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68 ÜBER DIE BILDUNG DES TORFS
frag-um Huds. (Wilde Gerste) ; Lycopodium Selago L., Cladonia rangiferina
Hoffm., CI. coccifera Hoffm, — Unter diesen ist Narthecium am
häufigsten
2. Formation der Cyperaceen.
Wesentliche Bestandtheile: Eriophorum vaginatum L., Scirpus
caespitosus L.
Accessorische Bestandtheile: Drosera longifolia L. Sm., D. rotundifolia
L. , Hydrocotyle vulgaris L., Oxycoccus palustris Pers., Andromeda
polifolia L., Galium hercynicum Weig., Scheuchzeria palustris
L. (selten), Juncus conglomeratus L. (stellenweise die Cyperaceen verdrängend),
Carex paniceaL., C. limosaL. (sehr selten), C. ampullacea
Good, (ein einzelnes Exemplar in der Nähe des Zwartemeer), Scirpus
Baeothryon Ehrh.
3- Formation der Sumpfmoose.
Wesentlicher Bestandtheil: Sphagnum acutifolium Hoffm.
Accessorische Bestandtheile : Mnium palustre L., Bryum caespiticium
L., Polytrichum piliferum Schreb.
Die verschiedenartige Benutzungsweise des Bodens durch die Colonisten
bewirkt eine Reihe von Veränderungen in diesen ursprünglichen
Zuständen der Vegetation. Eine Generation von Sumpfgewächsen folgt
unter bestimmten Verhältnissen auf die andere und zuletzt wird die
Pflanzendecke der des Urmoors wieder sehr ähnlich. Dieser Generationswechsel
ist bei dem Anbau des Buchweizens auf eingeäscherten
Oberflächen am wenigsten bemerkbar. Nach einigen Jahren der Kultur
zeigt sich die Fruchtbarkeit der Torfasche erschöpft. Während der
langjährigen Brache (s. o.) erzeugen sich die Gewächse des Urmoors
allmählich wieder und am Ende tritt ein stationärer Zustand ein. Eine
neue Rotationsperiode der Buchweizeiikultur kann nun begonnen werden,
nachdem in der Zwischenzeit das Moor den passenden Boden
wieder ausgebildet und die Aschenbestandtheile, auf denen die frühere
P>uchtbarkeit beruhte, ersetzt hat. Doch auch da, wo einst kultivirt
gewesene Strecken nicht wieder angebaut werden, geht die Entwicklung
der Vegetation über jenen stationären Zustand nicht weiter hinaus und
hierauf beruht die Möglichkeit, sie von der des Urmoors zu unterscheiden.
Solche Strecken gleichen den Haiden der Geest in noch höherem
Grade, als dieses, indem sie dichter von Eriken bekleidet sind und die
Cyperaceen zurücktreten. Dies scheint eine Folge der Beackerung,
wodurch die Bodenkrume gleichförmiger gemacht wird. Die Dophaide
1 Die Häufigkeit des Nartliecium in den Emsmooren erinnerte micli an die merkwürdige
Analogie, dass die im Pfianzensystem zunächst stehende Gattung Astelia nach
Darwins Beobachtung die Torfmoore des Feuerlandes bedeckt.
IN DEN EMSMOOREN. 69
überwiegt hier entschieden und ist als der Hauptbestandtheil der ganzen
Vegetation anzusehen. Die übrigen Gewächse sind grösstentheils die
nämlichen, wie auf dem Urmoor, doch treten einige andere hinzu. Der
im südlichen Theile des Bourtanger Moors entworfene Katalog dieser
Formation zählt jedoch nur folgende 33 Arten:
Wesentlicher Bestandtheil: Erica TetralixL. Häufigste Begleiter :
uncus conglomeratus L., Eriophorum vaginatum L.
Accessorische Bestandtheile:
a) Aus der Bultenformation : Calluna vulgaris Salisb., Myrica Gale
L. (eine kleinere Form), Orchis elodes m., Narthecium ossifragum
Huds. (allgemein verbreitet) ; Lycopodium Selago L., Cladonia rangiferina
Hoffm., Cl. coccifera Floffm.
b) Aus der Cyperaceenformation : Drosera longifoliaL., Dr. rotundifolia
L. , Hydrocotyle vulgaris L. , Oxycoccus palustris Pers., Andromeda
polifolia L. , Galium hercynicum Weig., Carex panicea L. , Scirpus
caespitosus L. , Sc. Baeothryon Ehrh.
c) Aus der Formation der Sumpfmoose : Bryum caespiticium L,,
Mnium palustre L., Polytrichum piliferum Schreb.
d) Ausserdem: Sagina procumbens L., Tormentilla reptans L.,
Euphrasia officinalis L. , Betula pubescens Ehrh., Eriophorum angustifolium
Rth., Festuca ovina L. , Aira praecox L. , Lycopodium inundatum
L . , L. clavatum L. , Didymodon purpureus Hook., Dicranum polycarpum
Ehrh.
Ein unmittelbarer Beobachtung zugänglicher Generationswechsel
erfolgt in den Torfgruben, aus denen der Brennstoff bis zu einer gewissen
Tiefe hinweggeräumt worden ist. Ehe sich das atmosphärische
Wasser in ihnen sammelt oder wenn sie durch benachbarte Moorarbeiten
trocken gelegt sind , so entsteht eine gesellige Vegetation von Rumex
Acetosella L. und Funaria hygrometrica Hedw., oder stellenweise von
Rebouillia hemisphaerica Radd. : Gewächse, welche durch Ueberschwemmung
des Bodens spurlos verioren gehen. Hierauf erzeugen
sich' im Wasser, welches die Gruben erftillt, zunächst einzelne,
schwimmende Individuen von Sphagnum acutifolium, die, so lange
sie untergetaucht bleiben, kümmerlich vegetiren. Hier und da erscheinen
andere Wasserpflanzen, die ihrem Wachsthume nach nicht
geeignet sind, die Behälter auszufüllen: Zannichellia palustris L.,
Potamogeton rufescens Schrad., P. lucens L. In diesem Zustande
können die Gruben lange Zeit verharren. Wenn aber das Wasser
minder tief ist oder dessen Niveau sinkt und dadurch die Vegetation
des Torfmooses befördert wird, so füllt der Behälter sich dicht mit
Sphagnum aus, dessen schwammige Körpermasse anderen Sumpf