beträgt; vielleicht ist das brasilianische Exemplar noch ein junges
Thier.B
ei der dritten Abtheilnng der Blattnasen fehlt der Schwanz ebenfalls;
die Schenkelflughaut ist nur durch einen sehr schmalen Hautrand
angedeutet. Sturnira Gray.
f 5. PH. ERYTHROMOS. Tsch. tab. I.
Ph. supra brjineseens, subtus ex fusco canescens, intra scapulas et
auriculas pilis elongatis densis furugineo rufis; prosthemate lanceolato.
Die Färbung des Kopfes und des Vorderrückens ist gelblichbraun,
am Hinterrücken und an der oben» Seite der Extremitäten dunkelbraun
mit einem nissigen Anflug. Die Haare sind an der Basis gelblich-
weiss, dann grau und an der Spitze am dunkelsten. Der Bauch ist
graubraun mit einem schwachen rostfarbenen Anflug; die Kehle ist
heller. Zwischen dem Ohre und dem Oberarm sitzt jederseits ein
Büschel etwas längerer, sehr dicht stehender und etwas steiferer
Haare; sie sind in ihrem ganzen Verlaufe bruunroth, an der Basis
etwas heller, und glänzen in der Sonne goldroth. Der Pelz ist weich,
ziemlich lang, auf den hintern Extremitäten seidenartig; die Flughaut
ist schwarzbraun und reicht bis über die Fusswurzel; die Zehen sind
mit silbergrauen Haaren bekleidet; die Nägel sehr stark comprimirf,
schwach und nicht stark gebogen. Das Nasenblatt sitzt mit einer sehr
breiten Basis auf, spitzt sich allmählig zu, reicht, nach hinten gelegt,
bis über die Augen und hat eine scharfe Längsfurche. Länge von der
Schnauzspitze bis zum After 2 " 8 '", des Kopfes 8 ", des Vorderarmes
1" ö ’/j" ', Flugweite H 1^ “.
6. PH. OPORAPHILUM. Tsch. tab. 2.
Ph. supra ex fusco canescens, lateribus uropygioque obscurioribus;
subtus albido canunt.
Der obere Theil des Körpers ist grau mit einem schwachen bräunlichen
Anfluge an den Seiten des Bauches; auf den Extremitäten und
um den After schwärzlichbraun 5 zuweilen ist der hintere Theil des
Körpers bis gegen die Schultern hin schwäch rostbraun, besonders bei
jüngern Individuen. Die Basis der Haare ist dunhelgrau, die, Mitte
weisslich, die Spitze wieder dunkel; um das Auge ist die Färbung
schwarzbraun, was sich oft bis auf den Scheitel erstreckt. Der Bauch,
besonders in der Mitte, ist weissgrau, die Haare an der Basis ebenfalls
dunkler als in der Mitte. Die Flügel sind schwärzlich mit weissem
Saume. Der Pelz ist weich, aber kürzer als bei der vorhergehenden
Species. Die Zehen sind mit dunkelbraunen Haaren besetzt. Die Flughaut
reicht nicht so tief an die Fusswurzel wie bei Ph. erythromos.
Das Nasenblatt hat eine sehr breite Basis und spitzt sich rasch zu.
Die Längsfurche ist sehr undeutlich. Länge von der Schnauzspitze bis
zum After 3 " ; des Kopfes 1 " , des Vorderarmes 1" 1 0 '" , Flugweite
13".
Lebensweise. Fast alle Reisenden in Südamerika haben der Lebensweise
der Phyllostomen Erwähnung gethan, besonders aber ihres so
verderblichen Blutsaugens. Von den Aeltern ist der Blutdurst der
Blattnasen sehr übertrieben worden, so dass ihre Erzählungen in der
That ganz fabelhaft klingen und sie von den neuern Beobachtern
theils widerlegt, theils berichtigt werden mussten. W ir haben oben
bemerkt, dass zwei Reihen kleiner warzenförmiger Erhabenheiten an
der Unterlippe nach der Schnauzspitze hin convergiren; diese vertreten
die Stelle von ‘Saugnäpfchen und vermehren durch ihr festes Aufsitzen
den Blutandrang nach dem Punkte, wo sie ankleben, und dadurch ein
leichteres Ausfliessen des Blutes aus den durch die feinen scharfen
Zähne eingeschnittenen Wunden. Die Phyllostomen nehmen durch Saugen
ihre Nahrung zu sich, und cs ist irrig, zu glauben, dass I diese
vorzüglich aus Insekten bestehe; wir glauben sogar, <jbtss sie nur vom
grössten Hunger getrieben zu denselben ihre Zuflucht nehmen,’ denn
bei einer grossen Menge Individuen von verschiedenen Arten dieser
Gattung haben wir niemals die geringste Spur von Insekten bei der
Untersuchung des Mageninhaltes gefunden, sondern immer nur vegetabilische
Substanzen, ganz besonders von Früchten wie der Bananen,
Guayava (Psidium pomiferum), Papaya (Caricä papaya), Chirhnoya
(Anona tripetala) und dem Pacay (Prosopis dulcis). So oft wir einen
Stock reifer Bananen in unserer Hütte aufzuhängen hatten, versammelte
sich des Nachts eine solche Masse von Phyllostomen, besonders