
obern Thcilcs der Hinterextremitäten und die untere Seite des Schwanzes
sind weiss. Auf der Schnauze ist ein dreieckiger, unbehaarter,
grauer Flecken. Das Geweih besteht aus einfachen, glatten, scharfen,
schwach nach vorn gerichteten Spiessen. Der Pelz ist kurz und
trocken. Die Jungen sind weiss gefleckt1).
Länge von der Schnauzenspitze zur Schwunzwurzel 4 ' 6 /y, des
Schwanzes 4 /y ohne die Haare, der Ohren 5 7/ Höhe bis zum
Widerrist 2 ' 4".
Azara Apunt. Quadrup. p. 81 lieferte eine genaue Beschreibung
von diesem Hirsche unter dem Namen Guazu-pita. F. Cnvier Dict.
Seien, nat. VII. p. 485 führte ihn als Cervus rufus auf. Prinz Max
lieferte die erste genaue Abbildung; auch ist seine Beschreibung Beitr.
p. 517 sehr treu. Die von Marcgrave Bras. p. 257 eHvähnfe Cugua-
cuete ist auf diese Species zu beziehen.
2. C. NEMORIVAGUS. F. Cuv.
Der ganze obere Theil des Körpers ist braun, mit einer kaum
bemerkbaren weisslichen Sprenkelung, indem die einzelnen Haare, die
ihrer ganzen Länge nach braun sind, nach der Spitze zu viel heller,
sogar ganz weiss werden. Der Kopf, besonders das Gesicht um die
Augen, ist etwas dunkler;- der Lippensaum und die Kehle sind
schmutzigweiss. Die Aussenseite der Ohren ist dunkelbraun, der Band
und die spärliche Behaarung der Innenseite sind weiss; die Brust und
der Unterleib sind falh; diese Farbe erstreckt sich auch über die ganze
innere Seite der Gliedmassen, nur ist sie an den Hinterfiissen etwas
dunkler. Die untere Seite des Schwanzes ist weiss, die obere von
der Rückenfarbe. Das Geweih besteht aus kurzen, einfachen, glatten,
scharfen Spiessen. Der Pelz ist lang und ziemlich weich.
Länge von der Schnaüzenspitze zur Schwanzwurzel 4 ' 2 ", des
Schwanzes ohne Haare 3 " 8 '", mit Haaren 4 " 4 ///, des Ohres 4".
Höhe zum ^Viderrist 2 l 4 “.
') Auf diese Species bezieht sich wahrscheinlich die Bemerkung in dem MSS. von Hrn. v. Humboldt
p. 393 »Cervus rufus macula frontali alba.« Ebendaselbst wird eine ganz weisse Varietät
angeführt.
Die Beschreibung, die wir so eben gegeben haben, weicht etwas
von der der brasilianischen Thiere ab, auch scheinen die peruanischen
etwas grösser zu sein; die Unterschiede sind aber doch zu unbedeutend,
um fiir mehr als klimatische Abweichung Werth zu haben. W ir
haben mehrmals die Jungen im ersten Kleide zu beobachten Gelegenheit
gehabt und sie dann, wie es auch von den brasilianischen bekannt
ist, weiss gefleckt gefunden.
Die erste Beschreibung dieser Species, die man mit Sicherheit
auf den C. nemorivagus beziehen kann, ist die von Azara Apunt. Quadrup.
p. 57, wo sie als Guazü-bira ausführlich geschildert wird. Azara
glaubt auch den petit Cariacis de Guayane Buflon Tom. XVIII. p. 216
auf dieselbe beziehen zu können. F. Cuv. Dict. Sc. nat. VII. p. 485
belegte sienmit dem angeführten systematischen Namen. Bei Demarest
Mammal. p. 446, 684. ist sie als Cervus nemorum aufgeführt. Die
peruanischen Indianer nennen dieses Thier Lliuchu.
3. C. ANTISIENSIS. Orb. Taf. XVIII.
Der Kopf ist ziemlich gross9 die Schnauze etwas zugespitzt, das
Profil schwach convex, fast gerade. Die Thränengruben sind sehr
gross, die Ohren lang; der Hals ist kurz, der Körper stark untersetzt,
der Schwanz sehr kurz; die Extremitäten sind schlank, die Haare der
Schnauze sehr kurz und mit denen der Stirnkante die weichsten des
ganzen Körpers; die der Backen und des Hinterkopfes sind etwas länger;
am Oberkörper sind sie ohngefähr 2 “ lang, wellenförmig gebogen
und so spröde, dass sie beim Reiben augenblicklich brechen; am
Bauche sind sic kürzer und schmäler; die den Schwanz umgebenden
aber wieder länger; die Schwanzhaare erreichen 3 " Länge. Die Behaarung
der Innenseite der Schenkel ist lang und weich, die des Scro-
tums am längsten; an der Innenseite der Tarsen befindet sich ein
pinselförmiger Haarbüschel.
Die Schnauze ist schwärzlich, der Lippensaum weiss; über die
Mittellinie der Stirne .verläuft eine dunkelbraune Binde, welche sich
nach den Hörnern zu in zwei divergirende Schenkel trennt. Unter
dieser Binde verläuft eine zweite weisslichgraue, welche von dem obern
hintern Winkel der Tkränenköble beginnt, das Auge kreisförmig um