Es erhielt seine Strafe und verschwand dann für immer. Die Indianer
sollen dieses Wiesel zum Fange der Viscacha abricliten (davon weiter
unten). Sie nennen es Comadreja, auch Ardilla 1). Die Indianerinnen
verfertigen sich aus dem Meinen Felle Geldbeutel. Des Sonntags trilft
man unter den vielen tausend Punaindianerinnen, die nach den grossen
Dörfern der Sierra kommen , um ihre Einkäufe zu machen, kaum ein
halbes Dutzend, die nicht solche Börsen mit sich führten, und dann
kann man auch die verschiedensten Farbennuancen , . die bei dieser
Sp ecies Vorkommen, beobachten.
6. Genus. M E PH IT IS * Cuv.
Form. dent.: dent. inc. dent. lan. dent. mol. •a’tTTT ‘aTTTT*
Der Kopf ist ziemlich dick; die Schnauze rasch zugespitzt; der
Rüssel etwas verlängert; die Ohren Mein und abgerundet. Der Körper
ist untersetzter als bei den beiden vorhergehenden Genera. Der
Schwanz ist immer kürzer als der Körper, zuweilen erreicht er kaum
die Hälfte von dessen Länge; er ist dicht behaart und meistens zwei-
theilig. Die Füsse sind niedrig und haben fünf zusammengewachsene
Zehen. Die Sohlen sind bei einigen Arten ganz nackt, bei andern zur
Hälfte und wieder bei andern ganz behaart. Die Nägel der vordem
Füsse sind länger als die der hintern, stark comprimirt, sichelförmig
und spitzig. Die Thiere schreiten auf der halben Sohle. Der Pelz ist
trocken, lang und steif, dunkel gefärbt mit weissen Flecken oder Streifen.
Die Schneidezähne haben auf der Aussenseite schwache. Längs-
furclien; die Eckzähne sind stark, lang, an der Aussenseite abgerundet,
an der inneren mebr flach. Lückenzähne sind im Oberkiefer zwei oder
nur einer, im Unterkiefer constant drei; sie sind einspitzig und conisch.
Der obere Reisszahn hat einen stärkeren mittleren Höcker an der Innenseite.
Der untere Reisszahn ist lang und zweitheilig; die vordere Hälfte
hat drei Höcker, die hintere eine stark concave Mahlfläche und fünf
Höcker, drei am inneren und zwei am äusseren Rande. Der obere
" V) Ardilla ist spanisch und heisst Eichhörnchen. Mit diesem Namen werden sehr .verschiedene
Thiere bezeichnet; ausser dem Sc. variabilis und der Galictis agilis auch noch mehrere Nager und
einige Didelphysarten.
Mahlzahn ist gross, länglich viereckig; am äussern Rande sitzen zwei
kurze Zacken; der innere Rand bildet einen grossen, abgerundeten,
geMelten Höcker. Der untere Mahlzahn ist fast ganz rund und Mein.
Cuvier trennte in den Lecons d’Anat. comp. I. 1800 die so eben
charakterisirten Thiere als eigene Gattung von dem Genus Viverra der
älteren Autoren, benannte sie Mephitis und betrachtete die verschiedenen
Species mehr als Varietäten denn als wirMich scharf getrennte
Arten. (Recherch. sur les ossem. fors. IV. p. 469.) Gray versuchte
1837 in Lond. Mag. of nat. hist, eine Bearbeitung dieses Genus, deren
Erfolg aber nicht glänzend war. E r theilte dasselbe in drei Gattungen:
Mephitis, Marputius und Conepatus. Bei den beiden letzteren
entspricht der W e r th der Diagnosen dem der Namen. W ir können
hier nur fragen, ob von den Naturforschern, wenn solche Arbeiten
vorliegen , auch „ the inflexible law of prior ityCi beobachtet werden
müsse?! Ein Jahr später erschien in den Abhandl. der Academ. der
Wissenschaften Berk 1858 ebenfalls eine Bearbeitung dieser Gattung
von Hrn. Prof. Lichtenstein, gerade zur rechten Zeit, um Hrn. Gray’s
Versuch in eine wohlverdiente Nichtbeachtung zu setzen. Auf hinreichendes
Material gestützt, theilt der Verfasser die Stinkthiere in zwei
Abtheilungen: Thiosmus 1) und Mephitis, von denen die erstere im
Oberkiefer nur einen Lückenzahn, die Nasenlöcher vorn und unten am
Rüssel, kleine Ohren, breitere und nackte Sohlen, letztere aber zwei
Lückenzähne, seitliche Nasenlöcher, grössere Ohren, halb oder ganz
behaarte Sohlen haben. Die Sichtung der Species geschah mit Umsicht
und Sorgfalt, was bei den sehr unvollkommenen Diagnosen der
älteren Schriftsteller eine schwierige Arbeit war.
Die Mephites, die'wir in Peru beobachtet haben , gehören alle
zur ersten Unterabtheilung; es sind folgende:
1. M. MAPURITO. Less.
Die Farbe des Körpers ist mattschwarz, bei alten Individuen
rauchbraun. Ein weisses Band beginnt auf dem Scheitel etwas vor
*) Die Bezeichnung Thiosmus ist nur insofern gut gewählt, als sie den unangenehmen Geruch
dieser Thiere im Allgemeinen, bezeichnet, denn der Geruch der bekannten Drüsenabsonderung der
Mephitis hat durchaus keine Aehhlichkeit mit dem des Schwefels, sondern vielmehr eines Gemisches
von gekochten Zwiebeln und gegohrnem Urine.