zu suchen; wieder andere balgen sich herum und heissen sich, wobei
sie bald ein grunzendes, bald ein gellendes abgebrochenes Geschrei
ausstossen, und einige sitzen ganz ruhig auf den Hinterfüssen wie
Eichhörnchen, ohne jedoch den Schwanz aufzurichten, und reiben mit
unglaublicher Schnelligkeit die langen Nägel der Yorderfiisse gegen
einander, wodurch ein so eigentümliches Geräusch entsteht, dass‘man,
wenn man es einmal gehört hat, diese Thiere in den stillen Nächten schon
in grosser Entfernung erkennen kann. Wenn man sich plötzlich dieser
muntern Schaar nähert, so ergreifen alle die Flucht und hüpfen unter
Grunzen und Knurren nach Steinhaufen oder Löchern zu. Sie sind
langsam und können sehr leicht eingeholt werden. Die Indianer graben
sie häufig am Tage .aus und schlagen sie leicht todt, da sie yon der
Sonne geblendet sehr unbehülflich sind. Die Indianer nennen sie Anash,
die Spanier Zorillo. Es herrscht bei ersteren die sonderbare Meinung,
dass es unmöglich sei, einen Zorillo mit Steinen todt zu werfen, dass
sie aber dem ersten Wurfe mit Lehm oder Erde unterliegen. Es ist
uns diese Ansicht in den verschiedensten Gegenden hundertfältig wiederholt
worden, ohne dass uns der Grund, auf dem dieser merkwürdige
Aberglaube beruht, erklärlich wurde. Die Leber des Zorillo wird von
den Indianern als Specificum gegen die Lungenentzündung betrachtet.
Den Kranken wird die Brust mit der frischen Leber eingerieben oder
dieselbe roh zerquetscht mit Wasser angerührt zum Trinken gegeben.
Da dieses ekelhafte Getränk unmittelbar ein heftiges und anhaltendes
Erbrechen erregt, welchem ein reichlicher Schweiss folgt, so lässt sich
der günstige Effekt, so oft derselbe eingetreten ist, leicht erklären.
Es ist schon so vielfältig über den üblen Geruch, den die Stink-
thiere verbreiten, geschrieben worden, dass wir nur Weniges beizufügen
haben. W ir haben oft Schaaren von 12—15 Stück bei einander
gesehen ? ohne den geringsten unangenehmen Geruch zu Bemerken; sowie
wir aber die Thiere aufschreckten, war auch, in einem Augenblicke
die Luft so verpestet, dass es kaum möglich war, sich länger daselbst
aufzuhalten. Die Kleider behielten, ohne von dem Drüsensekrete berührt
zu werden, während mehrerer Tage den penetranten Geruch bei.
Wenn Molina 1. c. sagt, dass er bei günstigem Winde bis auf zwei
Miglia gespürt werden könne, ist diese Angabe aber übertrieben; denn
schon auf ein paar hundert Schritte Entfernung von dem Punkte, wo
er sich entwickelte, verschwindet er fast ganz.
Als wir eines Tages über eine Hochebene ritten, bemerkten wir
einen Zorillo. Einer der Reisegesellschaft stieg ab, um das Thier
lebend zu erhalten, und fasste es in dem Augenblicke, als es in ein
Loch kroch, beim Schwänze, zog es zurück und hielt es triumphirend
empor; aber unverzüglich warf er cs weit weg, denn er hatte die ganze
Ladung der braunen klebrigen Flüssigkeit ins Gesicht und auf die
Kleider erhalten. Der Geruch war so arg, dass sich unser Gefährte
erst am folgenden Tage und nach Zurücklassung eines Th eiles seiner
Kleidungsstücke mit der übrigen Gesellschaft zu vereinigen entschloss.
Fünf Tage später war diese ungelegene Bespritzung noch sehr bemerkbar.
Die Indianer betrachten als einziges Corrigens dieses widerlichen
Gestankes die Räucherung der Kleidungsstücke mit dem angezündetqp
Miste der Maulthiere. Freilich steht hier das Heilmittel nicht weit
hinter dem Uebel selbst zurück.
Das Fleisch des Zorillo schmeckt angenehm, wenn man die Vorsicht
gebraucht, gleich nach dem Tode des Thieres sorgfältig den
ganzeU Drüsenapparat auszuschneiden.
Geographische Verbreitung. Die Stinkthiere kommen in Peru durch
alle westlichen und mittleren Regionen vor (die Cordilleraregion ausgenommen)^
Im Oststriche finden sie sich nur noch in der Cejaregion
und leben also vorzüglich im gemässigten Klima. An der Küste ist
M. mapurito sehr gemein; wir haben ihn nie höher hinauf getroffen; als
bis zur Mitte der östlichen Sierraregion, und zwar nur im mittleren
Peru ;• im nördlichen heisseren Theile des Landes tritt er an der Küste
gar nicht mehr auf. Im westlichen Striche ist M. furcata selten, im
Mittelstriche, besonders in der Sierra- und Punaregion, sehr gemein
und erstreckt sich durch ganz Peru bis Bolivia, vielleicht auch bis nach
Chile. Seine Elevationsgränze ist bei 1 4 ,4 0 0 ', also beinahe an der
Gränze des ewigen Schnees. M. amazonica scheint nur in der Cejaregion
vorzukommen. Das oben angeführte Exemplar war aus dieser
Gegend, doch kömmt auch noch M. furcata daselbst vor. Im Departement
von Junin, besonders in Chacapalpa und Junin, ist uns viel von
einem dreistreifigen Mephitis, bei dem die Binden bis an die Schwanz-
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