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b2 ÜBER DIE BILDUNG DES TORFS IN DEN EMSMOOREN. 63
In der That ist diese Eigenschaft des Torfs die Grundbedingung,
auf welcher die Bildung aller grossen Moore beruht, insofern ihre Unterlage
aus einer für das Wasser permeabeln Erdkrume besteht. Indem
man diese Analogie im Verhalten des Thons und Torfs gegen Flüssigkeiten
nicht erkannte, hielt man die Gegenwart von impermeabeln Thonlagern
unter allen Torfmooren für nothwendig, um eine so mächtige
Stagnation des Wassers zu erklären. Aber die grössten Moore von
Holland bis zur Elbe ruhen auf Sandboden und nur eine durch nichts
begründete Hypothese setzt unter dem Sande Thonschichten voraus.
So sehr die Verbreitung des Feuerstein führenden Sands in der Geestformation
das Vorkommen der Thonlager überwiegt, so viel häufiger
sind auch die norddeutschen Torfmoore über lockern Erdschichten entstanden,
welche dem Abfluss der Feuchtigkeit keine Grenze setzen.
Erst der in nassen Jahreszeiten gebildete Torf hält das Wasser zurück
und bewahrt sich darin die Quellen seines fernem Wachsthums.
In natürlichen Bächen, gleich wie in tiefer gegrabenen Kanälen
sammelt sich das Wasser nur aus den zunächst gelegenen Torfschichten.
Schon in sehr mässigen Abständen ist kein Abfluss nach der Seite bemerkbar
und das Moor bleibt so feucht, wie der Austausch des Wassers
mit der Atmosphäre, Niederschläge und Verdunstung es herbeiführen.
Hierauf ist das ganze System der die Moorkultur vorbereitenden Arbeiten
gegründet. Der Kultur geht die Entwässerung durch Kanäle
voraus: diese müssen eine möglichst grosse vertikale Oberfläche von
Torfschichten entblössen, weil ihre trocknende Wirkung auf die nächstliegenden
oberflächlichen Lagen eingeschränkt ist. Zwischen zwei benachbarten
Kanälen kann die Torfmasse, indem sie ausgetrocknet wird,
mehrere Fuss unter das Niveau des Moors herabsinken, während ein
einzelner Kanal von schräg ansteigenden Ufern eingeschlossen wird.
Die Verbindungswege zwischen den Kolonien müssen stets von zwei
Gräben eingefasst werden, damit ihre Oberfläche trocken und zugleich
wagerecht bleibt. Grosse Moorstrecken können sich senken, wenn eine
hinlängliche Zahl von Kanälen sie durchschneidet und so erblickten die
Bewohner der Moorkolonien Fahrendorf und Gnarrenburg gegenseitig
ihre bis dahin durch die Wölbung des Düvelsmoors verdeckten Wohnungen,
als der zwischenliegende Raum von anderthalb Wegstunden
Breite durch ein dichtes System von Kanälen war entwässert worden 0
Im Gegensatz zu diesen künstlichen Anlagen finden im ursprünglichen
Naturzustande des Moors die Strömungen des Wassers ein zwiefaches
Hinderniss : nach abwärts in der Undurchdringlichkeit des Torfs,
nach den Seiten in der Vegetationsdecke, welche, aus dicht geselligen
Haidesträuchern gebildet, nur ein langsames und deshalb durch die
Verdunstung beschränktes Abfliessen an der Oberfläche gestattet. Diese
Hindernisse sind am Rande des Moors in weit geringerem Grade vorhanden.
Hier lagern sich oftmals die Torfschichten flach über die wenig
geneigten Mulden der Geest, hier - ist der Abfluss nach den Seiten wie
nach unten off'en, wenn die Unterlage nicht aus Thon sondern aus Sand
besteht. So erscheint die peripherische Senkung der Hochmoore als
eine einfache Wirkung des erleichterten Abflusses, es ist das niedrigere
Niveau des Wassers, in welchem die Torfbildung vor sich geht.
In solchen Verhältnissen, dem Nebeneinanderbestehen verschiedener
Wasserniveaus, die sich nicht ausgleichen, und dem Nachwachsen
des Torfs zu jedem dieser Niveaus, ist die MögUchkeit gegeben,
dass die Oberfläche des Moors eine ganz unregelmässige Gestalt
annehme. Und so finden wir auch Hochmoore auf dem Sattel
von Gebirgsrücken, wie auf dem Brocken, unabhängig von der Schwere
über Höhen und Thäler gleich einer festen Erdschicht ausgebreitet.
Allein das Niveau der Hochmoore in der Ebene ist weit geringem
Schwankungen unterworfen. Sie bilden gewöhnlich convexe Kuppen,
welche nur an den Rändern sich bedeutend abzudachen scheinen, wie
es sich nunmehr einfach aus ihrem Bau und ihrer Bildungsweise erklärt.
Wenn eine schwach vertiefte Mulde durch die Vegetation geselliger
Pflanzen sich nach und nach mit Torfsubstanz ausfüllt, so wird das
Moor zuerst wagerecht liegen [Ä], weil das organisirte Material überall
gleichmässig vorhanden und die atmosphärischen Niederschläge, wodurch
es in Moder verwandelt wird, die ganze Fläche unter Wasser zu
setzen oder zu tränken vermögen. — Ist die Mulde sodann von Torfschichten
ausgedämmt, so kann sich am Rande, wo eine Entwässerung
nach den Seiten statt findet, kein neuer Torf mehr bilden. Der innere
Raum, mit Haidegesträuch bewachsen, entbehrt dieses Abflusses. Hier
dauern die periodischen Überschwemmungen ^ oder, was in der Wirkung
auf die Pflanze dasselbe ist, Wechsel getränkten und entwässerten
Zustandes fort, hier können die Erikenwurzeln vermodern und so wächst
der Torf allmählich wagerecht weiter. In diesem Zustande beharren die
Moore oft für immer und stellen die Gestalt eines Uhrglases dar [B],
nur durch eine peripherische Senkung von dem frühern horizontalen
Niveau abweichend. — Quellen und von ihnen gespeiste Meere stören
inzwischen die Horizontalität des innern Raumes. Sie tränken und
überschwemmen ihre Umgebungen häufiger, als gleichmässiger Regen
das übrige Moor. In ihrem Umkreise erzeugt sich der Torf daher
rascher, von ringförmigen Wällen werden die Meere zuletzt eingefasst.
Hiemit sind die Bedingungen zu weitern Abweichungen von der Horizontalität
gegeben. An der Aussenseite der Wälle rinnt das Wasser
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