theilweise mit Schnee bedeckt. Unter 17» S. B. bildet sie den
Secnndairknoten von Moquegua, von welchem mehrere Seitenzweige
abgehen; der Yvichtigste davon ist der westliche, in welchem der Feuerberg
von Arequipa, Huahua putina, der Pichu-Pichu und der Chacani
liegen, von welchen der erstere sich nach Pentlands wiederholten Messungen
zu einer Höhe von 18,375 engl. Fnss erhebt; etwas weiter
nach Norden in der nämlichen Verlängerung strebt der Nevado de
Chuquibamba zu einer Höhe von 19,700' ü. M.; in der Provinz Chuqui-
bamba biegt sich dieser Zweig nach N. O., um sich wieder mit den
Küstencordilleras zu vereinigen. Zwischen diesen beiden Gebirgszügen
liegt das Plateau von Cailloma, aus welchem der Apurimac
seinen Ursprung nimmt. Unter IS » S. B. vereinigen sich die Küsten-
cordillera und die Binnencordillera, welche, beinahe parallel lanfend,
das grosse bolivianische Plateau, mehr als 12,000' ü. M. erhaben,
einschliessen, durch das Querjoch von Huillca-nota zum mächtigen
Gebirgsknoten von Asangara, von welchem aus nach Norden streichend,
sie sich wieder in eine Küsten- und eine Binnencordillera trennen.
Die erstere setzt sich, streng die Wasserscheide zwischen dem atlantischen
und dem stillen Oceane behauptend, ziemlich genau in der
Richtung nach NN. W . fort. Zahlreiche parallel nach Westen streichende
kleine Gebirgszüge gehen während ihrer ganzen Länge von ihr ab,
und laufen, allmählig niedriger werdend, an der Küste aus. Die
beträchtlichsten dieser Ketten sind die von Parinacochos und LuCanas,
welche die Flussgebiete des Parasancas, Quechuamayo und des Rio von
Nasco trennen; dann die Cordilleras von Castrovireyna und die von
Huarachiri, aus welcher der Rio Rimac, der durch Lima fliesst,
seinen Ursprung nimmt; die von Huaylas und von Huamanchuco,
welche letztere die drei höchsten Schneeberge der Küstencordillera
enthält, von denen der Huaylillos 16,200' ü. M. erreicht, und endlich
noch die, die Sandwüste von Tumbez nach Süden begränzende Seitenkette,
welche nach der Küste gabelförmig in die Sierras von Amatope
und Pachinas sich trennt.
Die mittlere Höhe der Gebirgspässe, welche von der Küste aus
nach dem Plateau des Innern über diese Cordilleras führen, ist im
nördlichen Peru 10,000' ü. M., im mittlern und südlichen aber 15,000'.
Sehr viele und gerade die am häufigsten bereisten, erreichen eine viel
bedeutendere, ich führe nur einige dayon an. Der Pass von Guatillas
14,850', der von Toledo 15,530', der Pass de la piedra parada 15,924',
das Portachuelo del Tingo oberhalb Antarangra 14,865', das Porta-
chuelo de la Viuda 14,544'. Gewöhnlich führen diese Pässe über
Gebirgskämme und nicht durch Querthäler und nur einzelne Spitzen
oder Felsenkuppen ragen über dieselben bis zu einer Höhe von 4 bis
600'. Doch erheben sich auch einige Riesen zu einer sehr bedeutenden
Höhe, den Feuerberg von Arequippa und den Chuquibamba habe
ich schon angeführt ; ich füge ihnen noch einige bei , deren Höhen noch
nicht gemessen sind, die aber mit ihren mit ewigem Schnee bedeckten
Häuptern, in den Wolken sich verlieren; den Tuctu drei englische
Meilen IN. O. von Portachuelo de Pachachaca, den Hatun Chaliua 1)
IN. W . von Cerro de Paseo, und endlich noch den von keinem Reisenden
erwähnten, nicht einmal von denselben als. sie jene Gegenden
bereisten (da er zu weit von den gewöhnlichen Reiserouten abliegt),
dem Namen nach gekannten Huajracocha in der Provinz Yauyos.
Mehrmals habe ich am Fusse desselben auf meinen Streifzügen in den
höchsten Cordilleras mein Jagdquartier aufgeschlagen und seine kahlen
Abhänge bis zur Gränze der mächtig klaffenden Gletscher erklommen.
Der Huajracocha gehört dem Gebirgszuge von Antai-chahua 2) an. An
seinem Fusse liegen auf einem Plateau von 14,000 Fuss der kleine
See Huajracocha (Hornsee) und der "Weiler gleichen Namens; neben
ihnen strebt dieser Rerg pyramidenförmig himmelan und entzieht dem
staunenden Auge beinahe seine Spitze. Wenn einstens genaue Messungen
jene Höhen bestimmen werden, so wird er gewiss neben den
höchsten Gipfeln der Andes seinen Platz einnehmen.
Kehren wir nun wieder zum Gebirgsknoten von Asangara zurück
und verfolgen von da aus die Rinnencordillera in ihrem fernem Yer-
1) Herr Prof. Poeppig fuhrt in seiner Reise diesen Berg auch an und übersetzt seinen Namen:
»die grosse Alte«, was aber nicht richtig ist, denn Chahua (nicht Chacua) heisst unbearbeitet,
roh; auch wild, und ist hier bildlich gebraucht. Alt in Quichoasprache heisst, von weiblichen
Individuen gebraucht, paya, in der in jenen Provinzen aber meistentheils gesprochenen Chinchay-
suyusprache »auqui«.
2) Antaichahua, das rohe Kupfer. In keinem Gebirgszuge sind so ausserordentlich reiche
Kupfergänge und so häufige und furchtbare Gewitter, als in diesem.