
il I r
M
t •
tj
fi^i
i M l
iriHl f
l^ttlnif
220 ÜBER DIE VEGETATION
meteordog,sehen Centrai-Anstalt für 1856 entnehme ich darüber fol-
H tT p S^^g^din^ also im Mittelpunkt
der Theiss-Pusste, während der Monate Juni bis September die
i nordwestlieh (Juli) und westlich
Aug bept ) m Debreczin meist nördlich, in Fünfkirchen wechselnd
.w.schen Sudwest und Nordost. Die auch in diesem Jahre beobachtete
lrockenheit, _ welche gegen die Peripherie der Pusste hin sich mindert
und an den sie einschliessenden Höhen aufhört, ist also hier nicht, wie
m ^"jsland, aus herrschenden Winden zu erklären, die auf ihrem Weo-e
sich durch die südlichere Breite erhitzen, sondern daraus, dass aSe
Luftströmungen, von dem waldigen Karpatenkranze herabwehend, im
Gebirge bereits Niederschläge verloren und ausgetrocknet in die durch
die Sommersonne gleichmässig erhitzte Ebene eindringen. Hiermit
steht ui Ubereinstimmung, dass bei dem Wechsel verschiedener Windesnchtjmgen
doch zuweilen Niederschläge sich bilden, auf denen die
Moghchke,t des Ackerbaus beruht. Die angeföhrte Quelle hat folgende
Regenmengen in Pariser Linien, woraus die ansehnliche Zunahme der
iNiederschlage gegen den Steppenrand bei Debreczin erhellt •
Szegedin.
Debreczin.
Juni.
18"',35
43"', 14
Juli.
7"', 54
42"',52.
August. Septbr.
19"',88. 15"',74.
ig'",22. 62"',22.
Durch solche Beobachtungen scheint mir die Frage bereits entscmeden
und mögen auch einzelne Jahre von verderblicher Trockenheit
vorkommen, wie das gegenwärtige, im Allgemeinen gehen die
1 ussten gewiss enier höheren Entwicklung des Ackerbaus entgegen,
sofern politische Verhältnisse nicht entgegen wirken.
Auch theilt der Verf. diese Erwartungen, indem er von Wäldern
und Simapfen die Niederschläge ableitet, welche flir den Ackerbau erorderlich
sind. War es zu wünschen, dass er bei einer etwaigen, neuen
Bearbeitung, die durch Ziffern überzeugenden, meteorologischen Thatsachen
umfassender benutzen möchte, so zeigt er dagegen auf diesem
öffiie«^ Sinn flir das Walten
der Naturkrafte, welchem seine Schrift manche anziehende Schilderungen
verdankt. Besonders verdienstlich sind hier die praktischen Rathsdilage,
die er an die Darstellung von der Entsumpfung der Theissmederungen
anknüpft, ein Werk, welches, seit 1845 von VasarMyi
empfohlen und nun mit grossartigen Mitteln seiner Vollendung entgegenreifend,
von ihm als die^ hervorragendste, hydrotechnische Arbeit
m Europa bezeichnet wird. Mit Stolz, sagt er (S. 85), blicken wir auf
ein Unternehmen, durch welches ein Land von 300 Quadratmeilen der
DER UNGARISCHEN PUSSTEN. 2 2 1
Kultur erobert werden soll, allein die Aufgabe der Wissenschaft sei es,
vor den klimatischen Folgen einseitiger Entwässerung zu warnen. Mit
Recht empfiehlt er ein System von Kanälen, welche das ganze Flachland
durchziehen sollen, Berieselungsanstalten und Wasserbehälter, die
für angemessene Vertheilung der Niederschläge sorgen und sie für
trockene Zeiten zurückhalten, und Anpflanzung solcher Bäume, die
dem dürren Klima widerstehen, dessen Regenarmuth und dessen Sommerwärme
mit der Entsumpfung des Bodens wachsen müssen.
Die übrigen Abschnitte von Kerncr's Schrift beschäftigen sich mit
der Vegetation des Biharia-Gebirgs an der Grenze von Ungarn und
Siebenbürgen, sowie mit einigen Berg- und Alpenlandschaften in
Österreich und Tirol.
Üli
m
1
k!
l tr*
* 1
Ü- t .,(, 1
f . , : ' :
t ^ü ifffir ii
¿mmi i) i f
bi
•il
itF