6. M. ATKOPURPUKEUS. Cab.
Die Farbe des ganzen Körpers ist dunkel raucbbrann, auf dem
Kopfe etwas mehr ins Schwärzliche fibergehend und am Banche etwas
heller, mit einem röthlichen Anfluge auf der hintern Hälfte. Die
Schwanzfedern sind mattschwarz. Hin nnd wieder sind dem Gefieder,
besonders auf dem Scheitel, an der Kehle und am Unterleibe, einzelne
rothe Federn untermischt. Die Federn der Haube sind verlängert
nnd nach der Spitze zu erweitert.
Schnabel und Ffisse ganz schwarz. Iris braun.
Ganze Länge 6 “ 5 '" , Schnabel 10'", Tarse 7"'. Yerhältniss der
Tarse zum Flügel 1 : 5 .
Diese Species unterscheidet sich von der vorhergehenden durch
die Grösse, die untersetzteren Formen, den stärkeren, besonders aber
breiteren Schnabel und durch die Einförmigkeit des Gefieders. Die
einzelnen rothen Federn, welche man an den angeführten Stellen findet,
dürfen nicht verleiten, diesen Vogel etwa als Alter-oder Sexnal-
verschicdenheit von M. coronatns zu betrachten, auch nicht auf ein un-
ausgefarbtes Gefieder schliessen lassen, da das Vorkommen der rothen
Federn constant bei allen ist, aber nie in solcher Menge, um die rothe
Färbung vorherrschend zu machen.
Lebensweise. Sehr ähnlich den beiden vorhergehenden Genera. —
Die Myiarchus leben ausschliesslich von Insekten, die sie im Fluge
schnappen; einige Species leben gesellschaftlich (M. nigricans, coro-
natüs, ferrugineus), andere aber einsam (M. ferox, rufiventris). Alle
kommen in den heissen Kegionen vor; einige ausschliesslich in der
Waldregion, andere aber auch in der Küstenregion; zu letzteren gehören
M. atropurpnrens, coronatns und ferrugineus. Dieser letztere
hat ohne Zweifel den weitesten Verbreitungsbezirk, denn er kömmt
durch ganz Südamerika nnd einen Theil von Mejico vor; ihm folgt der
M. coronatns. Dieser niedliche Vogel zeichnet sich durch seinen leisen,
angenehmen Gesang und durch seine Lebhaftigkeit aus. Er wählt
zu seinen Ruhestellen so wie auch zu seinem Neste immer hohe Pflanzen
aus, Disteln, Agaven oder Cacteen, von diesen steigt er gerade
in die Luft, singt, schwirrt ein paarmal herum und stürzt sich ganz
gerade wieder auf seinen erwählten Standpunkt hinunter. Diese Manöver
wiederholt er oft 25 — 50 mal hinter einander. Die Küstenbewohner
nennen ihn mit dem sehr unanständigen Namen »putilla co-
lorada« oder nach seinem Gezwitscher »sa-ca-tu-re-al« (nimm deinen
Real [eine Münze] heraus). Der M. atropurpureus kömmt an den
nämlichen Localitäten vor. Hr. Philipp! hat ihn in mehreren Exemplaren
nach Rerlin geschickt. Den M. rufiventris haben wir nur zweimal
in den Montanas des mittlern Peru getroffen; er scheint ziemlich
selten zu sein. Viel häufiger sind aber der M. ferox und rufiventris,
die sich von 4 0 0 0 / ü. M. durch ganz Rrasilien bis an die Küste des
atlantischen Oceans verbreiten.
18. Gen. COPUMUSo Strickl.
1. C. EILIGAUDA. Strickl.
Der ganze Vogel ist schwarz, mit Ausnahme des Kopfes und der
obern Schwanzdecken, welche weiss sind. Die beiden mittelsten
Schwanzfedern messen 7", während die übrigen nur 2 1/ï // lang sind.
Der Fahnenbart dieser beiden langen Schwanzfedern wird vom ersten
Drittel der Rasis an allmählig schmäler, im folgenden Drittel verschwindet
er durch Ahreiben ganz und im letzten erweitert er sich allmählig,
aber immer noch schmal bleibend.
Schnabel und Fiisse schwarz. Iris weisslichhlau.
Länge von der Schnabelspitze zur Schwanzwurzel S1/ ^ , Schnabel
71/2"/, Tarse 7 /;/. Verhältniss der Tarse zum Flügel 1 : 5,8.
Lebensweise. Dieser sehr niedliche Vogel lebt nur auf den höchsten
Räumen der lichteren Stellen der Urwälder. E r wandert während
der Regenzeit mehr nach Süden und wahrscheinlich auch nach Osten.
IVir haben ihn nur sehr selten beobachtet; wegen der Höhe der Räume,
auf denen er sich aufhält, ist er sehr schwer zu erlegen.
19. Gen. Sundev.
Schnabel von der Länge des Kopfes, an der Rasis breiter als
hoch, nach der Spitze zu comprimirt, in seinem ganzen Verlaufe
schwach gebogen. Firste kaum merklich abgesetzt, nach der Rasis
mehr abgeflacht, nach der Kuppe zu etwas abgerundet. Tomienrand