
ter auch das Original-Exemplar, nach welchem Uliger die bei Tem-
minck angeführte Beschreibung entworfen hat. Die Vergleichung desselben
mit unserer Species gibt die hauptsächlichen Grössenverschiedenheiten
der beiden Arten an. Die Dimensionen von T. Tao betragen
beinahe das Doppelte von denen von G. Kleei. Dass letztere nicht blos
Jugendalter sind, können wir mit Bestimmtheit angeben, da eines der
vier Exemplare, welche wir nach Europa zurückgebracht haben, ein
Weibchen wrar, welches reife Eier in den Eileitern hatte.
Ich nenne diese schöne Species von Crypturus einem jungen Preus-
sen, Hrn. E. Klee, zu Ehren, welcher mit ausgezeichnetem Muthe die
Mühen und Beschwerden eines gefährlichen Aufenthaltes in den Urwäldern
mit mir getheilt hat und nach meiner Abreise die düstern
Wälder, in denen sich dieser Vogel vorfindet, noch längere Zeit bewohnte.
Vorkommen. Alle diese Crypturen sind ausschliesslich Bewohner
der heissen, feuchten Waldregion. Sie leben und nisten auf der Erde
und gehen nur in die lichteren Waldstellenj um dort ihre Nahrung zu
suchen.
6. Genus. T SV A llO T IS * Vig.
1. T. PENTLANDII. Vig.
Der bekannte Reisende Pentland hat zuerst diesen interessanten
Vogel aus Peru nach Europa gesandt. E r diente Vigors (Proc. Z. S.
IV. pag. 79) zur Bildung eines neuen Genus, zu dem er aber leider
einen schlechten Namen wählte. E r kann als Bindeglied zwischen Ti-
namus (Crypturus) und Otis betrachtet werden.
Die Punaregion beider Abdachungen der Cordilleras, so wie die
eigentliche Cordilleraregion sind die ausschliessliche Heimath dieses
Vogels, der sich nicht unter einer Höhe von 12,000' ü. M. vorfindet,
sich aber durch ganz Peru und Bolivia, vielleicht auch nach Norden nach
dem Aequator und in Süden bis nach Nordchile erstreckt. E r lebt zwischen
den Büscheln der Punagräser, besonders des Stipa ichu, und macht
dort ein ganz einfaches Nest auf der Erde, zu dem er wenige trockene
Gräser zusammensammelt. Das Weibchen legt vier sehr schöne grüne
Eier, die am breiteren Ende mit dunkelbraunen Punkten gesprenkelt
sind. Die Brütezeit fallt m den Monat Juli. Dieser Vogel fliegt sehr
selten und nur kurze Strecken; wenn er verfolgt wird, versteckt er
sich in dem hohen Grase. Die Indianer jagen ihn sehr häufig und bedienen
sich dazu nur der Hunde (Canis Ingae) die sich sehr leicht ah-
richten lassen. Wenn ein Tinamotus von dem Hunde aufgespürt wird,
so fliegt er fort, setzt sich aber bald wieder; der Hund jagt ihn zum
zweitenmale auf; heim drittenmale springt er auf ihn los und heisst ihn
todt. Mit gut abgerichteten europäischen Hunden kann man diese Vögel
nur sehr schwer fangen; denn wenn sie dieselben auch stellen, so können
sie die Jäger, des grossen Grases wegen, doch nicht sehen. Die
indianischen Hunde, die nur darauf ausgehen, diese Rephühner zu töd-
ten, erreichen sie fast immer beim dritten Sprunge mit einer bewunderungswürdigen
Behendigkeit. Die Indianer nennen diese Vögel Chuy
oder auch Yutu und die auf ihren Fang abgerichteten Hunde Chuyalljo,
Die vorzüglichsten Feinde des Tinamotis sind die Falken und
die Füchse.
Fünfte Familie. CRACID.E.
Laufhühner.
7. Genus. CEAZ « Lin.
1. Der Crax alector L. erstreckt sich von Brasilien aus bis nach
dem nordöstlichen Peru, besonders in den Provinzen Maynas und Mayo-
bamha; weiter nach Süden wird er nicht mehr gefunden, desto häufiger
aber an seiner Stelle der
2. C. TEMMINCKII. Tsch.
Männchen. Der ganze obere Theil des Körpers, Brust und Vorderbauch
sind schwarz, mit schwachem Metallschimmer. Die Fittig-
fedcrn, so wie der Saum der Rückenfedern sind mattschwarz. Der
Schwanz ist von der Rückenfarbe und ohne weissen Saum. Bauch
und Steiss sind weiss.
Schnabel mit einem Höcker, stark comprimirt, abgerundet, ohne
vordere scharfe Kante, gelbroth; Füsse dunkel rothbraun; Nägel hellbraun;
Iris rothgelh.