finstern Wälder den höher gelegenen. Tliälern vor. Ph. elongatum,
hastatum und innominatum reichen in Peru nicht über 10° S. B. nach
Süden; die heiden' erstem erstrecken sich nach Osten durch ganz
Brasilien; wir wissen jedoch nicht9 welches ihre südliche Gränze in
diesem Lande ist. Ph. innominatum wurde von Hrn. Prof. Poppig in
Maynas gefunden. Von Ph. pusillum sind erst zwei Exemplare bekannt;
Hr. Natterer fand das seinige in Westbrasilien bei Sapitiva und wir
das unsrige unter 11° S, B. in den Wäldern des Bio de Uckumayo.
Auch diese Species hat einen ziemlich ausgedehnten Verbreitungsbezirk,
ist aber den Nachforschungen der Reisenden bis jetzt noch entgangen.
Die beiden neuen Arten Ph. oporaphilum und erythromos kommen in
der mittlern Waldregion zwischen 12 und 14° S. B. vor; weiter nach
Norden haben wir sie nicht mehr getroffen. Sie scheinen in ihrer
Ausdehnung beschränkt zu sein, da Hr. Natterer sie in Brasilien nicht
gefunden hat. W ir haben keine Blattnasen höher als 4 0 0 0 ' ü. M.
getroffen; schon bei 5 0 0 0 ' werden sie selten und verirren sich nur
selten über diese Gränze hinaus.
2. Genus. Geoffroy.
Form. dent.: dent.incis. -f-, dent. Jan. dent. mol. §373 •
Der Kopf ist klein; die Schnauze ist schmal und verlängert; auf
ihrer Spitze sitzen, wie beim vorhergehenden Génus ein senkrechter,
meistens lanzetförmiger Hautfortsatz und eine hufeisenförmige Hautfalte;
die Unterlippe ist tief gekerbt und mit starken Spürhaaren besetzt.
Die Ohren sind mittelgross, freistehend und haben eine dünne abgerundete
Klappe. Der Daumennagel der Hand ist an der Basis breit, dann
stark comprimirt und kurz. Der Mittelhandknochen des Zeigefingers
trägt keine Phalanx, der des dritten drei Eingerglieder, der des vierten
und fünften zwei. Die Schenkelflughaut und der Schwanz fehlen entweder
ganz oder sind vorhanden.
Bei einer genauen Untersuchung dieses von Geoffroy St. H. Mém.
du Mus. IV. p. 418 aufgestellten Genus ergab es sich, dass in demselben
zwei scharf getrennte Unterabtheilungen aufgestellt werden können,
die sich sowohl durch den Zahnbau als auch durch die äussere Form
constant unterscheiden. W ir charakterisiren sie folgendcrmasscn:
1. Subgenus. GLOSSOPHAGA. Geoffroy.
Dcntes incisores superiores contigui, medii majores; lingua apice
utrinque fimbviala; longissima, extensilis; caüda distincta; patagium anale
magnum viel imperfectum.
'Die in einer Reihe stehenden Schneidezähne, von denen die beiden
mittleren grösser als die äussern sind, verbünden mit einigen Unterschieden
der untern Makizähne, sind fiir das Gebiss dieser Untergattung
die Unterscheidungsmerkmale von der folgenden; ausserdem ist
hier der Gesichtstheil des Schädels kürzer, der Unterkiefer überragt
den obern nur weniger als dort. Die Zunge ist sehr lang und ausdehnbar
und jederseits nach der Spitze zu mit verlängerten Papillen
besetzt. Da ans nicht alle bekannten Species von Glossophaga zur
Untersuchung zu Gebote standen; so können wir nicht mit Bestimmtheit
angeben, wie es sich mit der Anwesenheit der Schenkelflughaut
und des Schwanzes bei den übrigen Arten verhält, denn wir müssen
bemerken, dass wir vor der Hand die beiden Subgenera nnr auf die
von uns beobachteten Species beziehen.
1 G. AM P L E X IC A U D A T A . Geoffroy
Der obere Tbeil des Körpers ist schwärzlich braun, die Haare
mit schiefergrauer Basis; der untere Theil ist graubraun, die Haare
mit hellgrauer Basis. Das Nasenblatt ist zugespitzt, lanzenförmig; die
Ohren ziemlich Mein, innen und aussen nackt; die Flughaut schwarz-
die Schenkelhaut sehr weit, aber nicht breit, und umschliesst ganz
den . kaum 2 Linien .langen Schwanz. Länge von der Schnauzspitze
bis zur Scbwanzwürzel 2 " 2 '" , des Nasenfortsatzes 2 '"; Flugweite
10" 3 " ' . ■
Geoffroy St. H. beschrieb diese von Delalande entdeckte Species
in den Mein, du Mus. IV. p. 418. 2. t. 14. A. Eine ausführlichere
Beschreibung davon gab der Prinz Max. Beitr. II. p. 208. I Auch
Spix fand sie in Brasilien und pnblizirte eine sehr schlechte Abbildung
davon Sim. et Vesp. Bras. I. 36. f. 4.