
vor, D. Aguti in den tiefer gelegenen hcisscrn Thälern, D. variegata
hingegen höher hinauf bis an die Gränze der obern Wald- und Ceja-
region bis zu 6000' ü. M. Am liebsten hält sieh dieses Aguti in der
Nähe der Plantagen auf und wohnt in Höhlen an der Gränze der Urwälder
in den lichten Vorwäldern. Gegen Sonnenuntergang besucht
es die angebauten Felder und gräbt sich mit grosser Geschicklichkeit
Yucas (Jatropha manihot) und Arracachas (Conium moschatum) aus
und richtet dadurch in vielen Haciendas sehr beträchtlichen Schaden
an. Es ist sehr scheu und flieht bei dem geringsten Geräusche; der
Jäger muss ihm daher auf dem Anstande auflauern und sich dabei immer
sehr gut verstecken. W ir haben mehrmals nach Mitternacht noch
Agutis beim Ausgraben der Wurzeln überrascht. Im dichten Urwalde
haben wir es nur selten getroffen und zwar immer in der Dämmerung.
Die Indianer nennen es Gutspi oder Cushpi.
13. Genus. COE&O&ENYS» F. Cuv.
Der Kopf ist gross und dick, die Ohren klein und rundlich, die
Oberlippe gespalten; Backentaschen; der Körper ist walzig und dick,
der Schwanz rudimentär; die Vorder- und Hinterfüsse haben fünf
Zehen, an ersteren ist der Daumenstummel mit einem sehr kurzen
Nagel versehen, die übrigen Nägel sind convex und stumpf, die vordem
viel kürzer als die hintern; die Sohlen sind nackt; der Pelz ist
spärlich, anliegend und kurz.
Die obern Schneidezähne sind glatt, schwach gebogen und ziemlich
breit, die untern mehr abgerundet. Die Backenzähne haben
schwach gebogene Schmelzfalten und werden nach hinten zu grösser.
In den Annal. du Musee X. p. 203. taf. 9. fig. 5, 4 stellte F. Cu-
vier .in seinem »Memoire sur le genrePaca« diese Gattung als Coelogenus
auf. Illig. Prodr. p. 92 änderte es in Ccelogenys um. Freilich handelte
sich diese Abänderung nur um die Endsylbe und ist ganz unbedeutend,
aber doch nothwendig, da sie richtig ist.
1. C. FULVU§. F. Cuv.
Der ganze obere Theil des Körpers ist rothbraun, mit weissen
länglich- oder kreisrunden Flecken besetzt, welche auf dem Rücken
und an den Seiten mehr oder weniger vollständige Längsstreifen bilden.
Die Seiten des Rumpfes, die Brust, der Bauch und die Innenseite
der Gliedmassen sind gelblichweiss, die Füsse dunkler; die Nägel
sind hellbraun.
Länge des Thieres 1/ 10".
W ir haben diese Species, die durch das ganze östliche intertropische
Südamerika verbreitet ist, niemals selbst lebend beobachtet noch
erlegt, aber zahlreiche Felle davon gesehen, von denen mit voller Gewissheit
nachgewiesen werden konnte, dass sie aus den Montanas von
Monobamba im südlichen Peru herstammten.
14. Genus. MYIMt©Cai©EI§US« Briss.
Der Kopf ist zusammengedrückt, nach vorn keilförmig zugespitzt;
die Ohren sind mittelgross und rundlich; die Oberlippe dick und nicht
gespalten; der.Körper ist untersetzt, dick und etwas zusammengedrückt;
der Schwanz mangelt. Die Extremitäten sind kurz; die vordem haben
vier, die hintern nur drei Zehen; die Nägel sind convex und stumpf,
an allen vier Füssen fast gleich lang; die Zehen sind an der Basis
durch eine kurze dicke Schwimmhaut unter einander verbunden. Die
Sohlen sind nackt. Der Pelz ist spärlich, kurz und borstenartig.
Die Schneidezähne sind weiss und haben auf der vordem Fläche
eine Längsfurche. Die drei ersten Backenzähne bestehen aus zwei fast
herzförmigen, nach vorn abstehenden Portionen; der nächste (vierte)
Zahn hat eine vordere herzförmige Portion und eilf comprimirte Platten,
welche sich nach aussen gerade, nach innen aber etwas rückwärts
gebogen zuspitzen. Die beiden ersten Backenzähne des Unterkiefers
bestehen aus drei herzförmigen Portionen, der dritte wird
aus zwei herzförmigen Portionen, welche zwei einfache quere Platten
einschliessen, gebildet; der vierte endlich, der viel kürzer als der Ihm
entsprechende obere ist, besteht aus sechs queren einfachen Platten,
von denen die beiden ersten nach aussen, die beiden letzten nach innen
mit einander verbunden sind.
Brisson Regn. Anim. 1756. p. 147. 1 hatte schon dieses Genus
richtig erkannt und ihm den Namen gegeben, der auch gegenwärtig
noch allgemein angenommen ist. Die Brisson gleichzeitigen und auch