
dunkel gefärbte Mittellinie bilden; auf den Lenden und den Schultern
treten sie ebenfalls hervor. Die einzelnen Haare haben eine dunkelgraue
Spitze, hinter derselben einen weisslichen Ring, welcher bis zur Hütte
der Haarlänge reicht, und eine graublaue Basis. Die Färbung des
Schwanzes ist einfacher und etwas dunkler als die des Rückens und zeigt
auf der obern Seite zwei, deutlich schwarzgraue Binden. Der hintere
Theil der Brust, der Bauch und die innere Seite der Extremitäten sind
weiss, die Füsse gelblichweiss. Die Ohren sind schmal, an der Spitze
abgerundet und unbedeutend höher als der Kopf. Die Spürhaare sind
schwarzbraun an der Basalhälfte, graubraun nach der Spitze zu.
Länge des ganzen Thieres (an einem frisch getödteten männlichen
Exemplare gemessen) von der Schnauzenspitze zur Schwanzwnrzel 1'
2 ", des Schwanzes ohne Haare 3 " 6"', mit den Haaren 8 ". Länge des
Ohres 1 " 9"'.
Es ist ein eben so unhelohncnder als schwieriger Versuch, das,
was die ältern Reisenden und Thierbeschreiber von den Chinchillas und
Viscachas erzählen, auf irgend eine Weise auf irgend eine bestimmte
Species beziehen zu wollen. Nachdem wir mit der grössten Sorgfalt
alle Angaben der alten Originalwerke nachgelesen und zu enträthseln
gesucht haben, sind wir- endlich von dieser unfruchtbaren Arbeit abgestanden,
mit der Ueberzeugung, dass es nie gelingen werde, damit ins
Reine zu kommen, besonders da wir aus eigener Erfahrung wissen, dass
die Eingebornen in ihren Bezeichnungen diese Thiere durchaus nicht
scharf trennen und fortwährend Chinchilla und Viscacha mit einander
verwechseln. Die einzige Angabe, die mit etwclcher Sicherheit auf vorliegende
Species bezogen werden kann, ist die von Schmidtmeyer (Travels
in to Chile. Lond. 1824. p. Bll), in welcher er von einer grössern
Art von Chinchilla mit gröberen Haaren spricht, deren Felle aus Peru
über Buenos-Ayres ausgeführt werden, und demnach bleibt es, wie wir
bei der geographischen Verbreitung sehen werden, sehr zweifelhaft, ob
wirklich diese Species oder L. pallipes gemeint sei. Jedenfalls können
wir mit Bestimmtheit angeben, dass Er. Chinchilla eine sehr scharf von
E. laniger Wigm. getrennte Species ist.
Lichtenstein gab 1. c. Tab. 28 eine ziemlich genaue Abbildung Von
E. Chinchilla; die von Gray Spie. Zool. p. 41. tab. 7 als Chinchilla
lanigera gegebene Zeichnung ist weniger genau. Als Synonym ist noch
anzufuhren Lagostomus Chinchilla Meyen 1. e. p. 386, Lagostomus la-
niger Wagl. Isis 1834, p. 614, so wie die Abbildung unter den nämlichen
Namen von Goldfuss Näturh. Atlas tab. 290. f. 1 .
Lebensweise. Da die Lebensweise dieser Species so sehr mit der
der folgenden Gattung übereinstimmt, so werden wir sie bei jener aus-
fiihrlich erwähnen.
Geographische Verbreitung. Die hier beschriebene Species bewohnt
den Westabhang der Küstencordillera von 9—23 « S. B. Durch ganz
Peru ist sie in diesen Regionen häufig, eben so noch in Bolivia; in
Nordchile wird sie seltener und tritt daselbst mit E. laniger zugleich
noch aüfi, hört dann auf und wird im mittleren Chile von letzterer Species
vertreten. Es ist uns nicht bekannt, dass sie auf dem Ostabhange der
Binnencordillera noch gefunden wird. In den Vorcordillera, in den steinigen,
sterilen Bergen, die sich kaum eine halbe Legua Von Lima zu
einer Höhe von 1200' ft.-M. erheben, kömmt die E. chinchilla schon
vor. Von da aus erstreckt sie sich in verticaler Ausdehnung bis zu
einer Höhe von 11,000',. wird aber zwischen 8— 10,000' am häufigsten
getroffen, besonders im mittleren und südlichen Peru. Das Vorkommen
in diesen Gegenden macht es uns sehr unwahrscheinlich, dass
die Felle dieser Thiere durch das Innere von Südamerika nach Buenos-
Ayres zum Verschiffen gebracht werden sollten, da in den Häfen von
Islay, Arica undIquique sich die beste Gelegenheit darbietet; dem zufolge
dürfte Schmidtmeyer’s Chinchilla nur mit bedeutendem Zweifel auf
diese Species bezogen werden.
3, Genus. IdACäll&IäJM® Meyen.
Kopf etwas gestreekt; Ohren länger als der Kopf; Spürhaare sehr
lang; Körper untersetzt, kaninchenartig; Pelz nicht sehr lang, aber,
sehr weich; Schwanz eben so lang oder länger als der Körper, zwei?'
zeitig mit steifen Haaren besetzt. Die Vorder- und Hinterfüsse haben
nur vier Zehen, von denen die äusserste die kleinste ist. Die Nägel
sind sehr kurz, fast gerade, und unter den steifen Zehctihäaren ganz
versteckt; die der Vorderfusse sind etwas kürzer als die der hintern.