einem, dem hiesigen Museum aus der Gegend von Montevideo zugekommenen,
von mir für das Jugendkleid des F. pileatus erkannten Vogel
überein; den von Temminck hingegen pl. col. 264 als alten F. polio-
gaster abgebildeten Vogel halte ich für das, dem alten F. pileatus unmittelbar
vorhergehende Kleid. Hr. Temminck beschreibt die Unterseite
dieses Vogels als »vollkommen einfarbig, sehr hell weisslich aschgrau«,
während ein, dieser Beschreihung fast vollkommen entsprechendes Exemplar
des hiesigen Museums sich dadurch unterscheidet, dass die untere
Körperseite weisslich, mit einem, besonders an den Schienen merklichen,
hell roströthlichen Anfluge ist. Ich hoffe, dass sich in der Folgezeit
hei umfangreicherem Materiale diese hier angegehene Verschiedenheit
als in der Hauptsache durchaus nicht störend herausstellen werde, um
so mehr, da Natter er selbst bei seiner letzten Anwesenheit in Berlin
das so eben angeführte Exemplar als seinen F. poliogaster bezeichnete.
Die Beschreibung dieses Vogels, welcher als Uebergangskleid von F.
poliogaster zu F. pileatus von Wichtigkeit ist und meine Annahme der
Identität beider Arten bestätigt, ist folgende:
»Die Haube ist einfarbig schwarz, die Federn an der Basis weiss,
also ganz wie beim alten F. pileatus; der Rücken und die Flügel haben
noch die dunkelbraune Färbung wie die jüngern Vögel und zeigen noch
hin und wieder die hellem Säume der Federn. Zwischen den Federn
des Rückens indessen und des Schulterfittigs befinden sich mehrere ganz
frisch gemauserte, welche durch den einfarbigen, aschgrauen Ton und
die dunkleren Schafte ganz mit denen des F. pileatus übereinstimmen.
Die Unterseite ist einfarbig weisslich, sehr schwach hell röthlichgelb
angelaufen; von gleicher Farbe sind die untern Deckfedern der Flügel
und der Schienen, und besonders letztere mit einem stärkern hell roströthlichen
Anfluge, also schon deutlich den Uebergang zu den rostrothen
Schienen des alten Vogels anzeigend. Von besonderer Bedeutung sind
nun aber die, hauptsächlich an der Kehle zum Vorschein kommenden,
untermischten neuen Federn, welche ganz von der aschgrauen Farbe
des Gefieders der alten Vögel sind und ganz deutlich die dunkleren
Schäfte zeigen, welche Hr. Temminck besonders als Kennzeichen für
seinen alten F. poliogaster hervorhebt. Das so eben beschriebene Exemplar
ist aus der Gegend von Garthagena (Nueva Granada) und als Männchen
bezeichnet; seine Maasse sind folgende:
»Ganze Länge 1/ 2W 3 /;;, Flügel 8 y/, Lauf 2 /;, Mittelzehe mit dem
Nagel 2 ".
»Der Unterschied in der Grösse des N. pileatus zwischen Männchen
und ^Veibchen ist sehr bedeutend. Folgendes sind die Maasse zweier
alten Vögel aus Brasilien:
G a n z e Länge.. F lü g e l. L a u f . M itte lz e h e m it Nag el.
Altes Männchen 1' 2" 6'"
C9
1 1
2 " 2 "' 2" 2 "'
>. Weibchen 1' 6" 9 " 9 ' " 2 " 6'" 2 u 6 ' " Cabanis.
2. N. LEUCORRHÖUS. Cab.
Der ganze Körper ist schwarzbraun, die Flügelfedern etwas dunkler;
auf dem innern Fahnenbarte der Fittigfedern sind querovale weisse
Flecken, die auf dem Flügel, von unten gesehen, weisse Querbinden
bilden. Ueber den Schwanz verlaufen zwei schmale hellgraue Binden,
die von der untern Seite gesehen hellweiss sind. Die obern und untern
Schwanzdecken sind weiss; die untern Flugdecken und der Flügelbug
gelblichweiss; die Schienen rostroth.
Die Wachshaut ist schwefelgelb; der Schnabel schwarz; die Füsse
hellgelb; die Nägel schwarz, scharf und lang.
Ganze Länge 1' 2", Schnabel 1", Tarse 2 " 2% Flügel 7" 6'".
Verhältniss der Tarse zum Flügel 1 : 5,8.
Der junge Vogel unterscheidet sich von dem beschriebenen dadurch,
dass er einen falben Unterleib mit schwarzen Flammen hat. Die
Schienen sind schwärzlichbraun, die Schwanzspitze weisslich, die Tarsen
braun.
»Das Museum in Berlin besitzt den N. leucorrhöus in dem noch
unbekannten Jugendkleide. Das Exemplar ist aus Peru. Die Oberseite
erscheint noch mehr dunkelbraun und erst die untermischten, frisch gemauserten
Federn sind schwarz, mit grünlichem Schiller. Die Federn
der Haube und des Nackens, mehr aber noch die an den Seiten des
Kopfes und Halses sind mit bräunlichgelben Rändern versehen; ähnlich
gefärbt sind die Federn an der Kehle und der Brust, während
weiter nach unten am Bauche und an den Seiten die bräunlichgelbe