
2. L. MONTANA. Tsch.
L. supra obscure fusca rufo-fusco irrorata, subtus nigricans.
Die Nasenkuppe ist sehr klein und nackt, nach hinten abgerundet
und schwarz. Die Unterlippe ist ganz behaart. Der ganze obere Körper
ist schwarzbraun mit rothbraunen Schattirungen. Der Unterleib ist
schwärzlich. Gesicht, Kehle und Lippen sind braun. Die Füsse sind
schwarz; die Sohlen in ihren vorderen zwei Dritteln nackt und schwarz.
Der Schwanz ist mehr abgerundet als bei L. chilensis. Die Wollliaare
sind glänzend schwarz, die Steifhaare schwarzbraun mit röthlichbrauner
Spitze und liegen dichter als bei der vorhergehenden Species.
Länge des Körpers 1 ' 6 " , des Schwanzes 10".
Lebensweise und geographische Verbreitung. L. chilensis ist eine
Meerotter und wird demzufolge nur an der Küstenregion gefunden.
W ir haben sie auf der Insel Chiloe, an der Küste von Chile und an
allen Punkten der Küste von Peru, die wir besucht haben, getroffen.
Seit einigen Jahren ist sie selten geworden, da die Robbenfanger ihr
sehr stark nachstellen und sie vielleicht noch ganz ausrotten werden.
Die Felle kommen in Masse nach England und werden besonders von
Cobija, Iquique, Callao und Truxillo ausgefuhrt. Auch in der Re-
publica del Ecuador wird die L. chilensis noch gefunden und erstreckt
sich höchst wahrscheinlich längs der ganzen Westküste von Südamerika,
von dem Archipelagus von Lemos bis nach Südcalifornien.
Der ausgedehnte Verbreitungsbezirk dieser Otter ist wieder ein Beweis,
wie sehr vorsichtig man in der Anwendung der Ländernamen zur Bezeichnung
der Species zu Werke gehen soll.
Die L. montana ist eine Süsswasserotter und vielleicht die einzige
Art dieses Genus, welche auf einer bedeutenden Höhe vorkömmt; denn
sie lebt 9 0 0 0 ' über dem Meeresspiegel auf der Ostabdachung der
Binnencordillera. Sie is t, sehr selten und an vielen Punkten, wo sie
noch vor 50—40 Jahren häufig vorkam, jetzt ganz verschwunden, wie
bei Ambo auf dem Wege vom Cerro de Paseo nach Huanueo. Weiter
südlich trifft man sie zwischen Comas und Andamayca und in der Nähe
von Huanta. Es sind uns nur drei Punkte bekannt, wo diese interessante
Art lebt.
8. Genus. €AH9§o Linne.
Form, denk: denk inc. g-, dent lan. yEx, dent mol. •
Die Schnauze ist abgesetzt, verlängert; die Ohren zugespitzt, selten
lang und abgerundet; der Körper gestreckt und immer länger als
der Schwanz. Die Vorderfüsse haben fünf, die Hinterfüsse vier Zehen,
die mit starken, schwach gebogenen, ziemlich stumpfen Nägeln versehen
sind.
Die äussern Schncidezähne des Oberlsiefeis sind fast conisch und
haben eine einfache Spitze ; die mittleren sind dreilappig, sowie die des
Unterkiefers. Die obem Eckzähne haben yorn und hinten schwache
Längslurchen; die untern sind glatt. Der erste Löckenzahn in beiden
Kiefern ist sehr Mein und fehlt zuweilen. Die folgenden sind stärker
und haben am Zahnkranze hinten eine Meine comprimirte Zacke; nur
dem zweiten des UnterMefers fehlt sie. Der obere Reisszahn hat einen
kurzen inneren Höckeransatz und eine zweizacMge Schneideportion.
Der untere Reisszahn hat drei Zacken, zwei äussere grössere und einen
Meineren inneren; die Höckerportion ist zweizacMg. Die oberen Mahl-
zähne sind breiter als lang,'mit drei Höckern, von denen die zwei
vorderen durch eine sehr concave Makifläche vom hinteren getrennt
sind. Der vordere untere Mahlzahn ist dreihöckerig wie der obere;
der hintere ist klein, länglich und etwas zugespitzt.
Ueber Canis familiaris, Caraihicus und Ingae werden wir im
Schlusskapitel der Säugethiere sprechen; hierher gehört nur
L C. AZARAE. Pr. Max.
Der ganze obere Theil des Körpers ist sehr fein schwarzbraun
und silhergrau gesprenkelt. Die Wollkaare schwarzbraun an der Rasis,
gelbbraun an der Spitze. Die ziemlich starken Steifhaare sind an der
Spitze schwärzlich; dann folgt ein silbergrauer Ring, diesem ein sehr
breiter schwärzlicher und dann die gelbbraune Rasis.’ Sehr oft ist die
Spitze rostroth, zuweilen glänzend schwarz. Der Schwanz ist wie der
Rücken gfifärbt; nur an der Spitze herrscht die schwärzliche Färbung
vor. Die Schnauzenspitze ist weiss; das Gesicht bräunlich, oft ganz
schwarz oder gelbbraun. Die innere Seite der Ohren ist gelblich; die