auf den Inseln des Feuerlandes die antarktische
Flora bis zu dem östlichen Eingang in die Strasse reiche, wird von ihm
berichtigt (p. 67). Bei Cap Negro jenseit der zweiten Verengerung der
Magellanstrasse fand Cunningham den .Vegetationscharakter plötzlich
geändert; vom atlantischen Meere bis hieher reichten an beiden Ufern
die baumlosen Flächen Patagoniens mit ihrem Graswuchs; nun begann
das dicht mit Wald bedeckte Gebiet der antarktischen Flora, auch an
der patagonischen Seite, wo diese nach Südwesten vorspringt, das Land
bergig wird und der Regenfall anfängt zuzunehmen. In der Nähe dieser
Floragrenze liegt Puntas Arenas (Sandy Point), wo etwas Anbau von
Roggen und Gerste betrieben werden kann. In dem feuchten Klima
des westlichen Theils der Magellanstrasse fanden sich im Niveau von
1000—2000' keine Pflanzen, die nicht auch am Ufer des Meeres vorkommen
(p. 327), die Schneelinie senkte sich stellenweise bis 3000'
oder selbst noch tiefer herab (p. 358). Von mehreren Pflanzen, die bis
dahin südwärts nur bis zum Chonosarchipel beobachtet waren, wurde
die Verbreitung bis zur Magellanstrasse nachgewiesen (namentlich von
Podocarpus nubigenus, Lepidothamnus Fonki, Libocedrus tetragona :
nur strauchförmig; Metrosideros stipularis, Weinmannia trichosperma;
Campsidium chilense; Hymenophyllum pectinatum.
O c e a n i s c h e Inseln. ~~ i. B e rmuda s . — Die Vegetationsverhältnisse
dieses Archipels hat Rein zum ersten Male ausiiihrlich und
genau dargestellt. (Bericht über die Senckenberg'^c\i^ naturf. Gesellschaft,
1872—73, S. 131 — 153.) Seine Sammlung von Gefässpflanzen
(128 Arten) habe ich für ihn untersucht, es fand sich^darunter nicht
eine einzige endemische Art. Wie ich schon früher (Vegetation der
Erde, 2, S. 354) aus einem viel geringfügigeren Material geschlossen
hatte, gehören demnach diese Koralleninseln, wie die meisten in der
Südsee, zu denjenigen oceanischen Inseln, die kein eigenes Vegetationscentrum
besitzen. Ihre Vegetation ist, abgesehen von solchen
Arten, die nachweisbar von eingeführten Sämereien abstammen, aus
Ansiedelungen durch den Golfstrom oder die ihn begleitenden Südwestwinde
(S. 134) ausschliesslich hervorgegangen.
Von den Hügeln aus überblickt erscheinen die Bermudas von dem
dunkelgrünen Nadelwalde der Bermuda-Ceder (Juniperus barbadensis)
fast vollständig bedeckt, die, 40—50' hoch , von einem gleichfalls aus
Westindien stammenden Verbenaceen-Strauch (Lantana odorata) überall
begleitet wird. Der trockene Felsboden ist vom Crabgrase (Stenotaphrum
americanum) bewachsen; seichte Meeresbuchten besitzen Mangrovewald.
Zu den überwiegend westindischen Pflanzen gesellt sich
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