M. FELOX. Natt.? M. supra saturate bruneus, subtus cinnamomeo-
griseus; cauda trunci longitudine a medio inde nuda ; digitis pedum longe
ciliatis.
Dass dieser Molossus nicht mit M. velox identisch sei, erhellt
aus der oben angeführten Diagnose; denn dieser ist auf dem Rüchen
dunkelkastanienbraun, am Bauche etwas heller, und die Länge des
Schwanzes beträgt nur wenig mehr als die Hälfte der Körperlänge,
was ein viel wichtigerer Unterschied ist als der der Färbung. Am
nächsten kommt er in der Färbung dem Dys. glaucecinus Natter er zu
stehen, dessen Diagnose Dr. A. W'agner Wiegm. Archiv 1843. I.
folgendermassen lautet:
D. supra castaneo - fuscus, subtus sordide rubello-canus. Genaue Beschreibungen
und Abbildungen müssen noch entscheiden.
5. M. FEROX. Pöppig.
M. supra nitidus nigrescente castancus, subtus bruneus, auriculis Irans-
versirn rugosis; cauda dimidiä trunci longitudine.
Die Ohren sind an der Basis nach innen in einen horizontalen Kamm
verlängert und mit einander verbunden, und auf der Innenseite durch eine
starke schiefe Hautfalte in zwei taschenförmige Vertiefungen abgetheilt.
Die Färbung des Rückens ist glänzend braunschwarz, die des Rauches
rauchbraun; die Basis der Rückenhaare weisslich*gelb, die der Bauchhaare
graubraun. Die Flughaut ist ganz schwarz, lang und schmal,
Der Schwanz ist weniger-lang als die Hälfte des Körpers und weniger
als die Hälfte seiner Länge von der Schenkelhaut umgeben. Der Zehenrücken
ist mit einzelnen sehr langen Haaren besetzt, die erste und
fünfte an ihrem freien Rande mit kurzen nach innen gebogenen gedrängten
steifen Härchen bekleidet. Die Nägel sind weisslich. Die
Nasenkuppe ist unbehaart; die Schnauze wulstig und etwas verlängert.
Bei dem Männchen, welches uns zur Beschreibung vorliegt, sind
-f- Schneidezähne vorhanden, von denen die beiden oberen stark gebogen
und gross sind. Die Länge des Thieres von der Schnauzen- bis
zur Schwanzspitze beträgt 5 " 3 " ', des Schwanzes allein 1 " 3 " ' (frei
9 " '); Höhe des Ohres 5 " , Breite 7 1/2'", Vorderarm 2 " 2 " '; Flugweite
17" i M
Hr. Prof. Pöppig beschrieb diesen Molossus in Froriep Notizen
XXXII. p. 230. W ir haben nach einem Originalexemplare von Hm.
Pöppig obigè Beschreibung entworfen. Hr. Prof. A. Wagner erkannte
dasselbe für Dysopes longimanus eine von ihm in Wiegmanns Archiv
1843: I. p. 567 aufgestellte Species, welche Natterer in einigen
Punkten des nordwestlichen Brasiliens (Villa Maria, Caicara, Barra
de Rio negro) gefunden hatte. Es ist also letztere Species zu cassiren
und als Synonim für M.;ferox Pöppig zu gebrauchen. W ir haben sie
irriger Weise im Conspectus Mammalium etc. Wiegmann Archiv 1844
unter No. 38 als eigene Species aufgefiihrt.
Eine dritte Species aus Peru von Pöppig an demselben Orte mit
der sehr ungenügenden Diagnose: M. fuscus, subtus albidus, angeführt,
lässt sich nicht genauer bestimmen, da weder ausführliche Beschreibung
noch Abbildung davon vorhanden sind.
6. M. MYOSURÖS. Tschudi. ta b .‘4.
M. supra nigricans, subtus saturate fuscusy rostro tumido, setis
numerosis fuscis; auriculis elevatis basi haud connexisy alis longis, fuscis,
antibrachio elongato; membrana interfemoralis magna, cauda corporis lon-
gitudinem superante.
Der Kopf ist rund; die Schnauze stark aufgeworfen. Die Lippen
sind wulstig, mit vielen kleinen Wärzchen besetzt, deren jedes
von einem Spürhaare durchbohrt ist. Die Nasenlöcher stehen etwas
vor. Die Ohren sind eben sö hoch als breit und auf dem Scheitel
nicht zusammengewachsen. Die Flügel sind lang, schmal und stark
ausgeschnitten. Die Schenkelhaut ist sehr stark entwickelt und verläuft
zum Vereinigungspunkte' des fünften und sechsten Schwanzwirbels
unter einem spitzen Winkel nach hinten aus. Der Schwanz ist länger
als der Körper und zur Hälfte frei. Das Sprungbein ist eben so
läng als der Unterschenkel. Bei dem vorliegenden Individuum sind
v Schneidezähne. Die Eckzähne sind sehr stark entwickelt und ihre
Basalleisten berühren sich, indem sie die Schncidezähne ganz aus der
natürlichen Lage drängen: Die Spitzen der beiden obern Schneidezähne
divergiren. Die Kronleiste verläuft auf der Mittellinie des ganzen
oberen Theiles des Schädels. Die Speiche ist nur schwach angedeutet;