
nissmässig etwas länger als beim Paco. Die Lippen sind mit kurzen
steifen silberweissen u ärchen besetzt. Die Behaarung des Gesichts
ist kurz, weich und ziemlich dicht; auf der Stirne ist-sie länger, aber
doch etwas kürzer als am Halse. Auf dem ganzen Oberkörper ist sie
fast gleich lang, sehr weich, fein und dicht; die Länge variirt von
Zwischen dieser Wolle stehen einzelne, — 3 " lange,
etwas steifere Haare. An der Brust und der vordem Seite des obern
Theiles der vordem Extremitäten sind die Haare lang r M H
viel rauher als am übrigen Körper; am Bauche sind sie noch kürzer
und steifer als an der Brnst, in der Schwänzgegend sehr kurz und
dicht anliegend; an den Gliedmassen sind sie kurz, aber weich. An
der innern Seite der Ohren stehen spärliche kurze Haare; an |,der
Aussenseite sind sie etwas dichter und länger; die obere Seite des
Schwanzes ist mit langen, weichen Haaren besetzt, die nach der Spitze
zu an Länge, zunehmen; die untere Seite ist fast nackt. Die Färbung
des Gesichts ist gelblichweiss, wird nach dem Kißferrande heller und
geht so in die fast ganz weisse Kehle über; die Stirne ist etwas lebhafter
gefärbt. Jedes Auge ist von einem schwarzbraunen Kreise umgeben,
der auf dem obern Augenliede breiter ist. Auf dem untern
Augenliede ist dieser dunkle Kreis von einem breitem weisslichen Halbkreise
begränzt. Die innere Seite der Ohren ist graulichgelb, der Ohrsaum
lichter, die äussere Seite schwärzlich. Der Scheitel, die obere Seite
des Halses, der Oberrücken, die Seiten des Leibes un<i, die Aussenseite
der Gliedmassen sind eigenthümlich röthlichgelb1), nur an der
Spitze sind die Haare etwas dunkler, im übrigen Verlaufe einfarbig;
die untermischten Steifhaare sind heller. Bei den meisten Vicuna’s ist
auch die Mitte des Rückens etwas heller als die Seiten des Körpers.
Die untere Seite des Halses und die innere Seite der Gliedmassen
sind fast ocherfarben; die langen Brusthaare und der Bauch sind
schmutzigweiss; die obere Seite des Schwanzes etwas dunkler als der
Rücken, an der Spitze und den Seiten weiss; die untere Seite ist
grau, so wie die Schwanzgegend.
Die Bezeichnung » Color d e' Yicuna« für die röthlichgelbe Färbung ist in Peru eben so
gebräuchlich, wie im Deutschen der Ausdruck »fuchsroth«.
Da bis jetzt noch durchaus keine Zusammenstellung der Grössenverhältnisse
dieser Thiere existirt, so halten wir es für sehr wichtig,
eine solche hier zu geben, um so mehr, da aus derselben manches
wichtige Verhältniss hervorgeht, welches unsere Ansicht über die spe-
cifische Verschiedenheit derselben unterstützen wird.
Wir haben für die Messungen ausgewachsene männliche Exemplare
gewählt.
Verhältnisse: À. Lama. A. huanaco Â. paco. A. vicunia.
1. Ganze Höhe vom Boden bis zum
Scheitel (ohne Ohren)............ '54""Ï 60" — 39" — ' 46" — 1
2. Länge von der Brust zur Schwanzwurzel
...................................... 42" — 47">k?i-t 31 " P iij l 29" —
5. Höhe bis zum Widerrist . . . . 35" 6"' 39" * ; 30" U. - 30" —
4. Länge des H a ls e s ..................... 21" — 2 8 " — 43" — 19" —
5. Länge des Kopfes von der Schnauzenspitze
bis zum vordem Ohrwinkel
...................................... fl" 4"' 11" 6'" 9" — 7" 3"'
6. Höhe des Kopfes....................... ■ 5" 6'". 7 •l-i-i ■ 5" 4'" 4" 9"'
7. Länge der Ohren.............. 5" 3'" 6" 9"' 3" 8'". 5" 'S
8. Abstand der Ohren von einander 3" - - 3'v 5"' 3" 2" - -
9. Länge der Fusswurzel . . . . . . 15" 16" —'•.. 13" — 12" 9'" I
10.'Länge des Schwanzes.. . . . . . 9' 9" B 1 5" 4"/ ■7" — |
Die drei ersten von uns aufgefiihrten Species, A. Lama, A. hua-
naco, A. pacó, sind von den meisten,; besonders den neuem Naturforschern
unter eine Species zusammen gefasst worden, deren Typus
die Auchenia huanaco, das Llama die domesticirte und das Paco eine
verkümmerte, durch die Domesticitât auf einer niederem Entwickelungsstufe
zurück gebliebene Form sein soll. In den oben angegebene^
Diagnosen haben wir schon unsere entgegen gesetzte Ansicht ausgesprochen.
Den wichtigsten Aufschluss über diese Frage gibt uns
auch hier die Fortpflanzung dieser drei sogenannten Varietäten, welche
jedoch in so ferne einige Modificationen erleiden dürfte, als die Begattung
dieser Thiere, besonders der Llama’s, wegén der ausserordentlich