Die ornithologische Fauna von Peru war bisher, wie die der übrigen
Thierfclassen, nur aus einzelnen Bruchstücken bekannt, die entweder
von den Naturforschern der Kriegsschiffe, die auf Befehl von
europäischen Regierungen Expeditionen um die Welt machten, an der
Küste gefunden, oder von wenigen Reisenden, die Peru nur flüchtig
durcheilten, gesammelt wurden; und es fehlte sogar an einer Zusammenstellung
des wenigen Materiales, welches über dieses Land vorhanden
war.
Die zoologischen Notizen der ältesten Geschichtschreiber oder Reisenden,
wie die eines Pedro Chicca de Leon, Garcilaso de la Vega,
Acosta, Alcedo ütc., sind meistens so abenteuerlich und so ungenau,
dass sie entweder gar nicht oder doch nur mit der grössten Vorsicht
benutzt werden können, und fast nur von Denjenigen, die jene Länder
aus Autopsie kennen und der Ausdrücke und Schreibart der Autoren
vollkommen mächtig sind, weil so viele locale Benennungen Vorkommen
und so manche spanische Namen auf südamerikanische Thiere
übertragen wurden, die ähnliche Repräsentanten in Europa haben; endlich
so viele indianische Worte von den Spaniern verdreht und von
ihren Uebersetzern noch unrichtiger wiedergegeben wurden, dass es fast
unmöglich ist, ohne genaue Nachforschung an Ort und Stelle zu einer
richtigen Deutung der Namen und der betreffenden Objekte zu gelangen.
Die für die Navigation, Topographie und Statistik der Westküste
von Südamerika so erfolgreichen und wichtigen Reisen der beiden spanischen
Kapitäne D. Jorge Juan und D. Antonio de Ulloa, und der
französischen Akademiker unter Leitung von Ch. de la Condamine,
haben die Zoologie jenes Landes nicht gefördert. Leider gilt dies auch
für die ausgezeichneten Botaniker, die sich, auf Kosten der spani