In der Centime de Zoologie Ton Lesson und Is. Geoffroy 1850
pag. 65. tab. 18 ist ein Papagei nnter dem Namen Psittacus (Latha-
mns) anrifrons aus Neuseeland beschrieben und ahgebildct, welcher mit
unserer Species auch in den geringsten Färbungsdetails übereinstimmt,
sogar die Grösse ist bis auf wenige Linien bei beiden die nämliche;
den einzigen Unterschied linden wir darin, dass der Schwanz etwas
länger und von den Flügeln etwas mehr bedeckt ist. W ir hätten unbedingt
unsere Species mit dem Ps. aurifrons zusammen gebracht, wenn
uns nicht die Angabe des Vaterlandes davon abgehalten hätte; denn es
wäre das einzige Beispiel, dass sich ans der sehr grossen Abtheilung
der Passeres die nämliche Species im tropischen Südamerika und auf
Neuseeland finden würde. Vielleicht ist die Vaterlandsangabe von Les-
son’s Species unrichtig und sein Exemplar kömmt von der Westküste
von Südamerika, in welchem Falle unser Name einzuzichen wäre.
Vorkommen. Die beiden angeführten Species der eigentlichen Papageie
kommen in der heissen Waldregion vor. Der Ps. mercenarius hat
die eigenthümliche Gewohnheit, dass er in grossen Schaaren alle Morgen
aus den höhern Waldregionen nach den tiefern zieht, sich dort den Tag
über aufhält und Abends wieder zurückkehrt. Diese Schaaren setzen
sich immer zu der fest bestimmten Stunde in Bewegung und durch-
schneiden laut kreischend die Luft. Während vieler Monate haben wir
diese pünktlichen Wanderungen beobachtet und die Indianer versicherten
uns, dass sie seit Menschengedenken auf gleiche Weise statt haben. Die
Eingebornen nennen desshalb diesen Vogel den Tagelöhner »Jurnalero«.
C. Illigeri und C. mitratus leben ebenfalls in den Urwäldern, letzterer
jedoch häufiger in den Vorwäldern und in der Nähe der Plantagen.
Den C. rupicola haben wir am Westabhange der Cordilleren, vorzüglich
an der Küstenregion gefunden; er wohnt und nistet an Felsen, von denen
aus er Streifereien nach den Plantagen macht. Der C. sitophaga wird
sehr häufig in den Maisfeldern der Küste getroffen.
IMtITTE
Gailinacea. H ü h n e r a r tig e V ö g e l.
Erste Familie. COLIMBID/E.
Tauben,
1. Genus. COKiClMOBA. Lin.
Von den, auch in den übrigen Gegenden des nördlichen Südamerika
vorkommenden, Tauben finden sich in Peru folgende: I . C.
fasciata Say., 2. C. cinerea Temm.y 5. C. jamaicensis Ein., dl, passe-
rina Lin., 5 . C. talpaeoti Temm., 6. C. aurita Temm., 7. -C. infuscata
Licht. Ueber diese letztere haben wir Folgendes zu bemerken: Lichtenstein
machte sie im Jahr 1825 bekannt. Prinz IW a yM i,. Cdlirtc
in seiner Reise nach Brasilien II. pag. 118 und 215 (1820) eine ähnliche,
aber bedeutend kleinere als C. locutrix an und beschrieb sie ausführlicher
in den Beiträgen IV. I. pag. 636, und zieht zu derselben
als Synonym die C. infuscata Licht. Unsere Exemplare stimmen vollkommen
mit denen des Berliner Museums überein, nur dass bei einem
Individuum der Amethystglanz auf den Federn des Hinterhalses schärfer
ausgedrückt und abgegränzt ist. Aber weder die Berliner Exemplare
noch die unsrigen stimmen in der Grösse und Färbung ganz mit
der vom Prinzen beschriebenen Taube überein. W ir führen vergleichungsweise
folgende Grössenverhältnisse an:
C. locutrix nach Pr. Max. C. infuscata.
Ganze Länge............. 12“ 9'". 13".
Länge des Schnabels 8'".
Breite des Schnabels 2 '/,"'. 3"'.
Höhe des Schnabels 2;//. 2%"V:
Länge der Flügel . . 6“ 8'". 6" 8'".
Länge des Schwanzes 4" 10 "'. 6" 4'".
L a u f ......................... 9'". 71/ ui
Mittelzehe................ 121/g"'. 1 2 '".
Innere Z e h e ............. 7%"'. 8'".
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