
Ob nun die in der Hist. nat. pois. beschriebenen Hypostomus eri-
n accus und H. bufoninus aus Chile und Peru, welche jedenfalls unserer
gegenwärtigen Art sehr nahe stehen müssen, gleichfalls zu unserem
Genus Chcetostoma zu zählen sind, können wir aus Mangel an Autopsie
und da Valenciennes in seiner kurzen Beschreibung der Zähne
nicht speciell erwähnt, nur bedingungsweise vermuthen. Uebrigens
hatten wir Gelegenheit, uns von dem Dasein zweispitziger Zähne bei
mehreren Hypostomen mit Borstenbüscheln und befränstem Kopfrande
zu überzeugen.
CH^ETOSTOMA LOBOKHYNCHOS Tsch. Taf. IV.
B. 5. — D. 1 18. — D. 1 110. - 1 a . i |5. — C. k — V. P. l|6 .
Ch. rostro lato, depresso, emarginato, supra margine lato, nudo$ in-
fra velo transverso, magno, triangulari, os tegente. Squamis scabris, seriebas
agonis.
Die Gestalt ist spindelförmig, kurz, vorn sehr breit, deprimirt,
gegen das Ende comprimirt, von unten aber beinahe bis zum Schwanzende
ganz flach. Die grösste Höhe vor der Bückenflosse ist zweimal
in der Breite am Schultergürtel und diese dreimal in der Länge des
ganzen Tliieres, ohne Schwanz, enthalten. Der stark deprimirte, flach
gewölbte Kopf ist kürzer als seine Breite zwischen den Vordeckeln,
welche jener zwischen den Schultern gleicht. Der vordere Theil des
Kopfes oder die mit einem breiten, nackthäutigen Bande umgebene
Schnauze beschreibt einen Halbkreis, aus dessen sanft ausgebuchteter
Mitte sich eine flach abgerundete Spitze vorschiebt. An der untern
Fläche der Schnauze reicht bei den Hypostomen die bedeckende Haut
nur bis zum vorderen Mundrande, wo sie als eine schmale Falte die
Oberlippe begränzt; hier aber verlängert sie sich an dieser Gränze in
einen sehr anszeichnenden dreiseitigen Lappen, der mit seinem rückwärts
geschlagenen, stumpfen Ende den grössten Theil der Mund-
öflnung überdeckt, ähnlich wie bei gewissen Cyprinen, wie Labeo Ro-
hita Cuv. Val., Tylognathus, Discognathus Heckei. Diese Mundklappe,
wenn man sie so nennen darf, ist etwas fleischig, glatt ohne Warzen
oder Fransen und* gleicht einer umgcschlagenen Fortsetzung des nackten
Schnauzenrandes. Unter der breiten Basis dieser Klappe liegt die
gleichfalls weite Mundöflnung, in deren Diamcter über die Hälfte der
Kopfbreite oder zweimal die Stirnbreite zwischen den Augen, deren
eine der Entfernung des Mundes bis zur Schnauzenspitze gleicht, enthalten
ist. Eine schmale Hautfalte umgibt den Oberkiefer und wird
am Unterkiefer zu einer breiten fleischigen Sauglippe, die beiderseits
durch einp dünnere Membran mit einem kurzen, an den Mundwinkeln
sitzenden Bartfaden verbunden ist. Die Zähne sind, wie gewöhnlich
in einfacher Reihe auf die ausgehöhlten, beweglichen Maxillarknochen
gestellt und verschliessen den Mund durch ihre langen, einwärts gebogenen
Spitzen. Der Gestalt nach weichen sie von der der flypo-
stomen vorzüglich darin ab, dass ihr an der Basis wagrechtcr Theil
viel länger, der aufrechtstehende cylindriscb (nicht messerförmig) und
ihr abgerundetes, wagrecht einwärts gekrümmtes Ende in eine ganz
einfache, borstenförmige Spitze ausläuft. Der Oberkopf ist bis auf
den Schnauzenrand mit rauhen, eingefügten Kopfschildern bedeckt,
die, von oben gesehen, am Hinterhaupte eine dem vordem Schnauzenumrisse
ähnliche Gränze bilden. Die beiden Oeffnungen für die doppelten
Nasenlöcher sind beinahe so gross wie die der Augen; sie
liegen, nach oben gerichtet, kaum über die Hälfte ihres Durchmessers
auseinander und nur eineinhalbmal denselben von den Augen.
Diese letzteren, gleichfalls nach oben gerichtet, befinden sich am hintern
Drittheil des Kopfes, an seiner höchsten Stelle, und zwar zwei-
einhalbmal ihren Diameter, wovon einer sieben- bis achtmal in der Kopflänge
enthalten ist, auseinander. Der mit einem Büschel von eilf harten,
an der Spitze kaum vorwärts gekrümmten Borsten besetzte, bewegliche
Zwischendeckel liegt, in senkrechter Richtung, etwas vor den Augen;
der Borstenbüschel selbst aber kann sich nicht vollständig in seinem
Grübchen unter dem Deckel verbergen, dessen unterer Rand gleichfalls
mit einer Doppelreihe von 10 bis 11 knöchernen Borsten be-
deckt ist.
Die Brustflossen sind von der Länge des Kopfes und reichen zu-
rückgelegt etwas über die Einkerbung der eben so langen Bauchflossen,
welche sich ein wenig vor der Körpermitte (ohne die Schwanzflosse)
einlenken. An beiden Flossen ist der Knochenstrahl stark und durch