
naturhistorischen "Werth dieser Gattung mit Sicherheit geurtheilt werden
kann.
Es ist unerklärlich, wie Hr. Meyen, der hie in Bolivia war, ein
Thier, von dem er nur'ein Individuum, und zwar in Peru, gefunden
hat, nach einem ganz andern Lande benannte. Wünschenswerth ist es,
dass einst bei genauerer Kenntnis» der Species der gegenwärtige Name
kassirt würde. Als speciellerer Fundort wird von Meyen das Pfarr-
dorf Pichu pichun, auf einer Höhe von 14,000' ü-M., angegeben.
8. Genus. »K YM OM Y S . Tsch.
Habitus murinus, rostrum subacutum, labrum fissum, auricidm magnar,
cauda longa, squamata, tota paree pilis tecta. Deutes molares sensim
minores, elongati, sulcis longitudinalibus transversisque divisi et primus
et secundus maxillce superioris pila bicuspidata.
Habitus der Mäuse, aber die Schnauze ist mehr abgerundet, die
Oberlippe gespalten. Die Obren sind gross; der Schwanz ist bedeutend
länger als der Körper, geschuppt, aber seiner ganzen Länge nach
kurz behaart, so dass seine Schuppen fast ganz bedeckt werden. Vorn
vier Zehen, mit einem Daumenstummel, der einen sehr kleinen Nagel
trägt. Die Nägel sind kurz, fast gerade. An den Vorderfüssen ist die
mittlere Zehe die längste, dann folgt die vierte, dieser die zweite,
Hann die fünfte; die erste ist die kleinste. Die Sohlen sind nackt.
Die vordem Schneidezähne sind stark nach innen und hinten gebogen,
an der vordem Fläche glatt, an den Seiten mit einer deutlichen
Furche. Die untern Schneidezähne sind abgerundet und stark
zugespitzt.
Im Oberkiefer wird der erste' Backenzahn durch zwei nach vorn
convexe Querfurchen in drei Portionen getheilt; eine schwache Längs-
furehe vereinigt, sich mit denselben unter einem rechten Winkel und
therlt also dié drei Portionen in sechs Höcker, wie hei Hesperomys;
auf der innern Seite setzt sich ein Pfeiler, der durch eine Querfurche
in zwei ziemlich spitzige Höcker getheilt wird. Der erste Höcker dieses
Seitenpfcilers liegt in der Furche zwischen dem ersten und zweiten
Zahnpfeiler und seine Furche, entspricht dem innern Höcker des
zweiten Zalmpfeilers 5 sein hinterer Höcker legt sich in die Querfiirche
des zweiten und dritten Pfeilers.
Die^e Zähne unterscheiden sich also von denen des Genus Mus
dadurch, dass bei denselben die Furchte des Seitenpfeilers der des Zahn-
pfeilers entspricht, während hingegen bei Drymomys immer ein Höcker
des Seitenpfeilers einer Furche des Zahnes entspricht. Der zweite
Backenzahn ist viel kleiner und hat eine Querfurche, eine schwache,
diese kreuzende Längsfurche und ebenfalls einen Seitenpfeiler, der durch
eine Querfurche in zwei Zacken getheilt ist, von denen die vordere
dem innern Höcker des vordem Zalmpfeilers, die hintere aber der
Querfurche des Zahnes entspricht und sich dadurch wieder bedeutend
von Mus und Hesperomys unterscheidet. Der dritte Backenzahn ist
sehr klein und hat.zwei Höcker; eine schwache Querleiste tlieilt die
concave Mahlfläche in zwei kleine Quergrübchen, auf deren inneren
Seite im. Halbkreise drei ziemlich spitzige Zacken stehen.
Die Zähne des Unterkiefers sind etwas nach vorn gerichtet; der
erste hat eine vordere schwächere und eine hintere tiefere Querfurche;
eine tiefe Längsfurche kreuzt sich mit derselben, wodurch also sechs
Höcker entstehen; die beiden hintersten sind durch eine starke, nach
vorn convexe Schmelzleiste mit einander verbunden. Durch eine Quer-
und Längsfurche wird der zweite Backenzahn in vier Höcker getheilt.
Der, sehr kleine hinterste Zahn hat zwei äussere und einen sehr kleinen
innern Höcker.
■ W ir ersahen aus dem ausführlich beschriebenen Zahnhau, dass
diese neue Gattung sich innig sowohl an Mus als auch an Hesperomys
anschliesst und also das natürlichste Bindeglied zwischen den Mäusen
der alten und denen der neuen Welt bildet. Nach ihrem Aufenthaltsorte
hahen wir sie Drymomys genannt.
1. D. PARVULUS. Tsch. Taf. XIII. Fig. 1.
D. supra griseo-fuscus paululo flavido tinctus; subtus albescens.
Kehle und Brust sind grau; die innere Seite der vordem Gliedmassen
und der Bauch sind gelblichweiss, die der hintern grau. Die
vordere äusser;e Seite der Ilinterfüsse ist ebenfalls weisslich. Die
Zehen sind mit langen weissen Haaren besetzt, die die kurzen hraunen