zur Schwanzspitze Länge von der Schnauzenspitze 5 ' 6 " 6"'.
Höhe zum Widerrist 2 ' 9".
M ir sind genöthigt, diese kurze Diagnose nach Roiilin An. Sc.
Nat. XVIII. p. 26 wiederzugeben, da es uns nicht gelungen ist, eines
dieser Thiere selbst zu erlegen oder zu beobachten. Prof. A. Wagner
Schreb. Fortsetz. VI. p. 392 hat versucht, die Angaben der altern
Naturforscher und Reisenden auf diese Species zu beziehen. Es scheint
uns etwas gewagt zu sein, Oviedo’s (Natural histor. de las Indias
cap. XX. fol. 20) oberflächliche Remerkungen auf diese Species beziehen
zu wollen. Viel sicherer aber ist die von Fr. Hernandez Hist. Anim,
cap. VIII. p. 3. Nicht weniger unsicher ist die Deutung von Dam-
pier’s Angabe Voy. III. p. 556, die ausdrücklich angibt, dass der Körper
mit dicken Haaren dünn besetzt sei, besonders da der Aufenthaltsort
von der erwähnten Art in dichtem Gehölze in der Nähe grosser
Flüsse sich viel mehr auf T. americanus bezieht.
Lcbensiveise und geographische Verbreitung. Die Tapire sind Däm-
mertlirere. W ir haben Monate lang die dichten Urwälder, in denen
Schaaren von Tapiren leben, durchstrichen, ohne je einen im Laufe
des Tages gesehen zu haben. Sie scheinen sich dann nur im dichtesten
Gebüsche, an kühlen, schattigen Plätzen aufzuhalten; am liebsten
in der Nähe von stehendem Wasser, in welchem sie sich sehr gerne
wälzen. W ie bei Hydrochoerus etc. so rührt auch beim Tapir die
Farbenabänderung, die man so häufig findet, grösstentlieils von Erde
her, die als feiner Staub in den kleinsten Poren und Runzeln sitzt.
W Ir haben eine ganz lehmgelbe Haut gesehen, die sich bei genauer
Untersuchung als auf diese Weise verunreinigt herausstellte. Gegen
Abend gehen die Tapire ihrer Nahrung nach, die ausschliesslich in
Baumblättcrn (vorzüglich von Palmen) besteht. Haufenweise suchen
sie die Flüsse zum Baden und Saufen auf und treten durch die Wälder
breite Strassen fest, alles unwiderstehlich niederreissend, was ihnen
im Wege steht und ihrem Andrange nicht weichen bann. Obgleich
sie sehr friedliche Thiere sind, richten sie durch ihre Masse oft viel
Unheil an, besonders in den Cocapllanzungen, wo sie manchmal in
einer Nacht durch das Niedertreten der zarten Pflanzen und das Abfressen
ihrer aromatischen Blätter einen Schaden von mehreren tausend
Thalern verursachen. Der Nutzen, den die Tapirhäute gewähren, ist
nicht unbeträchtlich. Da sie dick sind, so können vortreffliche Zügel
und Peitschen daraus geschnitten werden, was aber in Peru seltener
geschieht, als in der argentinischen Bepublik, aus der jährlich eine
grosse Menge solcher Zügel ausgeführt werden. Für Schuhe ist das
Fell zu spröde, wenn es trocken, und zu schwammig, wenn es feucht
ist. Das Fleisch wird geessen und schmeckt gut. Die Blauen werden
von den Indianern als Präservativmittel gegen epileptische Anfalle an
einem Faden um den Hals gehängt; gegen die nämliche Krankheit
werden sie auch, geröstet und zu feinem Pulver gerieben, innerlich
gegeben. Auch bei letzterer Anwendung zeigen sie sich, wie wir aus
Erfahrung wissen unfl wie es auch von vorn herein anzunehmen ist,
ganz erfolglos. Dieses Mittel nimmt jedoch in der indianischen Pliar-
macopce, mit der Leber des Mephitis gegen Pneumonie und den drei
gerösteten Länsen in einer Cacaoabkochung, als Specificum gegen Inter-
mittentes den ersten Bang ein.
Der T. americanus, für den vorzüglich das oben Gesagte gilt, hat
in Südamerika einen sehr ausgedehnten Verbreitungsbezirk, denn er
kömmt vom Fusse der Binnencordilleras bis zum atlantischen Ocean,
und von Centralamerika bis nach der Bepublik Buenos-Ayres vor. In
Peru nimmt er aber nur die heisse Waldregion ein und wird über
3000' ü. M. nicht mehr getroffen.
W ir können die Existenz des T. villosus in Peru, nach Angaben
der Eingebornen, mit einer zur Gewissheit werdenden Wahrscheinlichkeit
anführen. Er lebt auf einer Höhe von 7 —-8 0 0 0 ' ü. M., aber
nur in der Cejaregion, also am östlichen Abhange der Binnencordilleras.
Besonders ist er im mittleren Peru in der Ceja von Comas, Huanca-
velica etc. von den Indianern erlegt worden. Sie nennen ihn auch
Vaca del monte.
2. Genus. © ICO T T IJB g « Cuv.
Form, dent.: Dent incis. dent lan. j . (; dent mol. I
Der Kopf ist stark comprimirt, zugespitzt und lang; die Nase ist
>n einen beweglichen Biissel verlängert;, die Ohren sind nicht lang,
aber zugespitzt; der Körper ist kurz und plump, der Schwanz rudi-
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