des Schienenbeines. Prof. Rud. Wagner hat zuerst das Vorhandensein
einer Kniescheibe bei diesem Genus nachgewiesen; bei M. myosuros
fanden wir sie Linien lang, Linie breit und sehr dünne, die
Ellenbogenscheibe aber beinahe nm das Doppelte grösser. Mit Recht
bemerkt Prof. A. Wagner Schreb. Suppl. I. p. 4 6 6 , dass bis jetzt
von allen Naturforschern der tragns übersehen und an dessen Stelle
ein rundlich verdickter Hautanhang am innem Rande des äussera Ohres
beschrieben worden sei.
In historischer Beziehung ist zu bemerken, dass der generische
Name Molossus von Geoffroy St. H. An. Mus. VI. 1805 (Mém. sur
quelques chauve-souris de l’Ame'r.) aufgestellt und derselbe von Illiger
Prod. Syst. 1811 in Dysopes umgewandelt wurde. Mehrere Naturforscher,
unter andern Temminck 1. c. und A. Wagner Schreb. Säug.
Supplem. I. p. 4 4 6 , haben den letzteren angenommen, andere, Cuvier
Regn. Anim., Fischer Syn. Mammal., Lesson Man. Mamm. etc. etc.,
haben den von Geoffroy beibehalten. W ir befolgen hier auch das
Nämliche, da keine erheblichen Gründe gegen dessen Unterdrückung
anzufiihren. sind und wir es uns zur Pflicht gemacht haben, strenge
die Priorität zu befolgen, so weit es sich ohne sinn- und sachestören-
den Zwang* thun lässt.
Die noch nicht entwirrten Arten dieser Gattung, welche theils Von
Azara, theils von ihm anfgestellt worden sind, finden sich bei Temminck
1. c. p. 237 und bei A. Wagner 1. c. p. 480 vereinigt.
Als in Peru vorkommende Species sind anfzuführen:
. 1. M. NASO. Tsch.
Graubraun auf dem Rücken, hellgrau am Bauche; Flughaut braun.
Der Rand der Nasenlöcher ist stark aufgeworfen. Die Ohren sind
gross, berühren sich aber nicht. Die hintere Hälfte des Schwanzes ist
frei. Die Ausmessung eines alten Männchens ergab vom der'Schnauzen-
bis zur Schwanzspitze 4 " 1 0 " ', wovon 1 " 10"' auf den Schwanz
kommen; Flugweite 11" 3"'.
Hr. A. Wagner 1. c. 47 4 und 476 hat nachgewiesen, dass der
M. nasutus Spix Sim. Vesp. Bras. p. 6 0 , tab. 35, p. 7 irriger Weise
von Temminck 1. c. p. 234 als identisch mit seinem D. nasutus und
S t
Nyctinemus brasiliensis Geoffr. An. Sc. Nat. I. p. 243, tab. 4 2 , 1—4
betrachtet werde, dass aber das Spix’sche Thier.eme und das von
Geoffroy eine zweite Species bilde; für letztere schlägt er den Namen
D. naso vor mit Synonim D. nasutus Temminck. Unsere Exemplare
stimmen ganz mit D, naso Wagn. überein.
2. M. VELOX. Natterer.
Der Rücken einförmig dunkelkastanienbraun; der Bauch etwas
lichter; die Flughaut schwarzbraun. Die Ohren vereinigen sich auf
dem Scheitel; die Nasenlöcher sind schwachwulstig; der Schwanz ist
weniger als zur Hälfte frei. Länge von der Schnauzen- bis zur Schwanzspitze
4 " 7 "', davon kommen auf den Schwanz 2 " 2 '" ; Flugweite
10" 5'". 8
Natterer fand diese Species zuerst in Brasilien; Temminck beschrieb
siq als Dys. Velox 1. c. p. 234.
3. M. FUMARIUS. Spix.
Rauchbraun auf dem Rücken; graubraun am Bauche. Die Flughaut
ist schwärzlich; die Nasenlöcher schwach aufgestülpt. Die Ohren
sind auf dem Scheitel vereinigt, wie bei der vorhergehenden Species;
sie schicken aber voij ihrer Vereinigungsstelle über den Nasenrücken
hin einen Meinen Fortsatz. Dii kürzere Hälfte des Schwanzes ist frei.
Länge des ganzen Tliieres (Weibchen) 3 " 1 0 '", wovon 1" 7 '" auf
den Schwanz kommen; Flugweite 11".
Von dieser Species haben wir mehrmals eine ganz schwarze Abart
beobachtet, welche sich immer durch die einförmige sehr dunMe Färbung
auszeiclinete, in allen übrigen Merkmalen aber vollkommen iiber-
einstimmtc. Vielleicht ist M. ater Geoffroy An. Mus. VI. p. 115 diese
Varietät; dass M. obscurus Geoff. (Dys. obsenrus Temm.) mit M. fuma-
rius zusanunenfalle, bemerkte schon Temminck.
4. M. ANONYMUS. Tsch.
W ir fuhren hier die Diagnose an, welche Hr. Prof. Poppig in
Foriep. Not. XXXII. p. 230 von dieser Species gibt:
1