Mitte durch eine tiefe Spalte, in welcher die röhrenförmigen Nasenlöcher
liegen, getrennt. Die Unterlippe ist dünn, an der Kinnlade
stramm anliegend und von der Oberlippe überdeckt. Zwei bis vier
Längefalten streifen längs des Unterkiefers. Die nicht sehr langen
Ohren sind zugespitzt, ziemlich schmal und stehen getrennt. Die Klappe
erreicht ungefähr die halbe' Länge des Ohres und ist mehrfach ein-
gesclinitten. Die Flügel setzen sich an der Daumenwurzel an. Die
Schenkelhaut ist grösser als der Schwanz, welcher mit einer kurzen
Spitze über ihre obere Fläche bervorragt. Der Mittelhandknochen des
Zeigefingers trägt keine Phalanx. Die Nägel sind stark und sichelförmig
gebogen.
Die Zahl der Zähne variirt von 28 auf 24 durch das Ausfallen
der Schneidezähne: 5 die des Oberkiefers sind aber mehr dem Ausstossen
ausgesetzt als die des Unterkiefers, welche nur sehr selten verloren
gphen. Die Normalzahl ist bei jungen und eben ausgewachsenen Individuen
oben viere, von denen die beiden mittleren viel stärker und
spitziger sind, die beiden äussern kleiner , sie werden durch die stärkere
Entwickelung der Eckzähne abgeworfen. Der Verlust der beiden mitt-
lern Eckzähne kann wohl nur durch mechanische äussere Einflüsse
erklärt werden. Die unteren Schneidezähne sind klein und gekerbt.
Die Eckzähne sind abstehend und stark. Obere Backenzähne sind viere,
untere funfe.
Diese scharf charakterisirte Gattung wurde von Linné Syst. Nat.
XII. p. 88 aufgestellt und hat sich gegen alle dieser Ordnung so feindseligen
Angriffe ungeschmälert erhalten und ist nur durch wenige Species
vermehrt worden. In Peru finden sich folgende:
1. N. UNICOLOR. Prinz Max.
Auf dem Rücken rostroth, am Bauche röthlich gelb; die Flughartt
schwarzbraun. Die Ohren sind nach vorn geneigt, schmal, spitzig und
unbehaart. Die Klappe ist gabelförmig gespalten ; auf der innern Seite
hat sie einen, auf der äussern vier Fortsätze. Die Flughaut ist nicht
breit; die innere .Seite der Arme nackt. Der Schwanz ist kurz und
reicht kaum bis zur Hälfte der Breite der Schenkelflughaut. Die Nägel
der Hinterfüsse sind lang und stark gebogen. Länge des Thieres von
W
der Schnauzenspitze bis zur Schwanzwurzel 3 " 7 "i, des Schwanzes
1" 3 " '; Flugweite 1 ' 1 0" 2"'.
W ir sind leider auch nicht im Stande, die Verwirrung, die über
diese Species herrscht, zu lösen. Linne' benannte sie N. americanus
(Syst. Nat. XU. I. p. 88. 1.) und stellte daneben gleich einen V. lepo-
rinus.- Gmelin zog in der folgenden Ausgabe den ■ N: americanus als
Synonim zu Vesp. leporinus. Geoffroy St. Hilaire änderte den N. americanus
in N. unicolor um und machte zugleich einen IV. dórsatus
bekannt. Prinz Max. zu Neuwied führte in den Beiträgen II. p. 225
seq. beide Species auf, obgleich die erstere, zu welcher er V. lepo-
rinns Lin. Syst. Nat. X. p. 52. S. zieht, mit Zweifel. Prof. Wagner
Schrebi Suppl. I. 1 . p. 450 ist ebenfalls über die Verschiedenheit
beider Arten unsicher; jedoch zieht er den N. leporinus zu N.' dör-
satus und zu N. unicolor den N. rufus Spix Sim. Vesp. Bras. ,p.:1 o7,
tab. 5 5 , fig. 1. W ir können nur so viel sagen, dass die beiden von
nns gefundenen Exemplare unter einander vollkommen übereinstimmten
und die oben angeführte Färbung zeigten. Da der N. dorsatüs so
häuBg und so constant gefärbt in Paraguay und einigen Theilen des
südlichen Brasilien vorkommt, so ist nicht zu zweifeln, dass hier ein
bestimmter Artenunterschied nachgewiesen werden könne; auch scheint
es uns sehr wahrscheinlich, dass mit dem „peruvian bat“ in Pcnnant
Syiiops. of Quadrup. p. 565 der N. unicolor gemeint sei.
2. N. AFFINÏS. D’Orhigny.
Auf dem Rücken- dunkelkastanienbraun, heller am Bauche; Flughaut
schwärzlich/ Die Schnauze ist stark abgestumpftdie Ohren
schmal, länger als dér Kopf und unbehaart. Die Klappe ist gabelig;
oben hat sie an ihrem innern Rande einen, am äussern zwei Fortsätze5.
Die Flughaut ist breiter als bei der vorhergehenden Species; der Sporn
sehr lang; die Nägel mittelmässig. Der Schwanz ist kürz und weit
von der Schenkelhaut überragt. Seine Länge verhält sich zu der dieser
letzteren wie 1 : 2 ,5 . Länge von der Schnauzenspitze bis zur Schwanzwurzel
5 " 4 " ', des Schwanzes 9 '"; Flugweite 4" 9"'. .
Nach einem einzigen und zwar schlecht erhaltenen Weingeistexemplare
ist obige Beschreibung entworfen, die im Wesentlichen mit