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204 ÜBER DIE VEGETATIONSLINIEN
ihre klimatischen Bedingungen sich daher leichter vergleichen Hessen
so ist hier im Einflüsse des Meers, in der Abnahme der Sommerwärme
die Ursache der tiefen Vegetationsgrenzen am Folgefonden erkannt
und mit Sicherheit nachgewiesen worden. Auch der Harz liegt dem
Meere frei gegenüber, von dessen nordwestlichen, den herrschenden
Luftströmungen er nach einer Bewegung von 35 g. Meilen getroffen
wn-d. Dies ist ohne Zweifel die Ursache von der Depression aller
Pflanzengrenzen in diesem isolirten Gebirge.
V e r z e i c h n i s s der H a r z p f l a n z e n , welche in a n d e r n Theilen
d e s Gebiet s gar n icht oder sehr sporadisch(*) wachsen).
Anemone alpina L. (A.) — Ranunculus aconitifolius L. — Aconitum
neomontanum W. — A. variegatum L.
Arabis Halleri L.* — Draba muralis L. (B.: Hp. .n
Silene Armeria L. (B.: Hp.
bryoides Fr. (A. ; Wallr.)
Geranium lucidum L.*
Potentilla rupestris L. (B.) -
mestica L.*
Epilobium nutans Schm. (A.
Saxifraga caespitosa L.*
Meum athamanticum Jacq.*
Alsine verna* Barth — Sagina
Rosa alpina L. (B.) — Sorbus do-
Imperatoría Ostruthium L.* —
Chaerophyllum aureum L.* — Gh. hirsutum L.
Scop.*
- Myrrhis odorata
_ Petasites albus G. - Aster alpinus L. (B. : Hp.!) _ Mulgedium
alpmum Gass-.* — Hieracium alpinum L. (A.)
Polemonium caeruleum L. (B.)
Echinospermum deflexum Lehm. (B.)
Orobanche pallidiflora W. Gr.
Armeria humilis Lk.*
Thesium pratense Ehrh.* — Th. alpinum L.* (A.)
Salix bicolor Ehrh. (A.)
Betula nana L.
Gorallorrhiza innata Br.
Luzula nigricans Desv.
Carex rígida Good. (A.) — G. vaginata Tsch. (A.'
1 A _ Pflanzen der baumlosen Region. B. = Pflanzen, die auf die Kalk- oder
Uranit-Formationen des Bodethals beschränkt sind
1
DES NORDWESTLICHEN DEUTSCHLANDS. 205
Calamagrostis Halleriana DG. - Gal. litorea DG. (B. : Hp. !)
[Polypodium alpestre Hp. (A.) — Lycopodium alpinum L. (A.
Selaginella spinosa A. B. (A.) - Equisetum variegatum Schi.]
Die E l b t e r r a s s e hat ungefähr 100 Pflanzenarten vor dem Wesergebiete
voraus, das letztere besitzt eine bei Weitem ärmere Flora. Die
Ursache dieser Verschiedenheit kann nicht in dem geognostischen Substrat
gesucht werden: denn die Glieder der Flötzbildungen vertheilen
sich ziemlich gleichmässig nach beiden Seiten, und namentlich kommen
die Kalkformationen, denen jene charakteristischen Gewächse des Elbaebietes
fast ausschliesslich angehören, auch in den Wesergegenden ui
arosser Ausdehnung vor. Den pflanzenreichsten Boden erzeugen m
Thüringen die Muschelkalke an den Zuflüssen der Unstruth und die
Gypse I m südlichen Harz und Kyffhäuser, sodann am nordöstlichen
Fusse des Harzes vom Schiffgrabenbruch bis zur Saale die ganze Reihe
kalkführender Gebirgsarten vom Muschelkalk bis zur Kreide. Auf den
bunten Sandsteinen und Keupergebilden, die einen grossen Raum von
der Oberfläche des Landes einnehmen, findet man die Gharakterpflanzen
nicht, und dies ist der Grund, weshalb sie grossentheils nur
an sporadischen Fundorten wachsen und weiterhin den ihrer Verbrei-
• tung günstig gelegenen Antheilen Hessens bis zur Wetterau und zum
Rhein fehlen.
Vergleichen wir hiemit die geognostischen Verhältnisse der Weserterrasse
, so finden wir als vorherrschende Formationen zwar den bunten
Sandstein im oberen Stromgebiet, Keuper und Lias von Lippe bis
Osnabrück verbreitet: aber auch der Muschelkalk erfüllt weite Räume,
zuerst auf dem oberen Eichsfelde, dann rings um das Göttmger Thal,
er reicht jenseits der Weser in zusammenhängender Breite vom Thalwege
des Stroms bis zum Teutoburger Walde und von Gassei bis
Pyrmont. Ferner ist der nördliche Theil der Weserterrasse vom Harze
bis jenseits Osnabrück allenthalben reich an Kalkgesteinen, aus der
Reihe der jüngeren Flötzbildungen vom Jura bis zur Kreide. End ich
wird der westphälische Busen von einem gegen Paderborn allmählich
breiter werdenden Kreidestreifen umschlossen. Also an dem passenden
Substrat fehlt es der Weserterrasse für die Erzeugung der thüringischen
Pflanzenformen nirgends. Wenn sie sie dennoch nicht besitzt, so werden
wir daher auch vom geognostischen Standpunkte aus zur Annahme
einer klimatischen Ursache dieser Verschiedenheit hingeführt. Nichts
aber beweist schärfer den Zusammenhang des Klimas mit der nordiSlI'iS
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