Der Kopf ist schwärzlich ; die kleinen obern Flug decken sind schwarzbraun,
bei einigen ganz schwarz, die mittlern röthlichbraun; die Eckflügel
grau, mit zahlreichen, dunkleren Flecken und Streifen. Der
innere Fahnenbart der Fittig- und Schwungfedern ist schwarzbraun,
mit Andeutungen von grauen, schmalen Binden; der äussere Fahnenbart
ist graubraun, mit regelmässigen, weissen Fleckchen, die mit dem
Alter etwas verwischen. Der Schwanz hat abwechselnd schwarze und
graue Binden, von denen die letztem aber wieder mit schmälern, unregelmässigen,
schwärzlichen Streifen untermischt sind. Die Färbung
des Bauches ist heller als die des Kückens. Am ünterleibe sind der
Schaft und die Spitzen der Federn schwarz. Diè Vorderbrust ist mehr
einfarbig und heller; die Kehle weisslich. Die untern Flugdecken sind
schwarz und weiss gestreift; der Flügelbug weiss.
Der Schnabel ist röthlichbraun; die Tarsen sind gelb; die Nägel
schwarz.
Länge des ganzen Vogels 1' 4 ", Schnabel 2 " 1'", Tarse 6"'. Ver-
hältniss der Tarse zum Flügel 1 : 20.
Diese Species eines der am längsten bekannten Ziegenmelker aus
Südamerika wurde schon von Kaj us Av. pag. 180, Sloane Jamaic. 2.
pag. 295 und Brown Jam. pag. 475 beschrieben. Azara fuhrt ihn
unter dem Namen XJrutau auf. Linné Gm. I. pag. 1029 b als C. ja-
maicensis. Vieillot nannte ihn im Dict. Class. X. pag. 245 Caprimul-
gus cornutus und de Lafresnay stellte ihn in seiner fleissigen Notice
sur la famille des Engoulevents (Guér. Mag. Zool. 1857) zum Genus
Nyctibius, indem er daselbst ganz richtig bemerkt, dass es unbegreiflich
sei, dass Vieillot, der doch der Gründer dieser Gattung sei, eine
Species, die so bestimmt alle Charaktere von Nyctibius trage, bei Ca-
primulgus habe stehen lassen. Irriger Weise glauben d’Orbigny und
de Lafresnay Syn. 1. c. pag. 67, dass Caprimulgus longicandatus Spix
mit Nyctibius cornutus Zusammenfalle.
2. N. LONGICAUDATUS. Tsch.
Der Kopf ist bräunlich; die einzelnen Federn sind in der Mitte
dunkler als am Rande. Der Körper ist dunkel rostroth; die Federn
sind fein dunkel quer gestreift, mit einem dunklem Schaftstriche. Die
kleinern obern Flugdecken sind weiss, die mittlern gelblich, mit schwarzen
Querstreifen; die Randflugdecken sind schwarz. Die Fittigfedern
haben auf dem äussern Fahnenbarte abwechselnd rothbraune und schwarze
Flecken. Die Schwanzfedern zeigen 8 — 10 mehr oder weniger ausgeprägte,
schwarze Querbinden. Auf dem Bauche sind kleine Querstreifen,
mit einem grossen, schwarzen Flecken, der von einem hellbraunen
Rande umgeben ist. Der Steiss ist heller als der Bauch.
Schnabel gelblichbraun; Tarsen gelb; Nägel schwarz; Iris grau.
Ganze Länge 1' 6 ", Schnabel 2", Tarsen 4 '", Schwanz lO1^"',
Flügel 1' 2". Verhältniss der Tarse zum Flügel 1 : 40.
Lebensweise. Diese beiden hier beschriebenen Species, die in Peru
nur in den tiefsten Waldregionen Vorkommen, stimmen in ihrer Lebensart
mit den wahren Ziegenmelkern überein. Sie sind Dämmervögel,
die aber einen sehr schwirrenden, unregelmässig wellenförmigen, nicht
schnellen Flügelschlag haben. Der N. cornutus lässt oft eine kreischende,
langgezogene Stimme hören. E r ist nicht selten. Der N.
longicaudatus kömmt in den östlichen Waldthälern, besonders gegen
die Provinz Maynas zu vor. Spix fand sein Exemplar an der perubrasilianischen
Gränze.
2. Gen., €JAPHJMm<&U§® Lin.
1. C. BRASILIENSIS. Lin. (C. ocellatus. Tsch. Taf. V. Fig. 2.)
Die Grundfarbe des obern Theiles des Körpers, der Kehle und
der Brust ist ein lichtes Rostroth, welches von unzähligen feinen,
schmalen, schwarzen Querstreifen unterbrochen ist. Am Kopfe ist sie
etwas heller, an den obern Flugdecken und am Bürzel dunkler. Einige
der erstem haben nach der Spitze zu einen weissen, runden Flecken.
An den Eckflügeln sitzt an der Spitze ein rundliches, herzförmiges,
sammtschwarzes Auge, das von einem röthlichgelben oder rostbraunen
Kreise umgeben ist. Von den Fittigfedern ist die erste bedeutend kürzer
als die zweite, die dritte und vierte sind gleich lang; sie sind
schwarzbraun; auf dem äussern Fahnenbarte sind 6 — 8 schiefe, rost-
rothe Flecken, die bei neben einander gestellten Fittigfedern Binden
bilden; das Nämliche ist auf den Schwungfedern, nur sind daselbst die
hellem Zeichnungen grösser und unregelmässiger. Die mittlern Schwanz