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466 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
maligen grossen Seebeckens. Südwärts wird es von dem Burhanbota
begrenzt, dem tibetanischen Randgebirge, von welchem aus das Land
sich südwärts bis zum Tantla zu einem wüsten, unbewohnten und von
den letzten Erhebungen des Künlünsystems unterbrochenen Plateau
von 14- bis 15,000' Höhe erheben soll. Auf diesem Plateau wurde als
äusserstes Ziel der Reise der Jangtsekiang in der Nähe seines Quellgebietes
erreicht.
Aufseiner ersten Reise nach Peking, die im Spätherbst 1870 auf
der gewöhnlichen Strasse vonKiachta aus stattfand, entwarf Prshcwalski
ein anschauliches Naturbild von der Gobi (Geogr. Mittheilungen, 1872,
S. lo'.). VonKiachta (800m) bis Urga (48°N. Br.), wo die eigentliche
Gobi beginnt, erhebt sich der Boden terrassenförmig bis zu fast 2000m.
In diesem an trefflichen Weidegründen, an schönem Graswuchs reichen
nördlichen Berglande finden sich Wälder, in denen die Kiefer, nur
selten mit Lärchen, Birken und Espen gemischt, vorherrscht; den letzten
Wald fand der Reisende noch jenseit Urgas (471/2° N. Br.). Eben
hier ist die Gobi, also an ihrem Nordrande, am höchsten gehoben
(2180 m), wenig niedriger (etwa 2000 m) am Südrande, in der Mitte,
zwischen Urga und Kalan, am tiefsten eingesenkt (1067m). Die wellige
Fläche hat an der Strasse überall den Werth einer sandigen Grassteppe,
die nur durch anstehendes Gestein, nicht aber durch Wüsten unterbrochen
wird. Bei Kaigan senkt sich die Gobi in einem steilen Absturz
und geht dann in den südlichen Randgebirgen mit allmählicher Abdachung
in das chinesische Tiefland über.
C h i n e s i s c h - j a p a n i s c h e Flora. — Durch die häufiger mit
Erfolg unternommenen Reisen im Innern von China wird auf die Vegetation
in diesen weiten, botanisch unerforschten Landschaften allmählich
einiges Licht geworfen. Namentlich hat z;. Richthofen, der als
Geolog einen grossen Theil Chinas bis zum Jahre 1872 untersuchte,
den geognostischen und klimatischen Bedingungen der Bodenkultur
neue und bedeutende Gesichtspunkte abgewonnen (der Inhalt seines
hervorragenden Reiseberichts, der 1872 zu Shanghai in englischer
Sprache erschien, ist in den Geographischen Mittheilungen, 1873,
S. 137, 222, 293, wiedergegeben). Die vulkanische Hebung der Gobi
ist an den Grenzen von Petscheli und Schansi von einem breiten Randgebirge
eingefasst, welches aus Gneiss besteht. In diesem Gürtel hat
der chinesische Ackerbau die Mongolen zurückgedrängt. Von den
1) Hier ist zu berichtigen, dass der Reisende in einem der häufigsten Steppenstrducher
eine Erica zu erkennen glaubte, an welchem Irrthum wohl die späte Jahreszeit
Schuld war.
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN.
Quellgebieten aus, wo der Abfluss nach aussen zu den chinesischen
Strömen beginnt, sind die Thäler und ihre Gehänge weithin mit fruchtbarem
Löss erfüllt und so weit dieser Löss reicht, bis zu Höhen von
7000 engl. Fuss und mehr, hat sich die Bodenkultur ausgebreitet.
Solche Lössbildungen erstrecken sich vom Rande der Gobi über das
ganze nördliche China, aber den südlichen Provinzen fehlen sie. Nebst
den Alluvionen sind sie nach v. Richthoferis Beobachtungen dort überall
die Grundlage und Bedingung des Ackerbaues. Wo sie an den Höhenzügen
aufhören, bieten die Berge allgemein einen kahlen Anblick, fast
ohne Bäume, mit wenig Gesträuch und nur mit niedrigen Stauden ohne
üppiges Wachsthum bekleidet. Aber wegen der weiten Ausdehnung
jener fruchtbaren Erdkrumen ist im nördlichen China der zum Anbau
geeignete und benutzte Raum viel grösser als im Süden. In den meisten
südlichen Provinzen sind die Berge, wo sie nicht terrassirt und künstlich
bewässert werden können, obwohl von üppiger Vegetation bewachsen,
in der Regel von der Bodenkultur ausgeschlossen : „trotz des
warmen und fruchtbaren Klimas, das zwei und oft drei Ernten des
Jahres gestattet, sieht man den Anbau dort selten höher als einige
hundert Fuss über den Thälern und Ebenen" oder weit landeinwärts
nicht über das Niveau von 2000' hinaufreichend (S. 143).
Die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen des Hoangho und
Jangtsekiang im Süden von Schensi scheidet die Vegetation des nördlichen
und südlichen Chinas. In der nordwestlichen, bis an die mongolischen
Steppen der Ordos reichenden Provinz Schensi ist die Lössformation
reich entwickelt, das ausgedehnte Becken des Wei mit der
Stadt Singanfu, einer der grössten des Reiches, gehört daher zu den
ergiebigsten Kornlandschaften des Nordens. Es werden daselbst zwei
Ernten erzielt, Winterweizen und im Sommer Baumwolle (S. 218).
Ausserdem werden von Winterfrüchten Raps, Mohn, Bohnen, Erbsen,
Luzerne und Gerste, von Erzeugnissen der zweiten Ernte im Sommer
Hirse, Mais, Erdnüsse, Kauliang und Gemüse genannt. Auch Hanf
und Tabak werden viel gebaut, während der Reisbau dem Lössboden
fremd ist und nur im Alluvium stattzufinden scheint. Der Obstbau ist
allgemein, aber weder in Schensi noch in der westlich anstossenden
Provinz Kansu giebt es immergrüne Holzgewächse, nur den Bambus
sieht man von südlichen Vegetationsformen an feuchten Standorten zuweilen
angepflanzt. — Die südliche Wasserscheide wird durch das von
, Osten nach Westen streichende Gebirge Tsinglingschan gebildet, welches
mit dem Hochland von Kukunoor in Verbindung steht und als
eine östliche Fortsetzung des Künlünsystems betrachtet werden kann. "
Dieses breite Scheidegebirge ist nach seiner Lage, seiner Höhe (bis
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