
und Midas und zählte den C. sciureus, die einzige damals bekannte
Species der gegenwärtigen Gattung Callithrix, zu seinem viel umfassenden
Genus Cehns, was er beinahe mit eben- so. viel Recht that als
die neuern Systematiker, welche diese Art zu Callithrix zogen. Ga
Cepede tabl. me'th. 1803 latinisirte den indianischen Namen Qagui
oder Sahuim und bildete die Gattung Saguinus. Von den Nenern
nahm nur Lesson Man. Mam. 1827 diesen corrupten Namen an. Geoff.
St. H. frischte 1812 den Erxlcbcn’schen Namen Callithrix auf, der
gegenwärtig allgemein gebraucht wird.
Mehrere Species sind bis jetzt schon mit Sicherheit bekannt. Peru
liefert keinen neuen Beitrag; wir können mit voller Bestimmtheit nur
folgende zwei Arten als auch diesem Lande angehörend angeben:
1. C. PERSONATCS. Geoffroy St. H.
Kopf tiefbraun oder schwarz, je nach dem Geschlecht oder Alter;
Rücken g rau b rau n ; Bauch schmutzig grau; die vier Hände schwarz;
der Schwanz röthlich braun. Länge des Körpers 1 2W, des Schwanzes
1 ' 8" 9"'. .
Als Simia personata von Humboldt Rec. Obs. I. p. 35 zuerst
angeführt. Pr. Max. zu Neuwied lieferte später eine genaue Beschreibung
(Beitr. H. p. 107) und eine gute Abbildung. C. nigrifrons Spix
1. c. p. 216, täb. 15 scheint uns, nach der Abbildung und Beschreibung
zu urtheilen, nur ein altes Individuum dieser Species- zu sein,
denn wir haben mehrmals diese Abart bei Alfen bemerkt, die ganz
bestimmt nur C. personatus waren.
2. C. AMICTÜS. Geoffroy St. H.
Kopf ganz schwarz; Scheitel und Nacken schwarzroth; Rücken
schwarzbraun; Kehle und oberer Theil der Brust gelblich weiss; die
vordem Hände sind etwas mehr gelblich, die hintern schwarz, wie
der Schwanz; Bauch weniger intensiv schwarzbraun als der Rücken.
Länge des Körpers 1 ' 5 " 6'" , des Schwanzes 1 ' 7".
Hr. v. Humboldt beschrieb 1. c. p. 357 diesen Alfen als Simia amicta
und Simia Ingens. Temminck will auch den C. torquatus Hoffmanns.
Mag. Nat. Freund. 1809, p. 108, dazu ziehen, was uns auch ganz
richtig zu sein scheint, denn diese Species variirt unter allen AfTen
vielleicht am meisten; die von den Reisenden angegebenen Farbenabweichungen
beziehen sich meistens auf Altersverschiedenheit.
Lebensweise. Wie schon bemerkt, hatte Mr. Geolfroy St. H. ganz
Unrecht zu glauben, dass diese Affen grösstentheils auf der Erde leben,
und noch viel mehr Lesson •), wenn er ihnen theilweise Felsenritzen
(crevasses de rochers) als Aufenthaltsort anweist. Eine solche auf Voraussetzung,
nicht aber anf Beobachtung gestützte Annahme steht sowohl
mit der Natur dieser Thiere als auch mit der Wahrheit im direkten
Widerspruche. Sehr selten verlassen diese Thiere die Bäume und
zwar nur um zu trinken; sie leben in Gesellschaft von 1 5& 2 0 Stücken;
oft trifft man noch zahlreichere Schaaren. Ihre grösste Thätigkeit entwickeln
sie des Morgens vor Sonnenaufgang und des Abends gleich
nach Sonnenuntergang während der kurzen Bämmerung. Ihr Geschrei
obgleich sehr laut, ist doch nicht unangenehm und dauert nicht bis
tief in die Nacht hinein. Die Begattungszeit fällt in Oktober.
Geographische Verbreitung. Die beiden angeführten Arten lösen
sich in ihrer Verbreitung in Peru ziemlich genau ab. C. amictus gehört
dem nördlichen, C. personatus dem südlichen Theile dieses Landes an;
jedoch ist die Verbreitung der erstem viel bedeutender, denn sie findet
sich bis 12° S. B. vor. Die letztere tritt erst zwischen dem 12. und
14. Grade auf. In Brasilien beobachtete sie der Prinz Max. zwischen
18 */s und 20 ‘/jO; wahrscheinlich erstreckt sic sich in jenem Lande auch
weiter nach N. W- W ir betrachten sie als äeht brasilianische Formen.
6. Genus. CaäMVS©TI8®IX» Kaup.
Bis auf die neueste Zeit mit dem vorhergehenden Genus vereinigt,
wurde die diese Gattung bildende Species von Kaup (Thierreich p. 50)
davon getrennt und als Typus eines neuen Genus aufgefiihrt. Durch
die Fähigkeit, den Schwanz zum Greifen zu gebrauchen, nähert sie sich
mehr als Callithrix den Cebus; wenn auch der Schwanz nicht ein
wahrer Rollschwanz ist, so kann er doch um mehr als einen halben
Umgang um die Zweige gebogen werden und gibt dadurch den Thieren
*) Dict. classiq. de l'hist. nat. XV. p. 60.