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546 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
s c h m ü c k e n d e n Gewächsen sind die Synanthereen und Mesembryanthemum
nebst Oxahs vorherrschend, auch die Stapelien noch zahlreich.
A u s t r a l i s c h e Flora. — Bchm hat aus den in den letzten Jahr
e n vielfach unternommenen Expeditionen im Innern von Australien,
namentlich denen der G e b r ü d e r W a r b t t r t o i i s , in
Ü b e r e i n s t i m m u n g mit diesen Reisenden selbst den Schluss gezogen,
dass ganz Westaustralien mit Ausnahme einiger Küstenstriche und ein
grosser Theil Südaustraliens eine der grössten Wüsten der Erde bildet
M i t t h e i l u n g e n , 1876, S. 33; vergl. das. 1875, S. 357,
4 1 1 ' . Hierdurch wird es noch erklärlicher als früher, dass die Flora
von Swan River und King Georges Sund in fast allen ihren Bestandt
h e i l e n so völlig von der des Ostens geschieden ist. Da unter diesen
V e r h ä l t n i s s e n der Austausch der vegetabilischen Erzeugnisse so sehr
erschwert war, so bleibt die Erscheinung^ dass clemohngeachtet die
F o r m e n und ihre Anordnung in dem ganzen Continent übereinstimmen,
um so merkwürdiger. Die Ursache der früher schon vermutheten,
aber nun erst nachgewiesenen Wüstenbildung scheint darin zu liegen,
dass, wie in der Sahara, der diese ebenen Flächen beherrschende Südo
s t p a s s a t in der grösseren Westhälfte des Continentes ein Landwind
i s t , wogegen dem Osten der Wasserdampf des "stillen Meeres, wenn
auch im Innern nur spärlich, zugeführt wird. Die völlige Wasserlosigkeit
der Wüst e verweist den Viehzüchter auf die baumlosen Steppen,
die sich von derselben durch eine doch nur geringfügige Bewässerung
aussondern, und auf die Wälder, die ihm das bessere Grasland gewähr
e n , aber diese Landschaften sind nun bereits grossentheils von den
H e e r d e n besetzt.
Auf allen Reisen in die australische Wüste wurde der dürre Sandb
o d e n fast allein von dem starren, die Wanderung erschwerenden Spinifexgrase
bewachsen gefunden. Eine genauere Mittheilung über die
V e g e t a t i o n der Wüst e findet sich bei Gosse (aus seinem Report of exp
l o r i n g expedit. in Peterniamis Mittheilungen 1874, S. 363). Im
W e s t e n der fruchtbaren Oase der Macdonnellberge, welche die Teleg
r a p h e n l i n i e von Adelaide nach der Nordküst e am Wendekreise schneidet
, waren die Sanddünen mit ihrem Spinifex von niedrigen Höhenzügen
aus rothen Sandsteinen unterbrochen, wo die Casuarinen nicht
f e h l t e n und von zwei anderen Baumarten begleitet wurden, von Eucal
y p t u s dumosa (Malli) und von Santalum Preissianum (Quandong).
R. Schoinburgk^ gegenwärtig Vorsteher des botanischen Gartens
in Adelaide, hat in einem Specialwerke über Südaustralien (Handbook
of South Australia. Adelaide 1875) auch die pflanzengeographischen
V e r h ä l t n i s s e mit vol lkommener Sachkenntniss dargestellt. Die Vege-
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t a t i o n s f o r m a t i o n e n sind nach ihren Bestandtheilen bis zu topographis
c h e n Einzelnheiten und mit besonderer Rücksicht auf die natürhchen
Hülfsquellen und die Producte der Kolonie abgehandelt Das Küstenland
von Adelaide zeichnet sich vermöge eines regelmässiger abges
t u f t e n Klimas und bei einem Regenfall von gegen 20' dadurch aus,
dass es zum Kornbau geeigneter ist als andere Gegenden. Ein grosser
Theil des Graslandes ist daher umgebrochen und erzeugt^ da auch der
Boden meist fruchtbar ist, das vorzüglichste Getreide. Der Gleichartigkeit
gebirgsloser Ebenen wird es beigemessen, dass die Flora bei
W e i t em weniger artenreich ist als die von Neu-Süd-Wales oder Swan
R i v e r : ein Verzeichniss der einheimischen Pflanzen ist beigefügt . Als
Bauholz dienen nur die Eucalypten, die Acacien und andere Bäume
k ö n n e n nur zu anderweitigen Zwecken gebraucht werden. Auf steinigen
Abhängen, die kaum einen anderen Pflanzenwuchs zulassen,
kommen in Südaustralien auch Grasbäume (Xanthorrhoea) als eine der
f r e m d a r t i g s t e n Erscheinungen vor ^ in zwei Arten , von denen die eine
(X. quadrangulata), dem Blackboy von Swan River ähnlich, auf 10 bis
12' hohem Stamme einen beinahe ebenso langen Blüthenschaft treibt,
die andere (X. semiplana) den Rasen über dem Erdboden ausbreitet,
i n d em der Stamm sich unterirdisch entwickelt, wie bei den Zwere-
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palmen.
F l o r a des nordamer ikanischen Waldgebietes. —• In
einer periodisch erschienenen Schrift R. Brozvfis über die Wälder des
nordwestlichen Amerikas sind Angaben über das geographische Areal
e n t h a l t e n , welches die an der paciflschen Küst e vorherrschenden Conif
e r e n in einer bestimmten Reihenfolge einnehmen sollen (Horae sylvanae,
studies of the forests, forest trees and forest life of North-West-
A m e r i c a : im Country gentlemans magazine. London). An der Küste
werden folgende Abschnitt e unterschieden , auch neben den dieselben
c h a r a c t e r i s i r e n d e n Nadelhölzern die begleitenden Bäume und die Bes
t a n d t h e i l e des Unterholzes angegeben:
P i n u s a i b a , von der arktischen Baumgrenze bis 57^^40', und
auf Sitcha, indem P. sitchensis dieselbe Art sei, bis 57®.
P . Menziesii, 57''4o'—52°3i'.
P. Douglasii, 52^31'—42^44'.
Cupressus fragrans, 42^.
S e q u o i a sempervirens, von 42" durch Californien.
F l o r a der P rai r ien. — In den Nachrichten, welche Loezv über
Wheelers in den Jahren 1873 und 1874 ausgeführten Expeditionen
nach Neu-Mexico, Arizona und Colorado mitgetheilt hat, sind auch
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