gegend sind etwas heller; die äussere Seite des Ohres ist sehr dünn mit
kurzen schwärzlichen Härchen besetzt, die innere mit längern gelblichen;
die Seiten des Rumpfes sind heller als der Rücken; Kehle,
Rrust, Bauch und der obere Theil der Innenseite der Glifedmassen sind
lebhaft lehmgelb, welche Färbung besonders bei jüngern Individuen sehr
inteüsiy#st. Die obere Seite der Füsse ist etwas dunkler; die Sohlen
sind schwarzgrau, die Nägel ganz schwarz, die Spürhaare gelblich.
Länge des ganzen Thieres 12“ — 1' ! “•
In den Proc. Z. S. 1854 p. 191 gibt Rennet die kurze Diagnose
von Cavia Cnttleri King, die beinahe eben so gut auf C. Azarae als auf
die hier,^beschriebene Species passt. Obgleich das Vaterland nur durch
den englischen Namen the peruvian Cavy bezeichnet ist, so glauben wir,
dass der Capitän King dieses Thier während seiner Küstenaufnahme des
westlichen Südamerika in Peru erhalten habe und daher, mit dem nns-
rigen identisch sei. Wenn auch die Unterschiede zwischen C. Cnttleri
und C. Azarse nicht gross sind, so dürfte die geographische Verbreitung
doch die specilische Trennung derselben rechtfertigen.
Lebensweise und geographische Verbreitung. Die C. Cuttleri ist einer
der wenigen Nager, welche ausschliesslich in dem Weststriche und
zwar in diesem nur in der eigentlichen Küstenregion Vorkommen. W ir
haben sie nur an einem einzigen Punkte getroffen, nämlich in der Umgegend
der Stadt Yca, wo man sie in ausserordentlicher Menge an allen
Hecken und Mauern, besonders am Morgen früh und am Abend kurz
nach Sonnenuntergang, sieht. Sie ist durchaus nicht scheu und lässt sich
bis auf wenige Schritte nahe kommen. Die Eingebornen stellen diesen
Thieren nicht nach; die Hauptfeinde, die sie aber haben, sind die zahlreichen
Falken. Die Indianer glauben allgemein, dass das gemeine Meerschweinchen
von dieser Species, welche sie Cuy del monte nennen, abstamme.
Obgleich wir sie nur in einem sehr beschränkten Rezirke
gefunden haben, so zweifeln wir doch nicht, dass sie sich an mehreren
Punkten der Küste vorfinde. Auffallend war -es uns immerhin, dass wir
in Huacho, welches in der Lage Yca ziemlich entspricht, bei einem langem
Aufenthalte keine Spur von dieser Cavia entdecken konnten.
Achte Familie. DIIPLICIDENTATA. Ulig.
16. Genus. ÏÆPIJS» Lin.
Form, dent.: dent, incis. ä-; dent. mol. fff.
W ir gehen nun zur letzten Familie der Nager über, die in Peru
nur durch die, fast über die ganze Erde verbreitete, Gattung der Hasen
repräsentirt ist. Sie charakterisirt sich durch . einen rundlichen Kopf,
gespaltene Oberlippe, lange schmale Ohren, grosse Augen, einen etwas
gestreckten Körper, einen kurzen behaarten Schwanz ;, Hinterftisse die
die vordem an Länge bedeutend übertreffen, von denen erstere vier
letztere fünf Zehen haben, worunter ein sehr kurzer Daumen; convexe
abgestutzte Nägel und einen weichen, ziemlich langen Pelz.
Die Schneidezähne im Oberkiefer, sind an der vordem Fläche
glatt und haben nahe am innern Rande eine Längsfurche; hinter jedem
Scbneidezahn sitzt ein viel kleinerer, der an der Spitze von einer
Querfurche durchschnitten wird. Im Unterkiefer sind die Schneidè-
zäkne einfach und an der Vorderfläche glatt. Die Backenzähne des
Oberkiefers sind breit und kurz ; dér erste hat zwei vordere Schmelzfalten,
die vier folgenden bestehen aus zwei queren, innig mit einander
verbundenen Portionen, welche auf der Aussenseite eine schwache
auf der innern eine stärkere Längsfurche offen lassen; der letzte Zahn
ist Hein, fast rund. Im Unterkiefer hat der erste Backenzahn zwei
deutlich ausgeprägte Längsfurchen an der äussern und eine schwache
an der vordem Fläche ; die drei folgenden bestehen aus drei Portionen,
welche nur in der Mitte und an der Aussenseite innig verbunden sind,
an der Innenseite aber eine tiefe Längsfurche offen lassen; der letzte
ist klein, mit einer deutlichen äussern Längsfurche.
In der ersten Ausgabe seines Syst. Nat. 1735 hat Linné dieses
Genus aufgestellt, welches ziemlich in seiner ursprünglichen Form
stehen geblieben ist, aber an; Specieszahl sehr zugenommen hat. In
ganz Südamerika, besonders im östlichen Theile, ist die auch in Peru
vorkommende Art sehr häufig.