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 Indianer  laufen  bei  dieser  Katze  nicht  selten  Lebensgefahr,  denn  sié  
 pflegt von  den Bäumen  auf die Jäger  loszuspringen  und  ergreift,  angeschossen, 
   nie die Flucht.  Der Yaguarundi  ist  klein,  aber doch ziemlich  
 entschlossen;  nach  dem,  was  uns  erzählt  wurde,  jedoch  weniger  als  
 unser  Luchs. 
 Die  Nahrung  der  grösseren  Katzen  besteht  aus  Rehen,  vielleicht  
 auch Tapiren,  Nabelschweinen,  Affen,  Rollbären,  und wenn sie sich in  
 der Nähe  von Dörfern  aufhalten,  aus  Schweinen,  Schaafen und Hunden,  
 wofür  besonders  die  Unze  eine‘grosse  Vorliebe,  zeigt.  Die  kleineren  
 Arten  nähren  sich  vorzüglich  von  Vögeln,  besonders  von  Turcassen  
 (Lauftauben),  Crypturen,  Penelopen;  sie  machen  sich  aber  an  junge  
 Rehe,  Aifen,  Eichhörnchen  und  Maulthiere. 
 Geographische  Verbreitung.  W ir   haben  schon  in  der  Einleitung  
 gesehen, welchen grossen Verbreitungsbezirk der Cuguar hat und dass  er  
 sich  von  der Südspitze  von  Südamerika  durch  die  ganze Westküste bis  
 tief nach Norden vom nördlichen Amerika erstreckt. An manchen Punkten  
 ist seine Verbreitungslinie durch  die Cultur abgeschnitten worden, besonders  
 in Nordamerika, aber man kann sie doch ununterbrochen von 50° S. B.  
 bis  15° N. B.  laicht nachweisen.  Ihm  folgt  die  F.  yaguarundi,  welche  
 ebenfalls in einer unausgesetzten Linie von  der Südspitze von Patagonien  
 durch  das  ganze  südliche  Amerika  über  die  Landenge  von  Panama  weg  
 nach Mejico  sich  fortsetzt,  daselbst  aber plötzlich  aufhört.  Der Pardel  
 und  die Unze  dehnen  sich  zwar  durch  den  grössten Theil von Südamerika  
 aus,  es haben  aber beide  eine klimatische Gränze bei 40° S. B.,  die  
 durch die Kälte  bedingt  ist;  nach Norden  ist  die  Gränzlinie  noch  nicht  
 festgestellt,  sie  wird  aber  in  Columbien  sein.  Die F. macrura  hat  einen  
 viel  engern  Verbreitungsbezirk,  denn  sie  scheint  den  Wendekreis  des  
 Steinbockes  nicht  zu  überschreiten;  am  beschränktesten  ist  der von  F.  
 celidogaster,  denn  als  ihr  Vaterland  kann  bis  jetzt  mit  Sicherheit  nur  
 Peru angegeben werden.  Es ist möglich,> dass  sie auch in den Montanas  
 de la Paz  in Bolivia getroffen wird.  Ueber die Verbreitung dieser Katzen  
 in  den  verschiedenen Regionen in Peru  ist  folgendes  zu  bemerken:  Die  
 F.  concolor  kömmt  in  den  heissesten Urwäldern  und  an  der  Gränze  des  
 ewigen  Schnees  (aber  da  nur  höchst  selten)  durch  alle  Regionen  vor; 
 auch hier folgt ihm die F. yaguarundi,  von  der  bei  12000' ü.  M.  ein Individuum  
 erlegt wurde.  Die  Elevationsgränze  von  F. onza,  celidogaster  
 und  macrura  stimmt  ziemlich  überein  und  ist  bei  3500'  zu  setzen*  von  
 diesen drei Species kömmt aber F. onza sowohl im Waldstrich,  als  auch  
 im Küstenstriche  vor,  nach  letzterem  ist  sie  wahrscheinlich  von Norden  
 her  bei  Tumbez  eingedrungen  und  hat  sich  daselbst  weiter  verbreitet,  
 ihre  Individuenzahl  ist  jedoch  im  Küstenstriche  weit  geringer.  F.  macrura  
 und celidogaster leben nur  im  östlichen Striche;  nach Aussage der  
 Indianer  kömmt  letztere  auch  an  der  Küste  vor,  doch  haben  wir  für  
 diese Angabe weiter  keine Belege.  F. pardalis  wird in der Waldregion  
 und in  der Cejaregion,  also  bis  9000' ü. M.,  angetroffen,  aber  nur  im  
 östlichen  Striche. 
 10.  Genus.  OTAMIAo  Peron. 
 Form,  dent:  dent.  incis.-f?  dent  lan. yEj,  dent  mol. -§=§. 
 Dieses Genus  führt uns zu der Familie Pinnipedia,  welche  sich  von  
 der  vorhergehenden* Abtheilung  der  Carnivora  sogleich  durch  eine Verminderung  
 der Anzahl  der  Schneidezähne  auszeichnet,  indem das Maximum  
 derselben -§-  (bei  der  Carnivora  constant -fj *st.  Die  Bachenzähne  
 zeigen eben  so'auffallende Abweichungen,  denn sie  sind fast von gleicher  
 Form  und  Grösse,  meist  spitzig  und  haben  nie mehr als zwei Wurzeln.  
 Der Körper ist gestreckt, walzenförmig,  die Extremitäten,  von denen die  
 hintern  immer  nach  hinten  gerichtet  sind,  kurz,  die  Zehen  durch  eine  
 breite Schwimmhaut verbunden und tragen an den Vorderfüssen  constant  
 Nägel.  Der  Schwanz  ist  nur  rudimentär  vorhanden.. 
 Die  ausgezeichnetste  Arbeit,  die  wir  bis  jetzt  über  diese  Familie  
 besitzen, ist die von Nilson1),  in welcher bei einer kritischen Würdigung  
 der  frühem  Arbeiten  die  Genera  mit  dem  glücklichsten Erfolge  festgestellt  
 werden.  Der Verfasser  theilt  die Phoken  (wie F. Cuvier dents  des  
 Mam.  p. 3)  in  folgende  zwei  Abtheilungen: 
 4.  in  solche,  deren  eigentlichen  Backenzähne  (die,  welche  vor  den  
 beiden  hintersten  stehen)  mit  doppelten  Wurzeln  versehen  sind; 
 )  Vide Wiegmann  Archiv  für  Naturgeschichte  1841.  I.  p.  
 301  Entwurf  einer  systematischen  
 ,  aus  dem Schwedischen  übersetzt 
 intheilung  und  speciellein Beschreibung  der  Phoken  von  Nilson  
 von  Peters.  ■